Witten. Der KSV Witten hat einen Total-Umbruch hinter sich. Die sportlichen Ambitionen bleiben in der Ringer-Bundesliga aber hoch. Die Endrunde soll her.

Man wird sich an viele neue Gesichter gewöhnen müssen in der neuen Saison der Ringer-Bundesliga. Der KSV Witten 07 hat einen Total-Umbruch hinter sich. Nicht nur, dass man in der wegen der Corona-Pandemie schon vor der Saison 2020 schon frühzeitig selbst die Segel gestrichen hatte. Seit mehr als eineinhalb Jahren hat in der Ruhrstadt kein Ringkampf mehr stattgefunden. Am 4. September schickt der siebenmalige Deutsche Meister nun ein runderneuertes Team auf die Matte.

Viele Akteure, die noch in der letzten regulär beendeten Kampfzeit (2019/20) das KSV-Trikot getragen hatten, sind inzwischen abgewandert, haben sich anderen Aufgaben gewidmet.

Die Wittener Verantwortlichen sahen diesen Umbruch auch als Chance an, sich komplett neu aufzustellen. Woran auch der neue Sportliche Leiter, Ayhan Aytemiz, entscheidenden Anteil hatte. Dank seiner Kontakte gelang es, ein namhaftes Team auf die Beine zu stellen. „Wir wollen unter die ersten Vier und uns damit für die Endrunde qualifizieren“, sagt KSV-Vorsitzender Thomas Altstadt.

KSV Witten startet am Wochenende gegen den RC CWS Düren-Merken

Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen hat er intensiv an einem schlüssigen, auch unter Corona-Bedingungen vertretbaren Konzept gestrickt, das es nun wieder möglich macht, Ringen auch vor Zuschauern in der Fritz-Husemann-Sporthalle anzubieten. Sechs Heimkämpfe und sechs in der Fremde umfasst die Vorrunde in der Staffel West.

Gegner des KSV Witten sind dort der ASV Mainz 88, der SV Alemannia Nackenheim, die Red Devils Heilbronn, der KSK Konkordia Neuss, die Wrestling-Tigers Rhein-Nahe (Bad Kreuznach) und der RC CWS Düren-Merken, mit dem es die Mannschaft um Trainer Fatih Sirin am kommenden Samstag (4. September, 19.30 Uhr) zum Auftakt zu tun bekommt.

​Ayhan Aytemiz hat kräftig am Kader des KSV Witten gewerkelt.
​Ayhan Aytemiz hat kräftig am Kader des KSV Witten gewerkelt. © Aytemiz/Marion Stein

„Das erste Wochenende der Saison wird für uns gleich mal eine Standortbestimmung“, mutmaßt Thomas Altstadt. Denn nicht nur am Samstag müssen die Witten ‘ran, schon tags darauf geht’s (Beginn: 15 Uhr) zu den Wrestling-Tigers, die vom früheren KSV-Ringer Karl-Heinz Helbing betreut werden. „Das sind zwei Gegner, die wir eigentlich werden schlagen müssen, um unser sportliches Ziel zu erreichen“, so der KSV-Chef.

Ob das neue Personal stark genug ist, auch die Vergleiche mit Top-Teams wie Heilbronn, Mainz und Nackenheim nicht zu scheuen, wird sich zeigen müssen. Die Ambition, die Nummer eins in NRW zu werden (bzw. zu bleiben), sollte ohnehin zum Wittener Grundgedanken gehören.

300 Zuschauer dürfen rein, 3G-Regel findet Anwendung

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Für die Heimkämpfe in der Husemannhalle hat sich der KSV als Gastgeber am gleichen Konzept orientiert, welches man schon vor einem Jahr erarbeitet hatte. „Das hat damals ja auch schon Anklang gefunden u. a. beim Stadtsportverband. Wir planen mit rund 300 Zuschauern, danach richtet sich auch unser Plan für die Bestuhlung“, sagt Altstadt. Man wird insgesamt vier Eingänge zur Halle öffnen, um den Zustrom bewältigen zu können. „Allen Zuschauern sollte klar sein, dass an diesen Abenden auch bei uns die 3-G-Regeln gelten.“

An den jeweiligen Eingängen steht Sicherheitspersonal, das Kontrollen vornehmen wird. Sollte der Andrang – nach so langer Zeit ohne Ringer-Bundesliga – noch üppiger ausfallen, könne man spontan reagieren mit zusätzlichen Sitzkapazitäten.

„Wir haben die Aufteilung in der Halle ein wenig verändert, die VIP-Tribüne befindet sich nun an der Seite, zudem bauen wir einen großen Bildschirm für die Ergebnisse auf“, so der KSV-Vorsitzende.

Der Bundesligist habe die lange Corona-Zwangspause genutzt, um einige Anschaffungen zu tätigen bzw. die Ausstattung für die Heimkämpfe weiter zu verbessern. Es gibt mehrere Catering-Stationen in der Halle bzw. im Foyer, dort werden Spuckschutz-Wände installiert – alles für die maximale Sicherheit.

Olympia-Silbergewinner wird zu Einsätzen kommen

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Fehlt jetzt eben nur noch der nötige sportliche Erfolg, der zum Erlebnis Ringer-Bundesliga passt. „Ayhan Aytemiz hält stetig den Kontakt zur Mannschaft, im Vorfeld der Saison müssen Flüge organisiert und die entsprechenden Aufstellungen abgesprochen werden. Ich gehe davon aus, dass wir eine gute, konkurrenzfähige Mannschaft stellen können“, sagt Thomas Altstadt.

Auch der Olympia-Silbergewinner von Tokio, Magomedkhabib Kadimagomedov (Belarus), werde mit Sicherheit zu einigen Einsätzen für den KSV Witten kommen. Darauf könnten sich die Ringerfans schon jetzt freuen – ebenso wie auf die Eigengewächse wie Noah Englich und Gregor Eigenbrodt, die nun fest zum Kader des Teams von Fatih Sirin gehören und sich auf höchstem Niveau die Hörner abstoßen sollen.

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