Witten. Zum Auftakt der Bundesliga-Serie verliert der KSV Witten mit 14:15 gegen NRW-Rivale Düren-Merken. Die Youngster der Gastgeber zahlen Lehrgeld.
Die zwischenzeitlich große Euphorie angesichts eines recht komfortablen Vorsprungs wich am Ende doch herber Enttäuschung. Die Bundesliga-Ringer des KSV Witten 07, mit einem komplett runderneuerten Team angetreten, verloren ihren ersten Saisonkampf hauchzart mit 14:15 gegen NRW-Rivale RC CWS Düren-Merken.
Gespannt sein durften die rund 200 Zuschauer in der Husemann-Sporthalle vor allem darauf, wie Wittens Sportlicher Leiter Ayhan Aytemiz, der inzwischen auch das Training beim KSV übernommen hat, sein Team zum Saisonstart aufstellen würde. Gegen die Rivalen vom Mittelrhein vertraute er u. a. auf die Nachwuchsringer Calvin Stiller, Noah Englich, Gregor Eigenbrodt und Serdar Durmus. Aus diesem Quartett gab’s am Samstagabend keinen einzigen Mannschaftspunkt, wohl aber durchaus vielversprechende Leistungen. „Ich habe es ja schon mehrmals gesagt: In zwei, drei Jahren wollen wir unsere Jungs soweit haben, dass sie auf diesem Niveau auch bestehen können“, so Aytemiz.
Merkens Trainer Samet Dülger gewinnt das Familienduell
Einstweilen müssen aber etablierte Kämpfer für zählbare Erfolge sorgen. Gegen Düren-Merken setzte sich zum Auftakt Anatoli Buruian (57 F) gegen den Ex-Wittener Arthur Eisenkrein technisch überlegen durch. Eine zweite Vierer-Wertung verbuchte der frühere Nendinger Andrei Perpelita (66 F), der Khamzat Banukaev mit 18:3 förmlich auseinandernahm, herausragende Techniken zeigte. Halbschwergewichtler Nicolai Ceban (98 F) holte mit einem 6:1 gegen Abusupiyan Magomedov zwei Zähler. Obendrein gab’s vier Punkte für den KSV geschenkt, weil im 86-kg-Limit (gr.-röm.) Merkens Alexander Kleer über elf Kilogramm zu viel auf die Waage brachte. Den Einlagekampf gegen Daniel Cataraga verlor er zudem sang- und klanglos mit 0:18.
Zu diesen 14 Mannschaftspunkten aber kam für den KSV Witten kein weiterer mehr hinzu. Die Gäste witterten ihre Chance nach der Pause (3:10), vor den letzten beiden Duellen hieß es 8:14 aus deren Sicht. RC-Coach Samet Dülger, Schwiegersohn des Wittener Trainers Aytemiz, machte sein Team immer wieder heiß, wollte dieses Familienduell unbedingt für sich entscheiden.
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Robin Pelzers Schleudergriff mit Folgen
Beim KSV Witten ruhten die Hoffnungen zum Abschluss auf zwei Youngstern. Nachdem zuvor Noah Englich (71 G) bei seinem Erstliga-Debüt gegen den bissigen, körperlich überlegenen Rumänen Alexandru Biciu 0:14 verloren hatte, zumindest eine „Vier“ für den Gegner vermied, wollte es Gregor Eigenbrodt (75 F) besser machen. Doch sein Widersacher Muhammed Yildirim war eine Spur cleverer, führte schnell mit 2:0 und erhöhte am Ende durch zwei Beinschrauben auf 8:0. „Er war mir kräftemäßig einfach ein Stück voraus. Ich kenne ihn ja schon aus dem Training. Leider habe ich zwei Mannschaftspunkte zu viel abgegeben“, gab der 17-Jährige zu Protokoll.
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So hieß es nur noch 14:11, und Serdar Durmus (75 G) durfte gegen den Ex-Wittener Robin Pelzer keine Vierer-Wertung abgeben. Doch nach eineinhalb Minuten erwischte der Dürener seinen Rivalen per Schleudergriff, drückte ihn auf die Schultern - der Rest war grenzenloser Jubel bei den siegreichen Gästen. „Solch eine Aktion kann jedem mal passieren, da war er kurz unachtsam. Er ärgert sich darüber am meisten“, nahm Aytemiz dem jungen Ringer diese folgenschwere Pleite nicht krumm. „Insgesamt bin ich ganz zufrieden, auch wenn manch einer etwas zu übermütig gekämpft hat. Aber solche Niederlagen gehören zu den Erfahrungen, die wohl gerade junge Sportler machen müssen“, so der KSV-Trainer.
Zweiter Kampf bei den Wrestling Tigers in Bad Kreuznach
Am Sonntag (15 Uhr) haben die Wittener Ringer schon die Chance auf Wiedergutmachung. Dann geht es zu den Wrestling Tigers Rhein-Nahe, die am Samstagabend bei den Red Devils in Heilbronn mit 7:23 verloren. „Dann holen wir uns eben dort die Punkte wieder“, sagte Ayhan Aytemiz. Er will die Mannschaft in Bad Kreuznach auf der einen oder anderen Position verändern. Möglich, dass der junge Niederländer Bredi Slinkers dann erstmals zum Einsatz kommt.
Die Ergebnisse des KSV Witten gegen Düren-Merken im Einzelnen:
(57 F) Anatoli Buruian - Arthur Eisenkrein 4:0 (16:1); (130 G) Kasim-Mehmet Aras - Mantas Knystautas 0:2 (1:7); (61 G) Calvin Stiller - Sebastian Kolompar 0:1 (0:2); (98 F) Nicolai Ceban - Abusupiyan Magomedov 2:0 (6:1); (66 F) Andrei Perpelita - Khamzat Banukaev 4:0 (18:3); (86 G) Daniel Cataraga - Alexander Kleer 4:0-Wtg. (18:0); (71 G) Noah Englich - Alexandru Biciu 0:3 (0:14); (80 F) Dumitru Tulbea - Aimar Andruse 0:2 (1:6); (75 F) Gregor Eigenbrodt - Muhammed Yildirim 0:3 (0:8); (75 G) Serdar Durmus - Robin Pelzer 0:4-Schulterniederlage (0:4).