Velbert / Essen. Die Kurve der SSVg Velbert nutzte die Kulisse des Oberliga-Spitzenspiels, um an einen aus ihren Reihen zu erinnern. Timo Storch wird noch lange im Gedächtnis bleiben.

Die Fanclub-Banner waren ordentlich an der Bande aufgereiht, der „harte Kern“ schwenkte die großen Flaggen. Und auch der weitere Anhang wurde mit kleinen blau-weißen Einweg-Fahnen ausgestattet. Mittendrin: Ein Banner mit der Aufschrift „R.I.P. TIMO“. Schwarze Schrift auf weißem Grund – schlicht und doch auffällig.

Diese kleine Choreografie im Velberter Block begleitete den Einzug der Mannschaften zum Oberliga-Spitzenspiel der SSVg Velbert gegen die SpVg Schonnebeck in Essen. Derjenige, dem die Velberter Fans mit dem Banner in ihrer Mitte einen letzten Gruß zuwarfen, war Timo Storch.

SSVg Velbert: Verstorbener Fan Timo Storch einer der treusten und aktivsten

Mit nur 51 Jahren verstarb Storch vor kurzem an einer Organerkrankung. Er war langjähriger Anhänger der SSVg Velbert und Mitglied im Fanclub „Zweitausend20“. „Wir hatten Timo zu Ehren bereits eine Schweigeminute vor dem letzten Testspiel gegen Bergisch Gladbach abgehalten“, berichtet Lars Glindemann, 2. Vorsitzender der SSVg. „Da haben wir aber nur auf dem Nebenplatz unseres Stadions gespielt. Die Kulisse des ersten Meisterschaftsspiels nach der Winterpause, dazu noch das Topspiel gegen Schonnebeck, war für die Choreo jetzt nochmal der stimmigere Rahmen.“

Spitzenspiel SpVg Schonnebeck - SSVg Velbert: Fans der SSVg Velbert hinter der Bande am Spielfeldrand mit vielen blau-weißen Fahnen.
Blau-weiß dominierte den Schetters Busch: Zum Oberliga-Topspiel in Schonnebeck reiste viel Anhang des ehemaligen Regionalligisten SSVg Velbert mit nach Essen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Damit der Auftritt der Velberter Fans in Essen rund aussieht und läuft, hätten sich alle Fangruppierungen zusammengetan, so Glindemann, der stets einen Draht zur aktiven Szene hat. „Ein schönes Signal an Timos Familie, auch wenn sie selbst nicht vor Ort war.“ Passend zum Gedenken an ihn, machte ihm auch die Mannschaft sozusagen ein letztes Geschenk, und übernahm mit dem 3:2-Sieg die Tabellenführung von den Schonnebeckern.

Storch wird den Menschen im und rund um den Verein nicht nur als treuer Fan in Erinnerung bleiben. „Bei der Sanierung unserer Stadiongaststätte hat er maßgeblich geholfen“, erinnert sich Glindemann. „Die ganze Ausstattung, die Vereins-Utensilien, die man jetzt da sieht: Das war Timo. Über ihn könnte ich nicht ein negatives Wort verlieren. Er hat hier nur Postives hinterlassen.“ Im kommenden Stadionheft zum nächsten Heimspiel der SSVg wird ein Nachruf auf Timo Storch erscheinen.

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