Bommern. . Nach der Pleite in Halingen ist der TuS Bommern gefordert. Einen gefährlicheren Gegner als den TuS Hattingen könnte es aber kaum geben.

Das 20:22 in Halingen war ein Wirkungstreffer für den TuS Bommern. Tabellenführer Schalke 04 ist jetzt vier Minuspunkte vorne, kein Problem. Sorgen machte aber die Bommeraner Offensivleistung – fehlerhaft, unkonzentriert, ungefährlich. 20 Tore gegen Kellerkind Halingen sind deutlich zu wenig.

Umso wichtiger wäre es für den TuS, mit einem Sieg in die Herbstpause zu gehen. Doch am Samstagabend wartet in der Hattinger Kreissporthalle (19.30 Uhr) ein Gegner, wie er gefährlicher kaum sein könnte für das Team von Trainer Thorsten Stephan.

Im Fokus steht vor allem die Offensivleistung

Stephan ist „sehr zufrieden damit, wie wir diese Woche trainiert haben“. Im Fokus der Einheiten stand, welch Wunder, vor allem das Angriffsspiel.

„Überzahl, Positionsspiel, Umschaltspiel“, zählt Thorsten Stephan die Punkte auf, die ihm nicht gepasst haben. „Wir haben viel zu wenig Druck auf die Abwehr ausgeübt.“ Keine Hilfe ist weiter Fabian Jung, der schmerzlich vermisst wurde. Er wird auch in Hattingen ausfallen, genau wie Marius Jung. „Natürlich fehlen die“, räumt Stephan ein, „aber trotzdem hat die Mannschaft das Potenzial, mit einem guten Spiel zu gewinnen.“

Hattingen ist gut in die Saison gestartet

Das klingt nach Understatement, bedenkt man die unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Teams. Die Hattinger sind ohne echten Zugang in die Saison gegangen, spielen seit Jahren mit einem fast unveränderten Kader, der sich fast ausschließlich aus Eigengewächsen zusammensetzt. Eine der wenigen Ausnahmen ist Torwart Sven Wulf, dessen Stammverein der Wittener TV ist.

„Sie sind sehr eingespielt und gut in die Saison gestartet“, nennt Thorsten Stephan die Stärken. Das 29:43 neulich in Schalksmühle-Halver, bei dem Stephan selbst in der Halle war, könne man kaum bewerten – die SGSH spielte mit drei Drittligaspielern, die den Unterschied machten.

Stephan weiß, warum Hattingen so gefährlich ist

Fabian Jung hinterließ schon in Halingen ein Loch im linken Rückraum. Der TuS hatte jetzt eine Woche mehr, um das Problem zu beheben.
Fabian Jung hinterließ schon in Halingen ein Loch im linken Rückraum. Der TuS hatte jetzt eine Woche mehr, um das Problem zu beheben. © Biene Hagel

Unter Trainer Frank Osterloh haben die Hattinger trotz ihrer limitierten Möglichkeiten ein System entwickelt, mit dem sie immer wieder auch individuell stärkere Mannschaften schlagen können.

Mehrmals haben die Hattinger in den vergangenen Jahren Ausrufezeichen gesetzt. Am zweiten Spieltag siegten sie deutlich bei Titelkandidat OSC Dortmund, auch der RSVE Siegen tat sich in Hattingen ziemlich schwer. Thorsten Stephan weiß genau, warum.

„Die zwei vorgezogenen Verteidiger verleiten zu Hektik im Angriff – und dann bereiten sie schon in der Deckung ihr Angriffsspiel vor. Dann kommt entweder ein Gegenstoß oder die schnelle Mitte.“ Was damit passieren kann, hat der TuS schon leidvoll erfahren.

Hattingen war zuletzt Sieger im EN-Duell

In eigener Halle verlor Bommern vor fast genau einem Jahr ein rasantes Duell 30:34. In Hattingen wurden die Wittener beim 26:39 im Februar überrannt. „Wir müssen offensiv sehr diszipliniert dagegen antreten“, sagt Thorsten Stephan. Die Aufarbeitung des Halingen-Spiels ließ sich deshalb perfekt mit der Vorbereitungs aufs EN-Derby verbinden – Bommern muss sich gewaltig steigern.

„Ich erwarte ein sehr schnelles Spiel und bin überzeugt, dass die Mannschaft die Vorgaben umsetzen kann“, so Stephan. „Die Chancen stehen 50:50, nach unserer jüngsten Niederlage ist Hattingen eher Favorit.“