Herbede. Das A-Liga-Derby gewinnt der SV Herbede mit 3:2 gegen TuRa Rüdinghausen. Ein Spieler drückt der Partie seinen Stempel schon gleich zu Beginn auf.
Eine sehr intensive Partie sahen die zahlreichen Zuschauer am Sonntagnachmittag zwischen dem SV Herbede und TuRa Rüdinghausen. Die drei Punkte im Topspiel rissen sich die Gastgeber mit 3:2 (3:1) unter den Nagel, setzten sich an der Spitze ein wenig ab.
Schon nach drei Minuten brachte Michael Kraus sein Team in Führung und überraschte die Turaner eiskalt - 1:0. In der 17. Minute folgte dann Kraus’ zweiter Streich: Der Herbeder Stürmer zog von links in den Strafraum, spielte einen Doppelpass mit Tim Marmulla, der den Ball sehenswert mit der Hacke ablegte. Kraus chippte den Ball gekonnt über den Torwart - 2:0. Doch damit nicht genug: Nur weitere vier Minuten später sorgte er sogar für einen lupenreinen Hattrick.
SV Herbede legt los wie die Feuerwehr - 3:0 nach 21 Minuten
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Mit nun acht Toren und drei Assists ist Kraus an allen elf Rückrundentreffern des SVH beteiligt und aktuell der Mann der Stunde: „Ich war in den ersten 20 Minuten im Tunnel und habe das erst in der Halbzeit realisiert. Aber ein Wolf ist nur so gut wie sein Rudel. Wir haben ein super Spiel gemacht, die Jungs halten mir den Rücken frei. Ich bin wohl in der Form meines Lebens.“ Erst nach diesem denkwürdigen Start kam auch TuRa ins Spiel. Sascha Müller bekam einen Pass in den Lauf und schob aus abseitsverdächtiger Position ein - 1:3 (24.), immerhin ein Lebenszeichen.
Kurz vor der Pause waren die Gastgeber noch mal im Glück, als Fabian Deppe einen direkten Freistoß auf die Latte setzte. In Durchgang zwei war fußballerisch wenig zu sehen, das Spiel war von Emotionen geleitet, zahlreiche Fouls prägten die Szenerie. Schiedsrichter Stefan Becker sorgte durch fragwürdige Entscheidungen vermehrt für Diskussionen und schaffte es nicht, die Partie zu beruhigen.
In der Folge war der SVH eher damit beschäftigt zu verteidigen, den Mellmausländern fiel jedoch kaum etwas Zündendes ein. In der 80. Minute brachte Adrian Babral seinen TuRa-Gegenspieler im Strafraum zu Fall. Beim folgenden Strafstoß hatte Fabian Deppe die Rechnung ohne SVH-Keeper Gian-Luca Rexhäuser gemacht, der den Schuss stark parierte. Wer nun dachte, das Spiel sei entschieden, der täuschte sich. Die anschließenden Ecke verwertete Fabian Kordel zum 2:3 und machte das Spiel damit noch mal so richtig spannend.
Mit der letzten Aktion des Spiels mussten alle Herbeder zittern. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam es im Fünfer des SVH zu einem wilden Gestochere, der Ball konnte aber kurz vor der Linie geklärt werden. Durch den Sieg führt der SV Herbede die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an. TuRa hat immer noch ein Spiel weniger und lauert, der TuS Ruhrtal weist drei Partien und sechs Punkte weniger auf als der Klassenprimus. „Wir haben den Anfang verpennt und haben zu lange gebraucht. Uns haben die letzten fünf Prozent Verrücktheit gefehlt. Herbede hat zum Schluss gut verteidigt“, bilanzierte TuRa-Coach Holger Stemmann.
„Die Partie war sehr von Emotionen geleitet, sodass das fußballerisch nicht gut war. Wir waren heute sehr effektiv und hatten zum Schluss auch Glück, welches wir uns erarbeitet haben und wurden nun im Spitzenspiel belohnt“, so Herbedes Coach Jan Kastel. Sein Sonderlob ging natürlich an Matchwinner Michael Kraus: „Kämpferisch war das von allen super, er hat aber den Unterschied gemacht. Das freut mich sehr für ihn.“
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