Witten. Der VfB Annen hat die Überraschung geschafft und SW Wattenscheid aus dem Pokal geworfen. Beim 3:2-Erfolg trumpfte ein Neuzugang auf.
Die Pokalhelden von der Westfalenstraße fielen sich beim Schlusspfiff in die Arme, feierten ausgelassen, als hätten sie sich gerade schon den nächsten Aufstieg unter den Nagel gerissen. Selbst der sonst so selbstbewusst wirkende Trainer des VfB Annen, Matthias Jabsen, rang ein wenig um Worte, nachdem seine Mannschaft im Kreispokal-Viertelfinale Favorit SW Wattenscheid 08 mit 3:2 (1:1) aus dem Wettbewerb gekegelt hatte.
Dass sie nicht chancenlos waren in dieser Partie, daran hatte der VfB-Coach vorab durchaus geglaubt - minimale Vorbereitung hin oder her. „Das sind richtige Mentalitätstiere in meiner Truppe. Diesen Sieg haben sich die Jungs absolut verdient“, frohlockte Jabsen, nachdem er jedem einzelnen aus seinem Aufgebot gratuliert hatte.
Vincent Holthaus bringt seine Annener in Führung
Etwas defensiver begannen die Annener, überließen dem Landesliga-Neuling zunächst das Kommando. Die Defensive um Philipp Schliewe und Max Günzel war aber anfangs kaum zu überwinden. „An große Chancen der Wattenscheider in der ersten Hälfte kann ich mich kaum erinnern“, gab Matthias Jabsen zu Protokoll. Und als seine Mannschaft dann sogar mit 1:0 in Führung ging, stellte der Gastgeber wieder auf sein gewohntes System um. Zentimetergenau hatte Neuzugang Christian Buth, der ein großes Spiel machte, Vincent Holthaus bedient - und der jagte den Ball trocken aus 14 Metern ins linke Eck (20.).
Dass die Gäste doch noch vor der Pause zum Ausgleich kamen, war für Annen eher unglücklich. Philipp Schliewe soll den Ball bei einer Flanke von rechts an die Hand bekommen haben. „Absolut nicht, der ging nur in mein Gesicht“, beteuerte der Defensivmann. Das Elfmetergeschenk ließ sich SW-Akteur David Schroven nicht entgehen - 1:1 (42.). Kurz darauf gab’s beinahe die erneute VfB-Führung, doch Holthaus traf nur den linken Pfosten (44.).
Trainer Matthias Jabsen lobt die vorbildliche Mentalität seiner Elf
Der Kampfgeist der Jabsen-Elf war aber längst geweckt, es war ein offenes Duell, bei dem kein Klassenunterschied erkennbar war. Die erste Chance in Abschnitt zwei hatte Denis Vogel, der aber noch geblockt wurde (59.). Wenig später wollte er eigentlich schon mit Schmerzen vom Feld. „Ich sollte ihn erst ‘runternehmen. Aber er hat mir gesagt, zwei Sprints könne er noch“, so Jabsen. Vogel hatte noch genug Sprit im Tank, um nach Holthaus-Vorarbeit in der 65. Minute aus kurzer Distanz das 2:1 zu erzielen.
Auch interessant
Mit großem Einsatz verteidigte der VfB diesen Vorsprung, Wattenscheid fiel nicht mehr viel ein. In der 87. Minute dann war der Sack zu: Christian Buth vollstreckte nach tollem Solo zum 3:1. Das zweite Tor der Gäste durch Joker Fabio Herrmann per Kopf zum 2:3 war die letzte Aktion des Spiels, der Unparteiische pfiff umgehend ab. In der Vorschlussrunde bekommen es die VfB-Kicker nun mit Bezirksliga-Konkurrent SC Weitmar 45 zu tun, der Westfalenligist Concordia Wiemelhausen mit 7:1 deklassiert hatte. Ebenfalls im Halbfinale steht der CF Kurdistan Bochum (3:1 bei Adler Riemke). Am Donnerstag wird bei CSV SF Linden gegen SV Phönix Bochum (19 Uhr) der letzte Teilnehmer der Vorschlussrunde ermittelt.
VfB Annen macht das Halbfinale klar
Die Statistik zum Spiel:
VfB: Kathstede; Günzel, Schliewe, Meier, Thume, Obermeier, Schwarz, Vogel (70. Gronemann), Buth, Marmulla (76. Ghazouani), Holthaus. Schiedsrichter: Tobias Schulz (Bochum). Torfolge: 1:0 Holthaus (20.), 1:1 Schroven (42., Handelfmeter), 2:1 Vogel (65.), 3:1 Buth (87.), 3:2 Herrmann (90.+5). Zuschauer: 150.