Witten. Die Ringer-Bundesliga feiert nach langer Zeit ein Comeback in der Ruhrstadt. Der KSV Witten 07 schnürt am Wochenende gleich einen Doppelpack.

Bundesliga-Ringen in der Husemann-Sporthalle? Das ist wegen der Corona-Pandemie schon mehr als eineinhalb Jahre her. Jetzt ist es aber wieder so weit: Der KSV Witten 07 startet in die Kampfzeit 2021/22 - und das gleich mit einem NRW-Duell gegen den stark besetzten RC CWS Düren-Merken (Beginn: 19.30 Uhr). Und damit man gleich in den Rhythmus kommt, treten die Wittener am Sonntag (15 Uhr) gleich noch einmal an, stellen sich bei den Wrestling Tigers Rhein-Nahe vor.

„Ich freue mich richtig darauf, dass es jetzt wieder losgeht. Und die Jungs brennen auch schon wieder auf ihren Einsatz“, sagt der Sportliche Leiter des KSV, Ayhan Aytemiz. Der im Übrigen kurz vor dem Saisonstart jetzt auch noch die Rolle des Cheftrainers übernommen hat. Denn die Wittener fanden keine Übereinkunft mit Fatih Sirin, der eigentlich für den Platz auf dem „Bock“ am Mattenrand vorgesehen war. „Je nachdem, wie ich es mit meinem Schichtdienst hinbekomme, übernehme ich das Training - oder eben Peter Friedhoff, Klaus Eigenbrodt oder Mirko Englich. Wir haben da ja genug gute Trainer in unserem Verein“, so Aytemiz.

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Wittens Sportlicher Leiter übernimmt auch das Training

Für den vor allem das NRW-Duell mit dem Team vom Mittelrhein ein ganz besonderes werden dürfte. Schließlich ist Samet Dülger als Trainer verantwortlich für Düren-Merken - und der ist immerhin sein Schwiegersohn. „Natürlich hat er mich gefragt, wen wir so aufstellen werden. Aber ich kann ihm das ja nicht verraten“, so der Wittener Coach mit breitem Grinsen. Ohnehin macht er aus der Zusammenstellung des KSV-Aufgebots an diesem Wochenende ein mittelgroßes Geheimnis. „Da müssen sich auch unsere Anhänger überraschen lassen“, sagt Aytemiz. Nur so viel verrät er dann doch: Noah Englich und Gregor Eigenbrodt, die hochveranlagten Wittener Eigengewächse, werden am Samstag ihre Bundesliga-Premiere feiern - und das vor heimischem Publikum, da dürfte auch die Aufregung bei beiden ein nicht zu verachtender „Gegner“ sein.

Die Fans des KSV Witten mussten lange warten, bis die Bundesliga wieder in die Ruhrstadt zurückkehren konnte.
Die Fans des KSV Witten mussten lange warten, bis die Bundesliga wieder in die Ruhrstadt zurückkehren konnte. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Entscheidend wird sein, welche deutschen Ringer in beiden Mannschaften zur Verfügung stehen“, so Ayhan Aytemiz. In deren Duellen könne die Entscheidung fallen. Dass die ausländischen Ringer, die der KSV hat einfliegen lassen, ihre Leistungen abrufen, dessen ist sich der frühere Nendinger Coach sicher. „Viel wird auch auf die Taktik ankommen. Ich musste mich ja auch erst an die 28-Punkte-Regel gewöhnen und sehen, wen ich da wo einsetzen kann“, gibt Aytemiz einen Einblick in seine Planungen.

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Auswärtskampf am Sonntag beim Team von Karl-Heinz Helbing

Er ist jedenfalls davon überzeugt, dass sich am Samstagabend mit Witten und Düren-Merken „zwei Teams auf Augenhöhe“ gegenüberstehen werden. „Vielleicht werden wir zusehen müssen, dass wir schon vor den letzten beiden Kämpfen mit acht Punkten Vorsprung führen“, so der KSV-Trainer. Die Tatsache, dass in vielen Ländern derzeit parallel die Landesmeisterschaften im Gange sind und wegen der WM-Qualifikation viele Top-Ringer dort auch ihren Mann stehen müssen, kommt in Bezug auf die Personalpuzzle der Vereine erschwerend hinzu.

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In der Begegnung bei den vom früheren KSV-Ringer Karl-Heinz Helbing betreuten Wrestling Tigers Rhein-Nahe am Sonntag (15 Uhr) werde es bei den Wittenern „die eine oder andere Umstellung“ gegenüber dem Heimkampf geben, sagt Aytemiz. „Wenn ich sehe, wie sie personell im letzten Jahr aufgestellt waren, dann sollten wir sie auf jeden Fall packen können.“