Stuttgart. Zufriedene Gesamtbilanz der SUA Witten nach der Deutschen Meisterschaft. Besonders glänzt Jonas Schreiber, der sich aber insgeheim mehr erhoffte.
Ganz überzeugend klingt Jonas Schreiber nicht, als er auf die Frage antwortet, ob er glücklich ist mit seiner Silbermedaille bei der Deutschen Judo-Einzelemeisterschaft: „Ist okay …“, meinte er – da grätscht sein Trainer dazwischen.
„Jonas darf sehr zufrieden sein“, sagt Stefan Oldenburg, Trainer der Sport-Union Annen: „Er hat ein starkes Turnier gekämpft, hat sich auch gut an die taktischen Sachen gehalten“, lobte der Trainer den erst 19-jährigen Schwergewichtskämpfer.
Schreiber hatte insgeheim wohl auf Gold gehofft
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Der hatte exakt das selbst gesteckte Ziel, eine Medaille, erreicht – aber insgeheim wohl auf Gold gehofft.
„Ich wusste vorher, dass die beiden besten Schwergewichtler beim Grand Prix in Tel Aviv sind“, meinte Schreiber, „ich wusste also, dass etwas gehen sollte und habe mir eine Medaille vorgenommen. Mein Pool war auch ganz stark, aber ich hatte einen guten Gegner zum Reinkommen.“
Zuerst setzte er sich gegen Peter Beck durch, im Viertelfinale besiegte er dann seinen „Angstgegner“ Niklas Pelz aus Berlin, gegen den er in der Bundesliga verloren hatte.
Mal wieder ist Abramov zu stark für den Schwergewichtler
Im Halbfinale wartete Losseni Kone. „Wir kennen uns gut und gewinnen einigermaßen abwechselnd, auch international steht mal der eine, mal der andere besser da – aber ich habe einen guten Plan gehabt“, blickt Schreiber auf das gewonnene Halbfinale. Im Finale wartete dann aber – wie eigentlich immer – Erik Abramov.
Der ist genau so wie Schreiber noch Junior, seit Jahren gehen die beiden gemeinsam durch die beiden Altersklassen. „Und in den vergangenen Jahren gewinnt meistens Erik“, meinte Schreiber – so auch diesmal. „Es war aber kein schlechter Kampf“, betonte Schreiber.
Sarah Hildebrand trumpft in der Hoffnungsrunde stark auf
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Dessen Silbermedaille sorgte schon Samstag dafür, dass die SUA auf jeden Fall erfolgreich nach Hause zurückkehren dürfte – aber auch der Rest des Teams zeigte teils bemerkenswerte Leistungen.
Allen voran Sarah Hildebrand (-57kg), die ja eigentlich schon mit dem Judosport aufgehört hatte – die 20-jährige beendete ihre Comeback-Saison mit dem siebten Platz bei der DM, trotz Lospech.
„Sie hatte zwei richtig starke Gegnerinnen in ihrem Pool“, meinte Oldenburg – im ersten Kampf unterlag sie Nationalkader-Athletin Jana Ziegler, die später ins Finale einzog. Hildebrand gewann aber noch gegen zwei starke Kämpferinnen in der Trostrunde, die Niederlage gegen Ines Beischmidt im vierten Kampf bedeutete Platz sieben.
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Einige Annener kassierten ärgerliche Niederlagen
„Aber das war auch ein Superkampf – das war ein richtig starker Auftritt“, lobte Oldenburg – trotz des Grand Prix in Israel waren einige Klassen immer noch extrem stark besetzt, so auch die von Sarah Hildebrand.
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Für Aeneas Paul (-81kg) dagegen war schon nach einem Kampf, den er unglücklich im Golden Score verlor, Schluss. Auch Lukas Romahn (-66kg) verlor direkt seinen ersten Kampf, „da war ein bisschen mehr drin“, ärgerte sich Oldenburg.
Das gleiche Schicksal traf Alessio Murrone (-60kg): „Er hat diesen Gegner schon geschlagen und hätte ihn wieder schlagen können – ärgerlich.“
Auch auf Leon Philipps Bronze darf Annen stolz sein
In der gleichen Gewichtsklasse sammelte Philip Utzig immerhin einen Sieg, und wie: Gegen Christian Krüger aus Fulda brauchte er nur wenige Sekunden, um sich durchzusetzen – danach kam aber auch er nicht weiter.
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Den guten Auftritt der Annener ergänzte Leon Philipp (-66kg) aus dem SUA-Bundesligateam: Der holte für seinen Heimatclub SC Itzehoe Bronze. „Mit den beiden Medaillen für Jonas und Leon sind wir ziemlich zufrieden“, so das Fazit von Stefan Oldenburg. „Auch wenn hier und da etwas mehr drin gewesen wäre: Wir haben uns nicht versteckt und gute Kämpfe gezeigt.“
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