Witten. Die Verantwortlichen der Schalker Knappenschmiede schlugen schnell zu, als sie im Probetraining die Qualitäten des Witteners selbst erlebten.
„Es war immer mein Traum, Fußballprofi zu werden“, sagt Obed Ofori voller Überzeugung. Seinem ganz großen Ziel ist der junge Mann, der im Trikot der C-Junioren des FSV Witten die Verantwortlichen des Vereins mit seinen hervorragenden Leistungen so verzückt hat, nun ein Stückchen näher gekommen. Ab Anfang Juli gehört er zum Aufgebot der U-16-Junioren des FC Schalke 04.
Für seine gerade mal 14 Jahre ist der gebürtige Ghanaer schon eine imposante Erscheinung. Das groß gewachsene Fußballtalent, das seit sechs Jahren mit seiner Familie in Witten lebt, war eine der tragenden Säulen für die C-Jugend des FSV Witten, die in der Bezirksliga bis zum Saisonabbruch erfolgreich unterwegs war. Vor allem war sie das auch wegen Obed Ofori, dessen Offensivdrang kaum zu bremsen war. „Wir haben schnell erkannt, dass er für uns einfach zu gut ist“, sagt der Jugendkoordinator des Vereins, Peter Avermann-Kaufmann.
Auch Bayer Leverkusen wollte den Wittener verpflichten
Vor allem eines zeichnet den künftigen Schalker aus: seine Schnelligkeit. „Es ist unglaublich, welches Tempo er auf den Platz bringt. Ich habe noch nie einen so jungen beidfüßigen Spieler gesehen, der mit Ball sogar noch schneller ist als ohne“, sagt etwa Sinan Sari, Jugendtrainer des FSV Witten, der seinerzeit auch dafür sorgte, dass Ofori herüber zum Wullenstadion wechselte.
Denn begonnen hatte er beim Club aus seiner Nachbarschaft, dem TuS Heven. „Ich bin damals einfach mal dort hingegangen und hab’ gefragt, ob ich mitspielen könne“, berichtet Ofori, der zwar von klein auf immer großen Spaß am Umgang mit dem Ball hatte, zum Vereinssport aber erst in Witten kam. Offensichtlich ein Glücksfall, denn mit seinen Fähigkeiten machte er alsbald auch andere Szenekenner auf sich aufmerksam. „Auch Bayer Leverkusen hätte ihn gerne gehabt, hat Obed extra beobachten lassen“, sagt Peter Avermann-Kaufmann. Doch statt eines Wechsels unters Bayer-Kreuz geht’s nun für den 14-Jährigen nach Gelsenkirchen in die Knappenschmiede, die bekannt ist für ihre erstklassige Jugendarbeit. „Der erste Kontakt kam über Jörg Behnert zustande“, so der FSV-Koordinator. Der Wittener, der die Schalker U 17 trainiert, war offenbar ebenso angetan von den Qualitäten Oforis, so dass man den jungen Mann zum Probetraining einlud.
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Unter Ex-Profi Willi Landgraf wird der Ghanaer für Schalkes U 16 spielen
„Das war kurz vor den Osterferien. Eine Woche lang habe ich da bei der U 15 mittrainiert, unter anderem am ersten Tag einen Sprinttest gemacht“, berichtet Ofori. Schalkes Verantwortliche machten flugs Nägel mit Köpfen, wollten den pfeilschnellen Youngster unbedingt an sich binden. „Nachdem die Schalker Zusage da war“, erinnert sich Avermann-Kaufmann, „meldete auch der VfL Bochum noch Interesse an.“ Zu spät – ab Juli trägt der junge Wittener das S04-Trikot der von Ex-Profi Willi Landgraf trainierten U 16, die in der Westfalenliga am Ball ist.
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„Das wird sicher hart dort, aber ich traue mir zu, dass ich da klarkomme“, sagt Obed Ofori ganz selbstbewusst. Keine Frage, dass auch die FSV-Verantwortlichen stolz sind, dass eines ihrer Talente den Sprung zu einem Top-Club schafft. „Obed ist ein prima Junge. Er hat immer Vertrauen zu uns gehabt und auf unsere Ratschläge gehört“, sagt Jugendcoach Sinan Sari.
Großes Vorbild des 14-Jährigen ist Kylian Mbappé
Der Neuntklässler von der Hardenstein-Gesamtschule, der Frankreichs Superstar Kylian Mbappé von Paris St. Germain als sein großes Vorbild angibt, kann es kaum erwarten, seine ersten Einheiten bei den Königsblauen zu absolvieren.
In Demir Tumbul vom Wittener Bezirksligisten TuS Heven, ehemals selbst bei Schalke 04 in der Jugend aktiv, hat er einen fachkundigen Ratgeber an seiner Seite, der ihn auf seinem Weg unterstützt. Irgendwann mal Profi auf Schalke - eine reizvolle Vorstellung für Obed Ofori. „Ich hätte ja nie gedacht, dass ich jetzt schon einen so großen Sprung schaffe“, sagt er bescheiden.
Für Peter Avermann-Kaufmann steht der Wittener am Beginn einer vielversprechenden Laufbahn. „Er hat die Anlagen, mal ein Typ Spieler zu werden wie Alassane Pléa oder Marcus Thuram“ - die Gladbach-Stars sind ja beileibe keine ganz so schlechten Beispiele.