Witten. Mitgliederzahlen blieben im vorigen Jahr stabil. TG Witten steht vor wegweisender Fusion. Baseballer hoffen auf Aufnahme des Trainingsbetriebs.
Ein ganzes Jahr schon unter dem Einfluss der Corona-Pandemie - dass sich das nicht allzu positiv auf die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen auswirkt, ist durchaus nachvollziehbar. Schließlich liegen die Clubs, was die Angebote anbelangt, die sie vor allem Breiten- und Teamsportlern während dieser Zeit offerieren können, gewissermaßen auf dem Trockenen. Doch in Witten gibt es auch Vereine, denen die Mitglieder nicht davonlaufen.
So hat beispielsweise Jörn Stratmann, Vorsitzender des Mehrspartenclubs TG Witten, die bemerkenswerte Entwicklung registriert, dass es bei einem der größeren Vereine der Stadt „nicht mehr Abmeldungen als sonst üblich“ zu verzeichnen gab. „Bei uns waren die Zahlen ähnlich wie vor Corona“, sagt der Unternehmer und inzwischen leidenschaftliche Triathlet. Das größte Ärgernis auch für die TG Witten sei vielmehr, dass es ob des Eindrucks der Pandemie wenige Neuanmeldungen gegeben habe.
Trainingscamps für Kinder beschert TG Witten Basketball-Talente
Das Gegenteil liefern derweil die Basketballer des Vereins: „Hier hatten wir im vorigen Jahr einen tollen Zulauf - gerade bei den Kindern“, sagt Stratmann. „Wir wissen ja kaum, wie wir die unterhalten sollen“, sieht er darin momentan auch eine Schwierigkeit für die TG. Zumindest hätten in jüngerer Vergangenheit die angebotenen Jugendcamps - u. a. mit Ex-Profi Gary Johnson - einen sehr guten Einfluss gehabt, hätten dem Club zahlreiche junge Basketballer beschert.
Ähnlich wie bei den Triathleten, bei denen die Fluktuation kaum nennenswert war, erging es auch anderen Abteilungen der TG. „Bei unseren historischen Kampfsportlern von Ad Arma gab es wohl ein paar Abmeldungen“, wie Stratmann wissen lässt. Derweil strickt man bei der TG Witten an der bevorstehenden Fusion mit dem PV-Triathlon. „Da geht’s aber auch nur noch um Formalien - grundsätzlich sind wir uns da einig“, so der Vorsitzende.
Baseball-Anlage in Durchholz wird aufgehübscht
Bei einem der kleineren Sportvereine der Stadt, den Baseballern von den Kaker Lakers (110 Mitglieder), gibt’s laut Clubchef Jens Schupak „auch eher ein Plus“ in Sachen Mitgliederentwicklung. „Das hat sicher auch mit unserer Struktur zu tun. Die Erwachsenen wissen, dass sie mit ihren Beiträgen den Verein unterstützen. Und bei den Kindern spielen Themen wie Einsparungen von Beiträgen keine Rolle“, so Schupak.
Ihn erreichen immer wieder mal Anfragen von Eltern, die ihre Sprösslinge gerne bei den Kaker Lakers sehen würden. „Da ist halt die Frage, wann es bei uns mit dem Sport wieder losgeht.“ Zuletzt durften die Jüngsten (unter zehn Jahre) auf der Anlage an der Kämpenstraße wieder zwei Wochen lang trainieren, ab Montag folgt indes die nächste Zwangspause.
Auch interessant
Umfangreiche Baumaßnahmen im Frühjahr
„Bei uns tut sich dennoch eine Menge, denn es stehen in diesem Frühjahr gleich mehrere Baumaßnahmen an“, denkt Schupak vor allem an die Aufbereitung des Platzes, an die Vergrößerung des Fangzaunes, das Entfernen von störenden Graffitis sowie an einen neuen Schlagkäfig und zu modernisierende Ersatzspieler-Bereiche.
So sieht es in den anderen Städten aus
- NRW: Corona: Vereine in NRW verlieren rund 175.000 Sportler
- Bottrop: Sportler halten Klubs auch in der Krise die Treue
- Gelsenkirchen: TG Ückendorf: Norbert Falkenhain macht seinem Unmut Luft
- Mülheim: Mülheimer Sportvereine im NRW-Trend: Mitgliederzahl sinkt
- Velbert: Velberter SG: Vereinstreue verhindert großen Schwund
- Witten: Kein Wehklagen bei TG Witten und den Kaker Lakers