Mit vielen Fotos: SU Annen rettet Remis gegen JC Bottrop
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Witten. Beinahe geht der Saisonauftakt der SU Annen gegen den JC 66 Bottrop total daneben. Am Ende sorgt ein Neuzugang zumindest für die Punkteteilung.
Ein Ergebnis wie zum Ausklang der vergangenen Saison (9:5) hatten sie sich gewünscht im Lager der Sport-Union Annen. Doch aus einem Heimsieg gegen den ewigen NRW-Rivalen JC 66 Bottrop wurde am Samstag nichts. Die Wittener Bundesliga-Judoka lagen schon klar zurück, zeigten dann aber große Moral und erkämpften sich zumindest ein 7:7.
„Das ist natürlich nicht das, was wir uns erhofft hatten“, gab SUA-Trainer Stefan Oldenburg unumwunden zu. Gerade gegen den Konkurrenten aus dem Revier gleich einen Punkt einzubüßen, das ist schmerzhaft für die Planspiele des ambitionierten Teams aus der Ruhrstadt, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Top-Teams aus der Nord-Staffel (Hamburg, Potsdam) in diesem Jahr wieder mächtig einzuheizen. Vor allem den jungen Neuzugängen der Sport-Union merkte man jedoch die Nervosität bei ihrem ersten Auftritt im Dojo am Kälberweg an.
SU Annen muss 0:4-Rückstand verdauen
Nicht weniger als vier SUA-Debütanten ließ das Trainergespann im ersten Durchgang gegen die „Piraten“ aus Bottrop los. Doch ehe man es sich vor der ansehnlichen Kulisse versah, lagen die Gastgeber schon deutlich im Hintertreffen. Bei seiner Premiere für die Wittener unterlag zum Auftakt Marek Zimmermann (-60 kg) gegen den ehemaligen Deutschen U-18-Meister Florian Böcker, der nach gut 80 Sekunden per Ippon triumphierte.
Danach zog Leon Philipp (-66 kg) gegen den Olympia-Fünften aus den Niederlanden, Tornike Tsjakadoea, den Kürzeren. Und als dann auch noch Neuzugang Kilian Kappelmeier (-100 kg; gegen den Italiener Kevyn Perna) sowie Stefan Oldenburg selbst im 81-kg-Limit gegen den ehemaligen Deutschen Meister Hamsat Isaev verloren, war guter Rat teuer und die ganz große Euphorie zunächst einmal verflogen. Ein 0:4-Fehlstart war wohl das, womit die Sport-Union am wenigsten gerechnet hatte.
Trainer Oldenburg muss selbst zweimal auf die Matte
SUA rettet nach schwachem Start ein 7:7 Remis gegen Bottrop
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„Der Kampf von Jano Rübo war dann ganz wichtig für uns, das war schon so etwas wie die Wende“, so Oldenburg, der sich zuvor nur deshalb selbst ins Aufgebot gehievt hatte, weil die anderen Annener Akteure aus dieser Gewichtsklasse entweder beim Grand Slam in Antalya aktiv (Jim Heijman, Matthias Casse) oder gesundheitlich noch angeschlagen waren (Robin Gutsche).
Das 73-kg-Duell von Rübo, der erstmals für die Wittener auf der Matte stand, war nichts für schwache Nerven. Gegen Artur Hofmann ging es in die Verlängerung („Golden Score“). Nach sechseinhalb Minuten kassierte der Bottroper seine dritte Bestrafung - die Erleichterung für Rübo und sein Team. Das noch mehr Hoffnung schöpfte, als sich im Anschluss auch die beiden Niederländer Tigo Renes (-90 kg) und Mistral Janssen (+100 kg) gegen ihre Konkurrenten durchsetzten. Ein 3:4 zur Pause, das sah doch schon viel besser aus.
Kappelmeier behält im letzten Kampf die Nerven
„Im zweiten Abschnitt war es dann ganz wichtig, dass Alessio Murrone gleich seinen Kampf gewonnen hat“, so Stefan Oldenburg über den Sieg des 60-kg-Mannes gegen Florian Böcker. Jetzt wogte der Bundesliga-Schlager hin und her. Die Bottroper legten vor, Annen zog nach. Nach Niederlagen von Lukas Romahn (-66 kg; gegen Tsjakadoea) und Oldenburg (-81 kg; wieder gegen Isaev) sowie Siegen für Mistral Janssen (-100 kg; gegen Jean-Pierre Löwe) und Philip Drexler (-73 kg; gegen Artur Hofmann) hieß es 6:6. Alles war noch drin für die beiden Rivalen, wobei man jetzt die SUA angesichts der noch aufgebotenen Judoka leicht im Vorteil wähnte.
Doch der Niederländer Tigo Renes, immerhin Vizeweltmeister der Junioren, enttäuschte im Mittelgewicht gegen den 20-jährigen Bottroper Tom Droste. Eine fragwürdige Waza-ari-Wertung - nach einem O-soto-gari - brachte schließlich die Entscheidung zugunsten des aus dem 81-kg-Limit aufgerückten Außenseiters. Beim Stand von 6:7 allerdings behielt dann der Münchner Kilian Kappelmeier in seinem Debüt für die SU Annen die Nerven, ließ im Schwergewicht (+100 kg) Bastian Sauerwald nach einer Waza-ari-Wertung nicht aus dem Haltegriff entkommen und rettete den Wittenern immerhin den einen Zähler.
Am zweiten Kampftag geht’s nach Spremberg
„Kein Vorwurf an unsere jungen Kämpfer wie Marek Zimmermann. Immerhin haben sie hier zum ersten Mal für uns gekämpft. Das ist schon eine besondere Drucksituation in so einem engen Duell und dann vor großer Kulisse in einem neuen Team“, gab sich SUA-Coach Stefan Oldenburg ganz generös und war letztlich froh, dass das Saisondebüt nicht ganz daneben gegangen war. „Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie sich zurückgekämpft und noch das 7:7 geholt haben.“ Am 7. Mai geht es für die Sport-Union Annen weiter - dann beim KSC Asahi Spremberg.
Statistik: So haben sie gekämpft
Sport-Union Annen - JC 66 Bottrop 7:7 (70:55)
-60kg: Marek Zimmermann gegen Florian Böcker 0:10. Alessio Murrone gegen Florian Böcker 10:0. -66kg: Leon Philipp gegen Tornike Tsjakadoea 0:7. Lukas Romahn gegen Tornike Tsjakadoea 0:7. -100kg: Kilian Kappelmeier gegen Kevyn Perna 0:7. Mistral Janssen gegen Jean-Pierre Löwe 10:0. -81kg: Stefan Oldenburg gegen Hamsat Isaev 0:10. Stefan Oldenburg gegen Hamsat Isaev 0:7. -73kg: Jano Rübo gegen Artur Hofmann 10:0. Philip Drexler gegen Artur Hofmann 10:0. -90kg: Tigo Renes gegen Oleg Gusev 10:0. Tigo Renes gegen Tom Droste 0:7. +100kg: Mistral Janssen gegen Albin Tahiri 10:0. Kilian Kappelmeier gegen Bastian Sauerwald 10:0.
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