Berlin. Platz drei in der Bundesliga, dazu DM-Bronze für Marlene Gomez-Islinger - die SG Triathlon one Witten erlebt einen gelungenen Saisonauftakt.

Eigentlich war es für die Damen von der SG Triathlon one Witten ein Wettkampf, der für Zufriedenheit hätte sorgen können. In der Bundesliga gab’s zum Auftakt unweit des Berliner Olympiastadions den dritten Platz, durchaus in Reichweite von Tagessieger Triathlon Potsdam und dem zweitplatzierten EJOT-Team des TV Buschhütten. Obendrein durfte man DM-Bronze in der Einzelwertung für Marlene Gomez-Islinger (hinter Buschhüttens Lisa Tertsch und Potsdams Nina Eim) begießen. Dennoch schwang am Samstag ein wenig Wehmut mit, denn für Wittens Anja Knapp, eine der besten deutschen Triathletinnen der letzten Jahre, war es zumindest auf nationaler Ebene der letzte Wettkampf nach einer tollen Laufbahn.

„Irgendwann kommt einfach mal der Moment, da muss Schluss sein“, sagt die 32-jährige Dettingerin. Ihr großer Traum von der Teilnahme an Olympia war unlängst in Kienbaum geplatzt. Und da sie noch immer an den Folgen eines schweren Radsturzes zu knabbern hat, sich mit Schulterproblemen quasi in Dauerbehandlung befindet, will sie nun einen Schlussstrich ziehen. „Die Challenge in Davos nehme ich noch mit, danach war’s das“, sagt Knapp, die sich am Samstag in den Dienst ihrer Wittener Mannschaft stellte, den zu erwartenden Rückstand nach dem Schwimmen aber auf der Kurzdistanz nicht mehr kompensieren konnte. „Ich hab’ mir an der Startlinie noch gedacht: Warum machst du das eigentlich noch?“, so die langjährige Nationalkader-Athletin. Dennoch: Vor allem mit ihrer Laufleistung konnte sie in Berlin zufrieden sein, belegte in 1:00,05 Stunden Platz zwölf der DM-Wertung.

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Letzter nationaler Wettkampf - Anja Knapp verkündet Abschied

Ganz vorne mischten lange Zeit zwei ihrer Teamkolleginnen mit. Marlene Gomez-Islinger und Olympia-Fahrerin Anabel Knoll waren im Wasser schon gut unterwegs, blieb auch auf den 20 Radkilometern in der Spitzengruppe. Dann aber musste die 25-jährige Knoll abreißen lassen - „sie hatte mit Seitenstichen zu kämpfen“, wie Teammanager Lars Wenzel berichtete. Am Ende wurde sie DM-Zehnte, hatte den Wettkampf aber aus dem Training heraus bestritten. Da war klar, dass die letzte Frische fehlte.

Gruppenbild zum Liga-Auftakt: (von li.) Bianca Bogen startete bei der DM in der Einzelwertung, Caroline Pohle, Anabel Knoll, Anja Knapp und Marlene Gomez-Islinger für die Mannschaft der SG Triathlon one Witten.
Gruppenbild zum Liga-Auftakt: (von li.) Bianca Bogen startete bei der DM in der Einzelwertung, Caroline Pohle, Anabel Knoll, Anja Knapp und Marlene Gomez-Islinger für die Mannschaft der SG Triathlon one Witten. © sg triathlon one witten | Lars Wenzel

Auch für Gomez-Islinger war es „ein ziemlich harter Wettkampf, ich hatte keine so guten Beine, habe nie so recht den fünften Gang gefunden“, so die 28-Jährige aus Weiden. Gleichwohl kämpfte sie sich heran an die Führenden, blieb der späteren Deutschen Meisterin Lisa Tertsch und Nina Eim im Nacken - bis zur zweiten der beiden 2,5-km-Laufrunden. „Da war ich froh, zumindest Lena Meißner hinter mir lassen zu können“ - so reichte es für Gomez-Islinger in 58:03 min. zur ersten DM-Medaille überhaupt. „Damit bin ich nach den beiden Rennen zuvor in Kienbaum und beim Weltcup auf Sardinien auch super zufrieden“, sagte sie.

Potsdams Damen zum Saisonstart nicht zu schlagen

Im Bundesliga-Wettkampf bescherten ihr dritter Rang sowie die Plätze zehn und 13 für Knoll und Knapp dem Wittener Team (Platzziffer 26) den dritten Platz. Ganz stark präsentierte sich am Samstag Triathlon Potsdam, das verdient mit Platzziffer 14 den Tagessieg vor Serienmeister TV Buschhütten (16) holte.

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„Das ist natürlich super cool. Als junges Team haben wir nicht erwartet, die favorisierten Mannschaften aus Buschhütten und Witten zu schlagen“, sagte Potsdam Nina Eim. „Insgeheim hatten wir schon mit einem Platz weiter vorne spekuliert, aber am Ende war das schon okay“, so Lars Wenzel. In Potsdam startet man nun den nächsten Anlauf.

Einzelstarterin Bianca Bogen nach dem Schwimmen ganz vorne

In der Einzelwertung der Deutschen Meisterschaft ging am Samstag in Berlin Bianca Bogen, sonst auch Teamstarterin der Wittenerinnen, ins Rennen. Die Leipzigerin kam führend aus dem Wasser, hielt danach noch lange in der Spitzengruppe mit, fiel am Ende beim Laufen aber ein wenig zurück und belegte in 1:00,12 Stunden den 14. Platz im DM-Klassement. „Bianca hat freiwillig auf den Einsatz im Team verzichtet. Sie hat noch ein wenig Trainingsrückstand“, hatte Teamchef Thomas Fehrs schon vorab berichtet.