Köln. Die Judoka der Sport-Union Annen jubeln nach dem Qualifikationsturnier in Köln. Bei zwei weiteren besteht Hoffnung auf eine Hintertür.

Wer noch nicht auf anderem Wege qualifiziert war, aber noch einen Startplatz für die Deutschen Judo-Meisterschaften (25./26. Juni in Stuttgart) haben wollte, der musste sich am Samstag einem Qualifikationsturnier am Olympiastützpunkt in Köln stellen.

Für die fünf teilnehmenden Aktiven der Sport-Union Annen eine sehr einträgliche Veranstaltung, denn das Quintett schaffte es ohne Ausnahme auf einen der geforderten ersten drei Plätze.

„Das war wirklich richtig stark. Wir können alle ziemlich stolz sein auf diese Ausbeute“, sagte SUA-Trainer Stefan Oldenburg, der die Kämpferinnen und Kämpfer vor Ort betreute.

Sport-Union Annen: Leticia Jung und Emily Gränitz hoffen noch

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Zwei hatten vor Beginn des Turniergeschehens sogar noch absagen müssen. Leticia Jung und Emily Gränitz aus dem Annener Zweitliga-Kader hatten sich unter der Woche das Coronavirus eingehandelt, müssen nun erstmal eine Zwangspause einlegen. „Ich hoffe aber, dass es für sie noch eine Möglichkeit gibt, dennoch an der DM teilnehmen zu können“, spielte Oldenburg auf eventuell zu vergebene „Wildcards“ an.

So verblieb Mareike Reddig als einzige weibliche SUA-Teilnehmerin an diesem Tag. In der Klasse bis 70 Kilogramm zeigte die Neu-Annenerin herausragende Kämpfe, holte sich unangefochten Platz eins. Insgesamt fünf Duelle hatte sie zu bestreiten. Die ersten beiden gewann sie klar in der Vorrunde, im Halbfinale bog sie dann sogar einen Rückstand und gewann noch per Ippon. Der Endkampf gegen Jenny Klaus (TSV Hertha Walheim) ging in den „Golden Score“, nach 5:48 Minuten setzte Reddig aber den entscheidenden Wurf an.

Moritz Vieregge gewinnt im Halbmittelgewicht

Ebenfalls einen Turniersieg feierte in Köln SUA-Eigengewächs Moritz Vieregge. Im Halbmittelgewicht (bis 81 Kilogramm) waren es insgesamt 13 Teilnehmer.

Nach den ersten beiden Siegen traf der Wittener auf Bastian Sauerwald aus Bottrop, bezwang auch diesen nach einem sehenswerten Wurf, gefolgt von einem sicheren Haltegriff. Im Finale setzte sich Vieregge gegen Caspar Golland (Brühler TV) vorzeitig durch, einen Judoka vom Bundesligisten TSV Hertha Walheim.

Moritz Vieregge feierte den Turniersieg.
Moritz Vieregge feierte den Turniersieg. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Auf Golland traf im Turnierverlauf auch Noel Appel, der zweite Annener Judoka in dieser Gewichtsklasse. Er kämpfte sich zunächst ähnlich souverän durch wie Teamkollege Vieregge. Im Semifinale der Hauptrunde scheiterte er dann aber an Golland. In der Trostrunde jedoch bezwang er nacheinander Stephan Sommer (JT Holten) und Jan-Marek Meyer (SSF Bonn) und holte sich mit Rang drei sein Ticket für die DM in Stuttgart.

Jeder gegen Jeden in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm

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Dorthin schaffte es auch Philip Utzig in der Klasse bis 60 Kilogramm. Hier waren es lediglich fünf Teilnehmer, so dass nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ angetreten wurde. Utzig, der lange wegen einer Schulterverletzung hatte aussetzen müssen, gewann drei der Duelle, unterlag lediglich dem Bottroper Nicolas Kutscher und belegte Platz zwei.

Das gleiche Kunststück brachte in Köln auch Kjell Kämmers zustande, der in der 66-Kilo-Klasse startete. Auch hier waren fünf Athleten im Einsatz, jeder kämpfte einmal gegen jeden. Kämmers, der in der Bundesliga mit Zweitstartrecht für Hertha Walheim aktiv ist, zeigte starkes Judo, feierte drei Siege und musste sich nur dem laut Trainer Oldenburg physisch überlegenen Hertener Erik Franke geschlagen geben und belegte Platz zwei.

„Jetzt werden wir wohl mit einer ziemlich großen Gruppe zur DM nach Stuttgart fahren“, freute sich der SUA-Coach über die Erfolge am Rhein.

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