Heven. Zum Bezirksliga-Auftakt hat der TuS Heven in einem rassigen Derby knapp die Oberhand gegen den VfB Annen. Die Gäste beklagen Verletzungspech.
Die ersten drei Punkte der neuen Bezirksliga-Saison sind vergeben. Eingesteckt hat sie letztlich nach einer intensiven Partie am frühen Samstagabend des TuS Heven 09, der das Derby gegen den VfB Annen 19 mit 2:1 (0:0) gewann. Bedrückte Mienen gab’s bei den Gästen nach dem Abpfiff nicht nur wegen der Niederlage.
Denn vor allem die herbe Verletzung von Philipp Schliewe schon nach zehn Minuten war für die Annener ein Schock. „Wir befürchten, dass es ein Schien- und Wadenbeinbruch ist - Näheres klärt sich im Krankenhaus“, so VfB-Trainer Matthias Jabsen nach der Begegnung. So musste Denis Vogel schon früh wieder ‘ran - dabei war er gerade erst wieder von einer langwierigen Verletzung genesen.
Erste Chancen gehen auf das Konto des TuS Heven
In den ersten 20 Minuten wurde nur der TuS Heven gefährlich. Doch zunächst kam Yannik Kellner etwas zu spät gegen Torhüter Hendrik Paulkowski (3.), dann verfehlte Kellner sein Ziel (10.), und auch Pascal Zippel drosch den Ball unkontrolliert Richtung VfB-Kasten (17.). Die beste TuS-Chance hatte dann per Kopf nach einer Ecke wieder Zippel - Annens Kirils Zubarevs klärte aber auf der Linie (21.). Erst Daniel Mudrics Schlenzer-Versuch aus 28 Metern (27.) war auch mal ein Lebenszeichen der Annener Offensive. Die danach zweimal aufhorchen ließ: Erst parierte Hevens Keeper Kevin Wirges nach feinem Solo von Christian Buth (34.), dann wurde Denis Vogels Versuch aus spitzem Winkel noch so eben von der Defensive geblockt (39.).
So lief das Lokalderby am 1. Spieltag-
TuS Heven: Wirges; Tumbul, Kasumi, Schöppner, Witt, Reis, Osma, Kiral (56. Dosedal), Zippel (60. Sprathoff), Kellner, Herrmann.
VfB Annen: Paulkowski; Schliewe (12. Vogel), Meier, Obermeier, Hustert, Basalan, Zubarevs, Thume (90. Jabsen), Ch. Engel (69. St. Engel), Buth, Mudric.
Zuschauer: 200.
Schiedsrichter: Patrick Lepperhoff.
Gelb-Rote Karte: Hakan Osma (88., TuS Heven, wdh. Foulspiel).
Torfolge: 1:0 Sprathoff (62.), 1:1 Buth (72., Foulelfmeter), 2:1 Herrmann (81.).
„Heven hat es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze versucht. Da fand ich unsere Spielanlage schon besser. Angesichts unsere vielen Ausfälle haben wir gut gespielt. Nur hinten ‘raus fehlte es uns eben an Qualität“, so die Analyse von VfB-Trainer Jabsen nach der Partie. Allerdings: Eben einer dieser schnellen Angriffe bescherte den Blau-Weißen die Führung. Ein Steilpass auf den rechten Flügel fand Yannik Kellner, der gab flach und scharf vors Tor, wo der gerade erst eingewechselte Björn Sprathoff einlochte - 1:0 (62.).
„Ampelkarte“ für Osma, Annens Zubarevs hat Pech mit Abseitstor
Eine recht plumpe Aktion der Platzherren verhalf den Annenern aber bald darauf zum Ausgleich: Stephan Engel narrte Marvin Schöppner, der zu fest zupackte - Strafstoß. Sicher verwandelte Christian Buth zum 1:1 (72.), jetzt war alles wieder offen. Es roch beinahe schon nach einer Punkteteilung, die Annener schienen nach dem Treffer sogar Oberwasser zu bekommen. Doch kurz vor Schluss fand eine Ecke von Björn Sprathoff den Kopf von Marcel Herrmann, der den Ball ins rechte unter Eck zum 2:1 wuchtete (81.). „Das darf so nie passieren, da sind wir viel zu weit weg“, ärgerte sich Matthias Jabsen - da verschenkte der VfB ein durchaus mögliches Remis.
In der 88. Minute sah dann noch Hevens Hakan Osma nach Foul an Kevin Thume Gelb-Rot, wenig später wurde ein Treffer von VfB-Youngster Kirils Zubarevs wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. „Ich will nicht von einem verdienten Sieg sprechen, Annen war ein wirklich starker Gegner. Aber meine Mannschaft hat nach dem 1:1 wieder ihre Mentalität bewiesen - darauf kann man sich einfach verlassen, auch wenn es bis zur Halbzeit noch nicht wirklich gut lief“, lobte Heven-Coach Max Wagener.
Sein Annener Gegenüber Matthias Jabsen, der sich in den letzten Minuten sogar selbst noch eingewechselt hatte, schaute schon wieder nach vorn: „Wir können auf diesen Auftritt aufbauen. Uns haben leider zu viele Spieler wie Hari Coric, Vincent Holthaus oder Pascal Gronemann gefehlt.“