Köln/Witten. Kurz nach dem Ausscheiden im Bundesliga-Achtelfinale hat der KSV Witten 07 mit Samet Dülger einen neuen Trainer für seine Ringer verpflichtet.

Das ging dann doch etwas schneller als erwartet: Am Mittwoch einigte sich der Vorstand des KSV Witten 07 mit dem neuen Trainer für seine Bundesliga-Ringer: Samet Dülger (33), zuletzt zwei Jahre lang verantwortlich für das sportliche Geschehen beim Ligarivalen RC CWS Düren-Merken, tritt schon bald sein neues Amt an.

„Wahrscheinlich schon ab Februar“, so der Kölner auf Nachfrage unserer Zeitung. „Aktuell verschaffe ich mir gerade einen Überblick über die Trainingszeiten und die Rahmenbedingungen in Witten“, ließ Samet Dülger wissen. Die Voraussetzungen beim KSV, so viel könne er schon sagen, „sind hervorragend. Der Verein verfügt über einige sehr gute Jugendliche. Ich will jetzt mithelfen, sie auf ihrem Weg nach oben weiterzubringen.“

Viermal Deutscher Meister, dreimal die Bundesliga gewonnen

Wie der Vereinsvorsitzende Thomas Altstadt mitteilte, wird Dülger zweimal pro Woche vor Ort in der Ruhrstadt das Training leiten. „Samet ist ein noch junger Trainer, der einen sehr guten Draht auch zu den jüngeren Ringern hat. Er kennt das Leistungs-Niveau unserer Sportler und auch unser Konzept für die nahe Zukunft.“ Schon vor gut zwei Jahren habe man den Kölner von einem Wechsel ins Revier überzeugen wollen, „damals aber stand Samet Dülger schon in Merken im Wort“, wie Altstadt berichtete. Die Idee des KSV-Vorstandes, zukünftig vermehrt auf talentierte Ringer aus NRW zu setzen, kommt auch beim viermaligen Deutschen Meister, der zudem dreimal mit dem KSV Nendingen (von 2013 bis 2015) den Bundesliga-Titel holte, gut an. „Kiril Kildau etwa ist einer der Sportler, die ich selbst in den letzten Jahren trainiert habe. Es ist mein Ziel, Ringer wie ihn weiter zu begleiten, sie zu verbessern.“

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Der 33-jährige Kölner Samet Dülger wird neuer Trainer des Bundesligisten KSV Witten. 
Der 33-jährige Kölner Samet Dülger wird neuer Trainer des Bundesligisten KSV Witten.  © KSV Witten

Seine eigene aktive Laufbahn musste Samet Dülger 2017 nach einer Kreuzbandverletzung, die er in der Deutschen Ringer-Liga erlitten hatte, beenden. „Ich hatte dann noch mal in Heilbronn unterschrieben, habe mich da aber auch wieder verletzt und musste aufhören.“ Lange gehörte der Freistil-Experte dem DRB-Nationalkader an, ging bei Welt- und Europameisterschaften auf die Matte.

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Auch die Sportliche Leitung übernimmt Dülger in Witten

Nicht nur als Trainer wird Samet Dülger beim KSV arbeiten, auch die Funktion der Sportlichen Leitung legt der Vorstand in seine Hände. „Bislang hat das ja Ayhan Aytemiz als Interimslösung für uns gemacht, doch der ist nun mal Leistungssport-Koordinator im NRW-Verband, kann daher keinen offiziellen Posten bei uns bekleiden“, stellt Thomas Altstadt klar.

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Für den Verein sei es wichtig gewesen, die offene Trainerfrage als erstes zu klären. „Viele Sportler, an denen man interessiert ist, wollen natürlich wissen, wen sie als Trainer bekommen. Da sind wir jetzt einen entscheidenden Schritt weiter und können die Gespräche mit den Ringern in Angriff nehmen“, so der KSV-Chef. Ein offenes Geheimnis ist wohl, dass die Wittener u. a. an den zuletzt noch für Merken ringenden Muhammed Yildirim (75 F) und Mantas Knystautas (130 G) Interesse haben. „Spruchreif ist in Sachen Personalien aber noch nichts“, winkt Altstadt ab.

Das sportliche Ziel für die kommende Saison dürfte in der dann nur noch zweigeteilten Bundesliga zumindest der sechste Platz in der West-Staffel sein, der gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt wäre. Angesichts des dann gehobenen Niveaus in der ersten Liga dürfte schon dieses Vorhaben ein sehr ehrgeiziges werden. Zumal der KSV Witten 07 nicht wie andere Vereine finanziell auf Rosen gebettet ist, wie der Clubvorsitzende erneut bekräftigte.