Witten. Auf den ersten Bundesliga-Sieg hofft die SU Annen im Spremberg. Doch einige Asse fehlen wegen internationaler Aufgaben. Wie der Trainer reagiert.
Einen eher mäßigen Saisonstart legten die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen hin, kamen daheim im Revierschlager gegen den JC 66 Bottrop nicht über ein 7:7 hinaus. Auch am zweiten Kampftag droht den Wittenern wieder Ungemach, denn die Reise zum seit Jahren unbequemen Kontrahenten KSC Asahi Spremberg (Beginn: Samstag, 18 Uhr) treten die Ruhrstädter nicht mit ihrem bestmöglichen Aufgebot an.
„Wenn wir da unsere erste Garnitur dabei hätten, würde ich sagen, das sollten wir sicher packen. So aber wird’s wohl eher eine ganz enge Kiste“, sagt Annens Trainer Stefan Oldenburg vor der Fahrt ins Brandenburgische. Nachteil für die Sport-Union: Gastgeber Spremberg hatte am ersten Kampftag noch frei. „Da ist es natürlich schwierig, sich zu orientieren, wer da alles auflaufen könnte. Wir kennen natürlich deren Startliste, aber so wird’s noch mal komplizierter“, so der SUA-Coach, der möglicherweise - wie schon beim Duell mit den Piraten aus Bottrop - wieder selbst auf die Matte gehen muss. Wobei: Ein paar zusätzliche Optionen gibt es schon.
SU Annen muss auch auf EM-Starter verzichten
Was die Planung für die Wittener einmal mehr erheblich erschwerte, war die Tatsache, dass parallel zum Kampf in Spremberg internationale Turniere angesetzt wurden. „Da werden einige unserer Jungs mit dabei sein“, sagt Stefan Oldenburg etwas zerknirscht mit Blick auf den U-21-Europacup im französischen Nanterre, darüber hinaus wird auch in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo ein Europacup ausgetragen. Dort werden u. a. Maurice Püchel und Alessio Murrone ihren Mann stehen, in Frankreich ist die starke Junioren-Fraktion um Jano Rübo, Kilian Kappelmeier und Philip Drexler im Einsatz. Keine Frage, dass Oldenburg seinen Teamkollegen die Chance zur Bewährung auf internationalem Terrain gönnt. „Aber das macht’s natürlich für die Zusammenstellung der Bundesliga-Mannschaft nicht einfacher.“
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Um nach dem Remis zu Beginn jetzt nicht noch weiteren Boden zu verlieren gegenüber den vermeintlich stärksten Rivalen aus dem Bundesliga-Norden, dem Hamburger Judo-Team und dem UJKC Potsdam, wäre ein Sieg in Spremberg schon enorm wichtig. „Im Vorjahr haben wir dort zum ersten Mal verloren. Wir wissen, wie unbequem dieser Gegner ist“, sagt der Wittener Trainer.
Ex-Gelsenkirchener Bakakuri vor Debüt für die Unioner
Seine Vermutung geht dahin, dass sich die KSC-Verantwortlichen für den Vergleich mit der Sport-Union wieder Verstärkungen durch ihre polnischen Judoka in den oberen Gewichtsklassen dazu holen. In der vergangenen Woche hatte bei der EM in Sofia Piotr Kuczera überraschend Silber in der 100-kg-Klasse geholt. „Mit ihm rechne ich jetzt allerdings weniger“, so Oldenburg. Schließlich stand bei den Annenern auch der belgische Weltranglisten-Erste in der 81-kg-Klasse, Matthias Casse (Belgien), nach dessen Silber-Gewinn in Bulgarien ebenso wenig für den Kampf in Spremberg zur Debatte wie dessen Landsmann Jorre Verstraeten, der Bronze in der 60-kg-Klasse holte.
„Wir setzen weiter auf unsere eigenen Leute, wollen ihnen die Chance geben, sich zu beweisen“, sagt Stefan Oldenburg und denkt da vor allem an Judoka wie Lukas Romahn (-66 kg) oder Aeneas Paul (-81 kg). Erfreulich aus SUA-Sicht, dass Robin Gutsche nach seiner Krankheit nun wieder fit ist und in Spremberg antreten kann. Zudem wird der Ex-Gelsenkirchener Davyd Bakakuri (-100 kg) wohl sein Erstliga-Debüt für seinen neuen Club feiern.
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