Witten. Eine deftige Niederlage bezieht der VfB Annen im Pokalhalbfinale gegen den SC Weitmar 45. Eine strittige Entscheidung ist der Knackpunkt.

Aus und vorbei: Für den VfB Annen 19 endete der Traum von der Teilnahme am Kreispokal-Finale am Freitagabend mit einer unsanften Landung in der fußballerischen Realität. Das Team von Trainer Matthias Jabsen kassierte auf eigenem Platz eine 1:6 (0:1)-Niederlage gegen den SC Weitmar 45, der nun am 30. August im Endspiel in Höntrop auf den CF Kurdistan treffen wird. Den Annenern bleibt tags zuvor nur das Spiel um Platz drei gegen den SV Phönix Bochum.

Die Partie auf dem Kunstrasenplatz am Wullenstadion war eigentlich längst entschieden. 15 Minuten vor Schluss lagen die Weitmarer mit 4:0 in Front, ließen Ball und Gegner laufen. Doch der VfB Annen wirkte weiter trotzig, lief immer wieder vorne an, rackerte in den Zweikämpfen, als wäre noch kein Tor gefallen. Und immerhin wurden die Jabsen-Schützlinge noch belohnt: Nach platzierter Flanke von Joker Pascal Gronemann traf Florian Schwarz sehenswert per Kopf zum 1:4 (76.). „Wir haben auch nach diesem Tor immer noch daran geglaubt und haben weiter nach vorne gespielt. Das rechne ich den Jungs hoch an“, gab der VfB-Coach später zu Protokoll. Dennoch hatte Annen an diesem Abend seinen Meister gefunden.

Annens Ehrentreffer erzielt Florian Schwarz mit dem 1:4

„Wer weiß“, sinnierte Jabsen, „was passiert wäre, wenn das 0:1 so nicht gefallen wäre.“ Vor allem nicht zu diesem kreuzunglücklichen Zeitpunkt. Die Nachspielzeit der ersten Hälfte war schon angebrochen, da segelte eine weite Hereingabe von rechts in Richtung langes Eck des VfB-Tores. Keeper Philipp Kathstede sah dabei nicht gut aus, brachte den Ball nicht unter Kontrolle. Der fiel stattdessen Weitmars einschussbereitem Enes Cömez vor die Füße - 0:1 (45.). Was die Annener auf die Palme brachte: Ein Weitmarer war wohl in der Szene klar mit der Hand am Ball. Ein Pfiff aber blieb aus.

Ärgerlich, dass die Annener ihre eigenen guten Möglichkeiten zu Beginn nicht hatten nutzen können. In der achten Minute flitzte Denis Vogel mit Ball am SC-Keeper vorbei, spielte dann aber einen Querpass ins Nichts, statt selbst einen Abschluss zu versuchen. Drei Minuten später bediente Vincent Holthaus den aufgerückten Kevin Thume am linken Pfosten, doch der verbaselte das Spielgerät - Chance vertan.

Da war mehr drin: Annens Denis Vogel (re.) zieht am SC-Keeper Nick Strathmann vorbei - Zählbares sprang bei dieser guten Gelegenheit zu Beginn aber nicht heraus.
Da war mehr drin: Annens Denis Vogel (re.) zieht am SC-Keeper Nick Strathmann vorbei - Zählbares sprang bei dieser guten Gelegenheit zu Beginn aber nicht heraus. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Jabsen-Team leistet sich nach der Pause zu viele einfache Fehler

Weitmar, das vor der Pause bis auf einen Latten-Freistoß sonst kaum nennenswerte Offensivszenen hatte, wurde in der zweiten Hälfte zunehmend sicherer. Und das ambitionierte Bezirksliga-Team nutzte nun konsequent die sich mehrenden VfB-Schnitzer. Wie in Minute 51, als Marc Meier der Ball im Strafraum versprang. Bei seinem Rettungsversuch ging Weitmars quirliger Iliass Adinda-Ougba zu Boden - den folgenden Strafstoß versenkte Maximilian Schreier ganz überlegt zum 2:0. Kurz darauf die wohl schon endgültige Entscheidung, als Philipp Schliewe nach einem weiten Flankenball in seinem Rücken Tobias Kleine Rumberg entwischen ließ. Dessen Vorlage verwertete Rico Dittert zum 3:0 (54.).

Auch interessant

Zwei gute Szenen von Vincent Holthaus deuteten dann noch mal die VfB-Qualitäten an. In der 58. Minute wurde sein Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung zu Unrecht aberkannt, zwei Minuten später traf Annens Angreifer aus zwölf Metern nur den Pfosten. Als die Weitmarer kaltschnäuzig per Konter durch den eingewechselten Kahled El-Hamad auf 4:0 davonzogen (66.), war an der Finalteilnahme der Bochumer nicht mehr zu rütteln.

Auch interessant

Auf Florian Schwarz’ Ehrentreffer folgten dann noch zwei bittere SC-Konter durch den pfeilschnellen Adinda-Ougba (81., 88.) zum 6:1-Endstand. „Unterm Strich ist das Ergebnis wohl ein wenig zu hoch ausgefallen. Leider haben wir in der zweiten Hälfte zu viele individuelle Fehler gemacht“, attestierte VfB-Trainer Matthias Jabsen. Sein Team weiß nun, welche Kaliber demnächst in der Liga warten.

VfB: Kathstede; Schwarz, Günzel, Meier, Schliewe (75. Barenhoff), Obermeier (83. Igel), Buth, Thume, Vogel (77. Ghazouani), Marmulla (66. Gronemann), Holthaus. Schiedsrichter: Michels (Bochum). Zuschauer: 250. Torfolge: 0:1 (45.), 0:2 (52., Foulelfmeter), 0:3 (54.), 0:4 (66.), 1:4 Schwarz (78.), 1:5 (81.), 1:6 (88.).