Velbert. Peter Drenks hat eine wilde Profikarriere im Fußball erlebt. Wie er in Spanien eine Chance verpasste, in Wuppertal auf einem Kamel ritt und Peter Neururer verärgerte.

  • Der Velberter Peter Drenks ist heute sportlicher Leiter beim Langenberger SV. Der 74-Jährige hat aber auch selbst eine bewegte Fußball-Laufbahn als Profi hinter sich.
  • Der in Wuppertal aufgewachsene Drenks begann dort beim Wuppertaler SV mit dem Fußballspielen. Mit 16 durfte er bereits in der ersten Mannschaft mitspielen. Dort war BVB-Legende Adi Preißler sein Trainer und später lebenslanger Freund.
  • Mit Breitner und Netzer war Peter Drenks der erste deutsche Profifußballer in Spanien. Ein Jahr lang spielte er Mitte der 70er beim damaligen Zweitligisten Real Valladolid. Seinen Weggang dort bereut er heute.

Mit Peter Drenks hat der Langenberger SV einen Sportlichen Leiter, der zu seiner aktiven Zeit viele Jahre als Profi unterwegs war und später dann auch als Trainer im Amateurbereich zahlreiche Erfolge feierte. Er erzählt von seiner illustren Laufbahn die ihn zuletzt zum LSV führte und warum er einst auf einem Kamel auf dem Sportplatz einritt.

In Wuppertal aufgewachsen begann Peter Drenks beim Wuppertaler SV mit dem Fußballspielen. „Ich habe von der D-Jugend bis zur A-Jugend so viele Tore erzielt wie vor und nach mir keiner mehr“, erzählt der mittlerweile 74-Jährige. Bereits mit 16 Jahren durfte er mit der ersten Mannschaft trainieren, wo damals der als Spieler von Borussia Dortmund bekannt gewordene Adi Preißler als Coach verantwortlich war.

Velberter Profifußballer Peter Drenks pflegte eine lebenslange Freundschaft mit Adi Preißler

„Zu ihm entwickelte sich eine tolle Freundschaft, bis zu seinem Tod war ich jedes Jahr am ersten Weihnachtstag bei ihm zu Hause“, erinnerte sich Drenks. „Nach meiner Jugendzeit hat man mir beim WSV viel verspochen, aber nicht eingehalten, deshalb bin ich dann zum VfL Wuppertal gewechselt, der damals in der Verbandsliga, der höchsten Amateurklasse, spielte“, berichtet der ehemalige Torjäger.

Dort verletzte er sich schwer und zog sich einen Kreuzbandriss zu. „Die Operation verlief auch nicht gut und der Professor riet mir damals, mit dem Fußball aufzuhören“, so Drenks, der sich damit aber nicht abfinden wollte. „Ich habe darüber dann mit Adi Preißler gesprochen, der sagte, ich solle dem Professor einen schönen Gruß bestellen, er hätte einen Knall.“

Fußballspieler Peter Drenks und der ehemalige deutsche Fußball-Bundestrainer Erich Ribbeck umarmen sich auf einem alten Foto und lachen in die Kamera. Peter Drenks trägt einen auffälligen breiten Schnurrbart.
Peter Drenks an der Seite vom späteren Bundestrainer Erich Ribbeck.

„Adi hat mich dann zum Regionalligisten Borussia Neunkirchen geholt, wo er mittlerweile Trainer war und vom Vater von Stefan Kuntz als Assistent unterstütz wurde“, führt er weiter aus.

Velberter Fußball-Legende Peter Drenks: Aufstieg mit Borussia Neunkirchen in die 2. Liga

Im Südwesten Deutschlands schlug er voll ein, machte viele Spiele, erzielte viele Tore und stieg mit der Borussia in die 2. Liga auf. Auch dort lief es gut für ihn, so dass ihm ein Angebot aus Spanien ins Haus flatterte. „Ich hatte damals den gleichen Berater wie Ernst Happel, Lothar Emmerich und Paul Breitner. Der hat mich damals zum spanischen Zweitligisten Real Valladolid vermittelt. Breitner, Günther Netzer und ich waren damals die ersten deutschen Profis in Spanien“, erklärt Drenks.

Dort hatte er einen Zwei-Jahres-Vertrag, den er nach einem Jahr auf eigenen Wunsch auflösen ließ. „Das war ein Fehler“, gibt er freimütig zu. „Ich habe mich in Spanien total wohlgefühlt, aber habe mich in der Sommerpause von einem Freund, der dort Trainer war, überreden lassen, zum BSV Schwenningen zu wechseln. Da auch Helmut Haller dort spielte, habe ich mir gedacht, dass es eine gute Sache wäre, aber nach drei Monaten war der Verein pleite“, blickt der 74-Jährige zurück.

Bänderriss verhinderte Wechsel von Drenks zum FC Brügge

Später hatte er dann eine Zusage vom FC Brügge, wo zu der Zeit Ernst Happel Trainer war. „Aber dann habe ich mir bei einem Waldlauf einen Bänderriss zugezogen und der Transfer platzte“, ärgert er sich noch heute „Es hätte vieles sicherlich besser laufen können, aber ich bin froh, dass ich das alles erleben durfte“, zieht er ein insgesamt positives Fazit hinsichtlich seiner Profilaufbahn.

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Zu seinem ersten Trainerjob kam er dann eher zufällig. „Ich war damals wieder im Amateurbereich unterwegs und der VfB Schwelm hatte gefühlt 25 Jahre versucht, in die Landesliga aufsteigen. Sie wussten, dass ich damals viele Tore geschossen habe, und dann saßen wir gemeinsam am Tisch.“

Drenks führt aus: „Als sie meinen Preis gehört haben, sind sie blass geworden. Ich bin dann mal rausgegangen, habe ein Bier getrunken und habe gesagt, dass ich danach eine Entscheidung will. Als ich zurückkam, hat man mich dann zum Spielertrainer gemacht.“

Dem Kamelritt folgte ein 7:0-Erfolg gegen RW Essen II

Mit den Westfalen schaffte er dann den ersehnten Aufstieg und war dann später bei vielen anderen Vereinen noch als Coach tätig. Schlagzeilen machte er, als er bei Borussia Wuppertal unter Vertrag stand und vor einem Spiel gegen RW Essen II auf einem Kamel einritt. Das Spiel wurde 7:0 gewonnen. Peter Neururer, damals Trainer der Essener, war so sauer, dass er nicht mehr zur anberaumten Pressekonferenz erschien.

Fremdbild
Peter Drenks im Trikot von Borussia Neunkirchen. © Peter Drenks | Peter Drenks

„Ein Geschäftsfreund eines Sponsors war mit uns im Trainingslager gewesen. Bei einem Freundschaftsspiel habe ich ihn mal eingewechselt. Es gab einen Elfmeter, den er schießen durfte und sogar verwandelt hat. Daraufhin hat er später ein Kamel aus dem Zirkus Sarrasani ausgeliehen und in Vereinsfarben eingekleidet“, erklärt Drenks, wie diese Aktion zustande kam.

Langenberger SV: „Mir war klar, dass ich helfen musste“

Noch immer hat er den Fußball im Fokus, mittlerweile geht es aber für ihn beim Langenberger SV deutlich beschaulicher und weniger medienwirksam zu. Bereits 1999 war er in Bonsfeld als Trainer tätig und führte die Mannschaft in die Kreisliga A. „Der gute Kontakt ist immer geblieben und als der Verein in Not war, weil der Platz nicht mehr genutzt werden konnte und die ganze Mannschaft im Winter weg war, war mir klar, dass ich helfen musste“, betont er.

Dass wir dann zweimal die Klasse gehalten haben, ist mehr wert als ein Aufstieg“, findet der Sportliche Leiter, der mit seinen Kontakten maßgeblich dazu beigetragen hat, eine neue Mannschaft aufzubauen. Was traut er der Truppe in dieser Saison zu? „Unser Ziel ist es, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben und bin sicher, dass wir das auch schaffen“, stellt er klar. Aktuell liegen die Bonsfelder drei Punkte vor einem Abstiegsplatz. „Wir haben jetzt eine starke Mannschaft, die jeden schlagen kann. Wir sind das einzige Team, das den Spitzenreiter Viktoria Rott besiegt hat“, macht sich Drenks keine Sorgen.

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