Berlin. Nach langer Dominanz des TV Buschhütten hoffen die Damen der SG Triathlon one Witten auf den Bundesliga-Titel. Auch gute Chance bei Einzel-DM.

Der Wettkampfsport auf höchstem Niveau ist zurück - auch für besten Triathleten des Landes. An diesem Wochenende (5./6. Juni) werden als Bestand der „Finals“ in Berlin die Deutschen Meister in der Einzeldisziplin ermittelt - am Samstag sind zunächst die Frauen an der Reihe, am Sonntag die Männer. Zudem markieren die Wettbewerbe in der Hauptstadt den Auftakt der neuen Bundesliga-Saison. Und in der wollen vor allem die Frauen der SG Triathlon one Witten dem Titelhunger des Seriensiegers TV Buschhütten möglichst Einhalt gebieten.

Es ist ziemlich eintönig geworden an der Ligaspitze. Seit 2011 hat kein anderes Männer-Team als das EJOT-Team aus dem Siegerland die Meisterschaft geholt, bei den Frauen sind die knallroten Rennanzüge der Buschhüttener seit 2012 durchweg im Endklassement ganz vorne zu finden. Doch an dieser Stellschraube wollen nun vor allem die Wittener Triathletinnen drehen. „Wir haben ganz bewusst wieder ein starkes Team beisammen, um Buschhütten zumindest ein wenig zu ärgern. Ich glaube, dass uns das gelingen kann“, sagt der Sportliche Leiter, Thomas Fehrs. Auch wenn er selbst am Wochenende nicht in Berlin mitfiebern kann, ist er davon überzeugt: In der Besetzung mit Olympia-Fahrerin Anabel Knoll, Anja Knapp, Marlene Gomez-Islinger und Caroline Pohle ist die SG Triathlon one Witten neben dem Titelverteidiger (u. a. mit Lena Meißner und Lisa Tertsch) erster Anwärter auf den Platz an der Sonne.

Erlesenes Frauen-Team für Witten im Einsatz

„Wir sind alle ziemlich gut drauf. Ich bin zuversichtlich, dass wir gut abschneiden können“, sagt Marlene Gomez-Islinger, in der Vorwoche Siegerin beim Weltcup auf Sardinien und neben Anja Knapp erfahrenste Wittener Athletin. „Dieser Wettkampf in Berlin ist schon ein Highlight, darauf freue ich mich“, so die 28-Jährige vor dem Liga-Auftakt am Samstag (10.07 Uhr). Keine Frage: Auch in der Wertung für die Einzel-DM haben die Wittenerinnen beste Chancen, Podiumsplätze zu erreichen. Und da nun beim Bundesliga-Start auch noch der Teamgedanke dazukommt, könnte die Motivation beim Quartett aus der Ruhrstadt kaum größer sein.

Hat am Samstag ihren ersten Einsatz für die SG Triathlon Witten: Caroline Pohle.
Hat am Samstag ihren ersten Einsatz für die SG Triathlon Witten: Caroline Pohle. © Pohle

Im vergangenen Jahr hatte es wegen Corona lediglich eine Rumpf-Saison gegeben mit einem Triathlon in Saarbrücken, zudem einem Online-Radrennen und einem dezentralen Swim&Run. In diesem Jahr ist die Abstiegsregelung wegen der auch unterschiedlichen Trainings-Voraussetzungen der einzelnen Teams weiterhin ausgesetzt. „Zudem ist wegen der Corona-Situation nicht klar, welche ausländischen Sportler einreisen dürfen. Daher ist diese Regelung nur fair“, so die Ansicht von Thomas Fehrs.

Im Rennen der Männer setzt Witten auf seine Talente

Bei den Männern (16 Teams; Sonntag ab 9.45 Uhr) vertraut man bei der SG Triathlon one Witten einmal mehr auf ein im Schnitt ziemlich junges Quintett. Die beiden Eigengewächse Luca Fahrenson - am Donnerstag schon im Einsatz beim Mixed-Relay - und Max Meckel gehören ebenso zum Wittener Team wie Marcel Bolbat sowie der Belgier Jonathan Wayaffe und der Ungar Bence Lehmann, der für seinen nach einem Radsturz verletzten Bruder Csongor einspringt.

„Mit einem vorderen Platz für unsere Männer rechne ich zwar nicht, aber sie haben in Berlin absolut keinen Druck. Ich bin gespannt, wie sie abschneiden“, so Fehrs. Zielsetzung für die SG-Männer in dieser Saison ist „ein guter Mittelplatz“ - dieser sollte durchaus realisierbar sein, wenn in den folgenden Rennen die mögliche Top-Besetzung an den Start gehen kann. Fehrs hatte jedoch schon zuvor betont, dass die Wittener vermehrt auf ihre Nachwuchskräfte setzen wollen, um ihnen eine sportliche Entwicklung auf hohem Niveau zu ermöglichen.

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Vier Wettkämpfe sind terminiert, ein fünfter in Planung

„Wir wollen aber im Triathlon generell weiterhin ein ernstzunehmender Player in Deutschland bleiben. Es war auch nie ein Thema, daran zu rütteln - daran hat auch die Coronakrise nichts geändert. Wir gehen ganz bewusst mit einem richtig starken Damen-Team in die Saison, wollen da um die Meisterschaft mitkämpfen. Witten und die Triathlon-Bundesliga, das gehört einfach zusammen“, ergänzt Fehrs.

Auf den Auftaktwettbewerb folgen die Wettkämpfe in Potsdam (27. Juni), in Nürnberg (8. August) und in Saarbrücken (29. August). Zudem ist ein fünfter Wettbewerb im September in Planung, wie der DTU-Beauftragte für die Veranstaltungen, Rüdiger Sauer, bestätigte.