Witten. Mit je 38 Punkten führen der SV Herbede und TuRa Rüdinghausen die Tabelle an. Das direkte Duell birgt viel Brisanz - auch ob einiger Personalien.

Bei dieser Konstellation kribbelt es schon vorab bei den Fußball-Kennern aus der Ruhrstadt: Zum Topspiel der A-Kreisliga empfängt am Sonntag Tabellenführer SV Herbede den punktgleichen Verfolger TuRa Rüdinghausen (Anstoß: 15 Uhr, Herbeder Sportplatz). Zwei Mannschaften, die sich ernsthaft um den Sprung in die Bezirksliga bewerben, messen im direkten Vergleich ihre Kräfte.

Unter der Woche zog der SV Herbede vorbei an den Mellmausländern, hat nach dem 4:0 gegen Weitmar 09 die Spitzenposition inne. Rüdinghausen allerdings hat eine Partie weniger bestritten. Drittes Team im Wittener Titeldreikampf ist die DJK TuS Ruhrtal, die sogar noch mal ein Spiel weniger auf dem Konto hat als die TuRa-Elf. Das verspricht ein hochinteressantes Rennen um die Meisterschaft.

TuRa Rüdinghausen bringt die stärkste Defensive der Liga mit

Der SV Herbede steht trotz Rang eins ein wenig unter Zugzwang. Sollte man das direkte Duell verlieren, könnte man bei gleicher Anzahl an Spielen schon sechs Punkte Rückstand auf die Rüdinghauser haben. Das Hinspiel gewann die Mannschaft von Trainer Holger Stemmann mit 1:0 - damals war Finn Schubert der Schütze des goldenen TuRa-Tores. Diesen Erfolg würden die Kicker von der Brunebecker Straße, die über die beste Abwehr der Liga (nur zwölf Gegentore) verfügen, jetzt nur zu gerne bestätigen. Allerdings sind die Gäste personell angeschlagen. Unter anderem fehlen Torwart David Jürgens, Lennart Johannsen und Leonard Stolpe. „Trotz der Personalsituation werden wir eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken“, lässt Stemmann wissen.

Ihn würden die Herbeder nur zu gerne an den Kemnader See locken: Fabian Deppe (li.) ist das fußballerische Herzstück von TuRa Rüdinghausen, er verkörpert gleichermaßen spielerische Klasse wie auch Torgefahr und Durchsetzungsvermögen.
Ihn würden die Herbeder nur zu gerne an den Kemnader See locken: Fabian Deppe (li.) ist das fußballerische Herzstück von TuRa Rüdinghausen, er verkörpert gleichermaßen spielerische Klasse wie auch Torgefahr und Durchsetzungsvermögen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das Spiel soll definitiv stattfinden, eine coronabedingte Absage steht nicht im Raum. „Wir sind guter Dinge und werden selbstbewusst auftreten“, ergänzte der TuRa-Coach. Man sei allerdings aufgrund der letzten Wochen nicht perfekt im Rhythmus. Das Karnevals-Wochenende sowie die Coronasituation und nicht zuletzt der Sturm haben die Abläufe im wahrsten Sinne des Wortes durcheinandergewirbelt. Trotz aller Umstände ist dies aber noch längst kein Grund, beim Ortsrivalen in Herbede nicht gewinnen zu können.

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Kraus und Sieweke im Fokus

Personell sieht es bei den Herbedern im Gegensatz zu den letzten Wochen wieder ein wenig besser aus. Neben den Langzeitverletzten um Laurenz Engelbrecht und Moritz Fröhlich fällt Moritz Berg aus. Ansonsten steht Trainer Jan Kastel am Wochenende ein großer Kader zur Verfügung. „Wir können personell aus dem Vollen schöpfen“, so Kastel, der eine lange TuRa-Vergangenheit hat. Laut Kastel habe das gewonnene Spiel gegen Hedefspor vor wenigen Wochen etwas in der Mannschaft verändert. „Seit diesem Sieg haben wir sehr viel Feuer im Training und sind brutal heiß. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“

Seitdem gehe es nur noch bergauf. Paradebeispiel für den SVH-Aufwärtstrend ist Flügelstürmer Michael Kraus. Mit acht Torbeteiligungen in den letzten drei Spielen war er an allen Rückrundentoren seines Teams beteiligt. Fünf Tore und drei Assists stehen für ihn zu Buche. Mit Brian Sieweke steht ein weiterer Herbeder im Fokus. Der Ex-TuRaner wirbelt nun im Mittelfeld des SVH und gehört nach langer Verletzung zum unverzichtbaren Stammpersonal. Zumindest TuRa könnte einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg machen und für ein komfortables Polster im Vergleich zu Herbede sorgen. Allerdings sind auch die Ruhrtaler immer noch mit in der Verlosung.

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