Stockum. Ein großes Problem sieht Marco Held, Trainer des TuS Stockum, im schon jetzt völlig schiefen Spielplan. Er fürchtet weitere Unterbrechungen.

Der TuS Stockum ist einer der ersten Wittener Fußball-Clubs gewesen, die vom Coronavirus heimgesucht wurden. Daher steht der Trainer des Bezirksliga-Aufsteigers, Marco Held, uneingeschränkt hinter der Saisonunterbrechung und ist auch sehr skeptisch, was eine reguläre Fortsetzung der Spielzeit 2020/21 angeht.

Bislang sind drei Spiele der Stockumer Fußballer wegen der Corona-Erkrankungen abgesagt worden. Wegen Allerheiligen und des Totensonntags fallen in der Corona-Pause zwar nur drei weitere Begegnungen aus, für die Rot-Weißen wären das aber schon sechs Nachholbegegnungen. Marco Held stellt fest: „Das ist doch eine Wettbewerbsverzerrung. Es ist für einen Bezirksligisten so gut wie unmöglich, sechs englische Wochen zu spielen.“ Viele der berufstätigen Spieler könnten schon wegen ihrer Arbeitszeiten kaum an allen Spielen teilnehmen. Held fügt hinzu: „Das wäre auch eine körperliche Belastung, die man Bezirksliga-Fußballern nicht zumuten kann.“

Saison-Fortsetzung am Nikolaustag hält TuS-Coach für sehr fraglich

Marco Held ist eher bescheiden, wenn es um die Wichtigkeit des Amateurfußballs geht: „In meiner Mannschaft sind fünf Spieler an Corona erkrankt. Da sieht man die Dinge etwas anders. Für mich spielt es da keine große Rolle, dass wir pausieren müssen. Die Gesundheit geht vor.“ Daher hält er auch wenig von einer DFB-Initiative, dass der Amateursport bald schon wieder mit dem Training beginnen solle: „Wir sind da eher kleine Lichter und sollten den Bezirksliga-Fußball nicht ganz so wichtig nehmen.“ Ohnehin hält er eine Fortsetzung am Nikolaustag für fragwürdig: „Wie sollen wir die Mannschaft innerhalb von fünf Tagen mit zwei oder allerhöchstens drei Trainingseinheiten auf einen Wettkampf vorbereiten? Das halte ich für schlicht unmöglich.“ Vielmehr hält er es für wahrscheinlich, dass die Saison irgendwann wieder abgebrochen wird: „Wir kommen dann wieder zu einer Quotientenregelung. Es ist aber auch möglich, dass wir nur eine Hinrunde spielen.“ Beidem müsse sich der TuS Stockum dann beugen: „Wir sind im letzten Jahr dank der Quotientenregelung aufgestiegen, wir müssten dann im nächsten Jahr das Resultat einer Quotienten-Regelung akzeptieren.“

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Keinen guten Saisonstart haben Trainer Marco Held und der TuS Stockum hingelegt. Nur sechs Punkte hat der Neuling gesammelt.
Keinen guten Saisonstart haben Trainer Marco Held und der TuS Stockum hingelegt. Nur sechs Punkte hat der Neuling gesammelt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Stockums Spieler haben „Hausaufgaben“ bekommen

So lange aber noch nichts anderes beschlossen ist, steht der 6. Dezember vorerst als Termin für das nächste Meisterschaftsspiel beim SuS Olfen im Terminkalender. Marco Held hat seinen Spielern Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben: „Das sind alles Individualübungen für den Kraft- und Ausdauerbereich, die jeder für sich erledigen kann.“ Der Coach hat seinem Team eindringlich ins Gewissen geredet, dass es die Pläne auch befolgt: „Im Sommer haben die Jungs geschlampt, das können wir uns nicht noch einmal leisten.“ In den wenigen Trainingseinheiten könne man so grundlegende Dinge wie die Kondition nicht aufholen.

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Die schlechte Verfassung seiner Elf zu Saisonbeginn sei auch ein Grund, dass man in der Tabelle nicht so gut da stehe, wie es eigentlich möglich gewesen wäre: „Mit sechs Punkten nach sechs Spielen kann man nicht zufrieden sein.“ Der TuS Stockum habe sich zu Beginn der Saison einige unnötige Niederlagen eingehandelt, so Held: „In Huckarde haben wir nach einer 3:1-Führung noch mit 3:4 verloren. Die 0:1-Niederlage gegen Waltrop war ärgerlich, vom 1:6 gegen Eichlinghofen ganz zu schweigen.“ Die bislang bereits 19 Gegentreffer wurmen den Übungsleiter besonders, da gerade die Defensive in der A-Liga das Filetstück seiner Mannschaft war. Doch Sorgen um den Klassenerhalt macht sich TuS-Coach Marco Held erst, wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird: „So lange müssen wir mithelfen, dass das Coronavirus eingeschränkt wird - auch wenn das bedeutet, dass wir keinen Fußball spielen.“

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