Bochum. Beim 28:27 über den Tabellenvorletzten Teutonia machte das Team aus Witten sicher nicht alles richtig. Aber zeigt, warum es weiter oben steht.
Ein langer Jubelschrei und zwei geballte Fäuste bei Ingo Stary, viele aufgepustete Backen in den Gesichtern des TuS Bommern. Das war knapp. Aber gerade Stary, der Trainer des verlustpunktfreien Verbandsliga-Spitzenreiters, der sonst eigentlich immer etwas zu verbessern findet, der meinte: „Heute verliere ich kein schlechtes Wort über meine Mannschaft.“ Nach einem 28:27 beim Tabellenvorletzten Teutonia Riemke.
Und das kam so: Stary und seine Spieler haderten und fluchten zwar 60 Minuten lang über die erbitterte Gegenwehr des krassen Außenseiters. Und sie machten technisch und taktisch auch sicher nicht ihr bestes Spiel. Aber in der Schlussphase, als alles gegen Bommern zeigte – da zeigte der TuS am Samstagabend in Bochum, dass der Tabellenführer auch ein Kämpferherz besitzt. Und was für eins.
In der Schlussphase droht Bommern der erste Punktverlust
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Von der ersten Minute an hatte Bommern vorne gelegen, aber acht Minuten vor dem Ende drehte Riemke das Spiel, erzielte mit dem 24:23 die erste Führung.
Die Sensation war zum Greifen nah. Markus Schmitz glich im Gegenzug aus, wurde dabei gestoßen und zeigte das dem Schiedsrichter beim Zurücklaufen auch an. Der Unparteiische pfiff kurz und zeigte dann zwei Minuten – für Schmitz. Wegen Reklamierens.
Schiedsrichterentscheidung peitscht Bommern auf
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Stary tobte auf der Bank und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nicht der erste Pfiff, der dem TuS überhaupt nicht passte; auch weil der TuS in einem von beiden Seiten robust geführten Spiel deutlich öfter in Unterzahl spielte als Riemke. Aber vielleicht war es eben dieser Pfiff, der die Bommeraner aufpeitschte, dieses Spiel unbedingt noch zu gewinnen.
Riemke legte zwar noch ein (letztes) Mal vor, aber Ole Vesper glich in Unterzahl aus und eine Minute später war es wieder Vesper, der aus dem linken Rückraum zum 25:26 traf. Ein Gegenstoßtor von Nils Leicht sorgte für das 25:27, aber Bommern war noch nicht durch.
Uphues und Vesper sorgen für die entscheidenden Aktionen
Eineinhalb Minuten vor Schluss verlor Bommern beim Stand von 26:27 den Ball im Angriff, aber Clemens Uphues parierte den freien Wurf im Riemker Gegenstoß, versetzte seine Bank komplett in Ekstase. 45 Sekunden machte Vesper mit seinem vierten Tor alles klar – drei davon machte er in den letzten fünf Minuten.
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Diese einzelnen Aktionen führte Stary als Grund an, dass sein Team das Spiel noch drehte: „Ole Vesper hat Verantwortung übernommen, Eier gezeigt. Clemens hat einen ganz wichtigen gehalten“, zählte er auf, nachdem sich die Bommeraner etwas abgekühlt hatten.
Leistungsunterschied zwischen beiden kaum zu erkennen
Es war das Ende eines Spiels, in dem die zwölf Plätze Unterschied nie wirklich zu erkennen war. Bommern lag zwar ab dem 0:1 durch Schmitz immer in Front, konnte sich aber nie entscheidend absetzen.
In den ersten gut acht Minuten kassierte der TuS nur ein Gegentor – traf aber auch nur dreimal. Über das komplette Spiel waren es vor allem die leichten Tore, vor allem Tempo-Gegenstöße, mit denen Bommern immer wieder vorlegte.
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Im sechs-gegen-sechs wurde die Riemker Deckung oft zur grünen Wand, in der der TuS-Rückraum hängen blieb. So wurde aus dem 3:7 ein 6:7 und aus dem 8:11 bis zur Pause ein 11:12 – weil Bommern den letzten Angriff der ersten Hälfte mit siebtem Feldspieler ausspielen wollte, aber den Ball verlor und Riemke ins leere Tor traf.
Ingo Stary ist richtig stolz auf sein Team
Auch in Hälfte zwei war ein Drei-Tore-Vorsprung beim 17:20 das höchste der Gefühle, daraus wurde dann das 20:20 in der 47. Minute, was die packende Schlussphase einleitete. „Kompliment an Riemke, die uns einen großen Kampf geliefert haben“, so Stary. Mit 28:0 Punkten geht sein Team am kommenden Wochenende ins Spitzenspiel gegen Verfolger Eintracht Hagen II.
Einiges passte dem Trainer in den 60 Minuten nicht, das war klar zu sehen. Aber Bommern quälte und kämpfte sich zu diesem Sieg. Und deshalb meinte Stary: „Die Mannschaft hat einen Riesenfight gezeigt und gewonnen – wir sind voll auf Kurs, ich bin richtig stolz auf das Team.“
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