Witten. Gut drei Monate vor Saisonbeginn hat der KSV Witten 07 seinen neuen Bundesliga-Kader präsentiert. Auf wen Trainer Samet Dülger künftig setzt.
Den Schritt zum siebenmaligen deutschen Mannschaftsmeister KSV Witten 07 hat Samet Dülger ganz bewusst gemacht. „Der Verein hat großes Potenzial, ist in Nordrhein-Westfalen unbestritten die Nummer eins. Wir wollen hier einiges bewegen“, sagt der neue Trainer der Bundesliga-Ringer aus der Ruhrstadt. Bis zum Saisonstart am 24. September (beim KSV Köllerbach) ist es zwar noch ein Weilchen hin, die Vorfreude ist den Beteiligten nicht zuletzt dank der starke Neuverpflichtungen aber jetzt schon anzumerken.
„Mit der Mannschaft“, sagt Ayhan Aytemiz, der inzwischen als Berater der Wittener fungiert, „wäre man im vergangenen Jahr in der Gruppenphase sicherlich Zweiter geworden.“ Zwar haben auch einige etablierte Ringer den KSV Witten verlassen, unter den Neuzugänge finden sich jedoch durchaus einige Hochkaräter. Die man allerdings auch benötigen dürfte, denn die Saison 2022/23 wird nach der Reduzierung auf zwei Achter-Gruppen gewiss kein Zuckerschlecken.
KSV Witten startet am 24. September in Köllerbach in die Saison
Nicht mehr zum Kader der Ruhrstädter gehören fortan folgende Ringer: Nick Jacobs (RC Merken), Bugrahan Önder (VfK Lünen), Nicolai Ceban (AC Lichtenfels), Dumitru Tulbea (TB Aichhalden), Simeon Stankovich (Red Devils Heilbronn), Mojtaba Karimfar (TV Essen-Dellwig) und Magomedmurad Gadzhiev (KSK Neuss).
Die Leistungsträger der vergangenen Saison habe man derweil ganz bewusst im Verein gehalten, um ein sattelfestes Gerüst für die schwierigen sportlichen Aufgaben zu haben. Auch betont Vereinsvorsitzender Thomas Altstadt, dass man nach wie vor gerade auch auf die Eigengewächse wie Gregor Eigenbrodt oder Noah Englich setzt, die immerhin erst am Anfang ihrer ringerischen Laufbahn auf diesem Niveau stehen. Für die Kampfzeit 2022/23 werde man nun auch Justus Eigenbrodt (66/71 kg Freistil) und Ümitcan Tasdemir (80/86 kg Freistil) in den Erstliga-Kader aufnehmen. „Beide haben eine sehr gute Entwicklung genommen und sollen ihre Chance erhalten“, sagt Dülger.
Trainer Dülger bringt Georgier und Litauer aus Merken mit
In der untersten Gewichtsklasse (57 kg) vertrauen die Wittener weiterhin auf Greco-Spezialist Eren Arslan und das rumänische Freistil-Ass Anatolii Buruian. Dazu hat man nun mit Denis Demirov (vom KSC Hösbach) den aktuellen bulgarischen Vize-Europameister der U 23 für den klassischen Stil verpflichtet. Besonders viel verspricht sich Ayhan Aytemiz auch vom erst 18-jährigen Inder Aman Aman, von dessen Qualitäten im freien Stil er sich bei einem internationalen Turnier überzeugen konnte.
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Ebenfalls neu beim KSV Witten ist Goran Izadi (61/66 kg. gr.-röm.), der zuletzt für den TKSV Bonn-Duisdorf kämpfte. In diesen Gewichtklassen setzt man auch weiterhin auf den jungen Niederländer Bredi Slinkers. Auch Serdar Durmus (66/71 kg gr.-röm.) bleibt dem KSV erhalten, ebenso wie die erfahrenen Donior Islamov und Andrei Perpelita, an deren Seite Justus Eigenbrodt wichtige Erfahrungen sammeln dürfte. Dem neuen Wittener Coach bestens bekannt ist der Georgier Lewan Kelekhsashvili (71/75 kg Freistil), der Samet Dülger aus Merken an die Ruhr folgte. Der dreimalige Weltmeister im Beach-Wrestling soll im Witener Ensemble eine wichtige Rolle übernehmen. Gleiches gilt für Greco-Spezialist den aus dem Iran stammenden Saeid Esmaeili Fini (75 kg gr.-röm.), der aus Reilingen/Hockenheim kommt und durch seinen N-6-Status eine hochinteressante Option für den Trainer darstellen dürfte.
Routinier Kaymak auch im Erstliga-Kader
Als erfahrene Alternative hat der KSV auch Erkan Kaymak in seine Planungen aufgenommen. Wittens Altmeister (80/86 kg gr.-röm.) könnte durchaus auf Einsätze in der Bundesliga kommen. Im freien Stil bleibt Maxim Vasilioglo (75/80 kg) eine Trumpfkarte der Ruhrstädter. Gespannt sein dürfen die KSV-Anhänger auf einen Ukrainer mit bulgarischem Pass: Vasyl Mikhailov besetzt die Klassen bis 80 bzw. 86 kg (Freistil), war EM-Dritter 2020 und kommt auf Empfehlung von Andriy Shyyka in die Ruhrstadt.
Zu Routinier Daniel Cataraga (80/86 kg gr.-röm.), der weiterhin auch auf internationalem Terrain für Portugal unterwegs ist, haben sich die Wittener den aktuellen EM-Fünften Mihail Bradu geangelt. Der Rumäne ist auch im klassischen Stil zu Hause (86/98 kg) und war zuletzt bei der RKG Freiburg unter Vertrag.
Fast ausnahmslos schwierige Prüfungen in der Bundesliga
In den schwersten Gewichtsklassen hat sich ansonsten nicht mehr viel getan. Hier kann Trainer Samet Dülger im freien Stil auf Youngster Kiril Kildau (98 kg) und Ufuk Canli (98/130 kg) bauen. Im klassischen Sektor ist es dem KSV Witten gelungen, von Bundesliga-Absteiger RC Merken Schwergewichtler Mantas Knystautas (130 kg) zu verpflichten, der weit mehr als nur eine Alternative zu Kasim Aras darstellt. „Mantas ist für die Bundesliga ein herausragender Ringer, der letzte Saison keinen einzigen Kampf verloren hat“, so Ayhan Aytemiz über den Dritten der U-23-WM von 2017.
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„Mir ist wichtig, dass meine Ringer nicht nur sportlich überzeugen, sondern dass es auch menschlich absolut gute Typen sind. Ich traue uns zehn bis 15 Prozent Leistungssteigerung gegenüber dem Vorjahr zu“, so Samet Dülger. Ob man das Erreichen des Viertelfinales als Ziel ausgeben könne, muss der Saisonbeginn zeigen. Die ersten beiden Auswärtskämpfe (in Köllerbach und in Mainz) werden schon mal die Richtung vorgeben.
Der Bundesliga-Plan für die Hinrunde des KSV Witten:
24. September - KSV Köllerbach (A)
1. Oktober - ASV Urloffen (H)
3. Oktober - ASV Mainz 88 (A)
8. Oktober - Red Devils Heilbronn (A)
15. Oktober - TuS Adelhausen (H)
22. Oktober - SV Alemannia Nackenheim (A)
29. Oktober - RKG Freiburg (H)
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