Velbert. Es ist eine neue Situation für den Fußballverband: Ein Verein will spielen, kann aber nicht, weil es keinen Platz gibt. Und die Zeit drängt.
- Die Situation des TSV Engizek Neviges bleibt nach der Kündigung des Nutzungsrechts der Sportanlage Waldschlößchen unklar.
- Die Mannschaften konnten in den letzten Wochen keine Heimspiele bestreiten und , und der Verein steht nun vor mehreren Lösungsansätzen, wie dem Umzug in eine andere Stadt oder einem Zwangsabstieg der ersten Mannschaft. Der Zeitdruck wächst, da bereits am kommenden Sonntag die nächsten Spiele anstehen.
Ratlosigkeit, wohin man blickt: Die Situation um den TSV Engizek Neviges bleibt rund zwei Wochen nach der Kündigung des Nutzungsrechts der Sportanlage Waldschlößchen durch die Stadt weiterhin unklar – auch in sportlicher Sicht.
Während die erste Mannschaft am vergangenen Wochenende in der Kreisliga B auswärts beim BV Azadi Wuppertal gewann und die Zweitvertretung beim FC Mettmann III unterlag, musste das Heimspiel der dritten Mannschaft abgesetzt werden. Es stand schlicht kein Sportplatz zur Verfügung. Das gleiche Schicksal ereilte bereits die Spiele der zweiten und der ersten Mannschaft am Wochenende zuvor.
FVN zeigt sich überrascht: „Bislang hatten wir einen solchen Fall noch nicht“
Während der Stadtsportbund dem Verein mittlerweile ebenfalls die Mitgliedschaft aufgekündigt hat, steht der Fußballverband Niederrhein vor einem komplizierten Rätsel. Ein Treffen ist für Anfang der kommenden Woche anberaumt.
So viel ist klar: Eine Dauerlösung kann die aktuelle Situation keineswegs sein. „Für uns ist es eine völlig neue Situation. Bislang hatten wir – zum Glück – einen solchen Fall noch nicht“, sagt Stefan Langerfeld, der Vorsitzende des Kreises Wuppertal/Niederberg. Nun gehe es erst einmal darum, den Fall intern zu bewerten und daraufhin die nächsten Schritte einzuleiten.
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TSV Engizek: Umzug in eine andere Stadt, Zwangsabstieg oder nur noch Auswärtsspiele?
Auf den ersten Blick gibt es drei verschiedene Möglichkeiten
- Die naheliegende Lösung wäre es, den TSV Engizek für den Rest der Saison ausschließlich auswärts antreten zu lassen. Dies ist aufgrund der Chancengleichheit natürlich an sich nicht gewollt, in Anbetracht der aktuellen Situation würde der TSV Engizek dieses Angebot aber wohl annehmen. Der Charme dieser Variante: sie würde den Spielbetrieb nicht belasten. Zudem würde Zeit gewonnen werden, in der der Klub nach einer langfristigen Option suchen könnte.
- Diese könnte einen Umzug in eine andere Stadt sein. Cetin Yildirim, der Vorstandsvorsitzende von Engizek pflegt gute Beziehungen zu verschiedenen Vereinen und Unternehmen in Wuppertal, ist dort als Sponsor tätig. Aus Wülfrath sollten zudem zur kommenden Saison frische Kräfte kommen. Ob eine andere Stadt anhand der Vorgeschichte dem aber zustimmen würde, bleibt fraglich.
- Eine dritte Option ist der Zwangsabstieg der ersten Mannschaft. Kann der TSV Neviges kein Spielfeld stellen, kann er auch nicht antreten. Bei drei Nicht-Antritten wird eine Mannschaft aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen und steht als Absteiger fest. Für den TSV wäre dies ein weiterer harter Schlag, nachdem man eigentlich in der kommenden Saison den Aufstieg in die Kreisliga A anpeilen wollte.
Worauf auch immer es am Ende hinausläuft: die Zeit drängt. Denn schon am Sonntag stehen die nächsten beiden Spiele mit Beteiligung des TSV Engizek auf dem Programm – in der Kreisliga B und in der Kreisliga C. Dass diese aber auch ausgetragen werden, scheint aktuell unrealistisch. Vermutlich werden sie erst einmal nach hinten verlegt.
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