Elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, doch der Langenberger SV hat sich im Winter verstärkt. Allerdings gibt es einen bitteren Ausfall.
Mit elf Punkten aus 17 Spielen belegt der Langenberger SV aktuell den 15. Tabellenplatz der Kreisliga A, der am Ende sicherlich den Abstieg in die Kreisliga B bedeuten würde. Die Verantwortlichen um den Vereinsvorsitzenden Thorsten Martin sind sich der Gefahr bewusst, geben aber die Hoffnung nicht auf und blicken auch mit einer gewissen Zuversicht der Rückrunde entgegen.
Vor einem Jahr stand der Klub vor einer deutlich schwierigeren, weil existenzbedrohenden Situation. Bekanntlich hatte die Stadt Velbert dem LSV die Nutzung des Sportplatzes am Jahnhaus gekündigt, nachdem die Anlage aufgrund der Flutfolgen lange nicht zur Verfügung stand, so dass der Verein seine sportliche Heimat aufgeben musste. Aufgrund der daraus resultierenden finanziellen Einbußen verloren die Langenberger in der Winterpause die gesamte Mannschaft, die sich in einer starken Hinrunde auf Platz drei gespielt hatte.
Langenberger SV: „Wir haben uns einiges vorgenommen“
Aber mit einem wahren Kraftakt wurde eine neue Mannschaft formiert, die aufgrund des Punktepolsters zumindest noch den Klassenerhalt schaffte und den Verantwortlichen die nötige Zeit verschaffte, den Kader im Sommer noch einmal zu verbessern. Wer solche Krisen übersteht, der geht auch die daraus resultierenden Herausforderungen weiterhin mutig an. „Wir haben uns für die Rückrunde einiges vorgenommen, um uns tabellarisch zu verbessern“, teilt Martin mit. Trotz elf Punkten Rückstand auf den ersten sicheren Nicht-Abstiegsplatz schätzt er die Situation nicht als aussichtslos ein.
„Viel kommt darauf an, wer aus der Bezirksliga runterkommt. Im günstigsten Fall steigen nur vier Mannschaften aus der Kreisliga A ab. Und da wären wir momentan mit Bayer Wuppertal punktgleich. Wenn Heiligenhaus wieder absteigt, muss deren zweite Mannschaft runter in die Kreisliga B, auch wenn sie über uns steht“, weist er darauf hin, dass viele Dinge noch ungeklärt sind. Auch das Aufgebot, dass das „kleine Wunder“ noch schaffen soll, wurde im Wintertransferfenster noch einmal verstärkt. Vom Ligarivalen und Spitzenreiter SSVg Velbert U23 kommt Can Hanemann zurück zum LSV, der als Flügelspieler für die linke Seite eingeplant ist.
„Wir mussten aber vor allem für die Defensive etwas tun“, war Martin sich mit den sportlich Verantwortlichen einig. Und da wurden das Trainerteam und der Sportliche Leiter Peter Drenks auch fündig. Von Fortuna Wuppertal kommt Tayfun Gürsu, Ozan Aydin war zuletzt beim FSV Kettwig aktiv und Almir Durmo hat beim TSV Einigkeit Dornap-Düssel verteidigt. Bereits seit November befindet sich Lucas Yankam (zuletzt Dersimspor Solingen) beim LSV im Training und kam auch bereits in der Hinrunde schon zu einem Einsatz.
Viele neue Spieler beim Langenberger SV
„Das sind alles Spieler, die uns noch einmal verstärken können“, glaubt der Vereinschef. „Wir sind jetzt in der Breite besser aufgestellt und haben uns auch qualitativ verbessert, so dass wir unsere Ambitionen auch auf den Platz bringen können“, konstatiert er. Am Charakter der Mannschaft lässt er keine Zweifel aufkommen. „Die Jungs sind hoch motiviert und die Trainingsbeteiligung ist richtig gut“, hat er festgestellt.
Er setzt auch auf einen Entwicklungsprozess der verstärkten Truppe in der Rückrunde. „Wir haben sehr erfahrene Akteure wie Marvin Szymanski oder Serkan Baydar, die schon höher gespielt haben. Dazu einige Spieler, die sich richtig gut entwickelt haben, wie unser Torhüter Marcel Clemens oder Abdulrahman Kaddour, der nach anfänglichen Schwierigkeiten gut in die Mannschaft gefunden hat. Die Mischung stimmt jedenfalls“, findet Martin.
Gerne hätte er noch einen Torjäger verpflichtet, denn die schwache Abschlussquote verhinderte so manchen Erfolg. „Es gab da auch einige Spieler, die für uns interessant waren, aber die hatten Vorstellungen, die wir nicht erfüllen konnten. Wir wollen und können nicht alles mitmachen und werden auch unser Gefüge nicht zerstören“, stellt er klar.
Dalipi verletzt sich - ein schwerwiegender Ausfall
Umso schmerzhafter, dass der bislang beste Torschütze Fabian Dalipi (zwölf Tore in 16 Einsätzen) wegen einer Meniskusverletzung auf unbestimmte Zeit vorerst ausfällt. „Sein Ausfall muss dann innerhalb der gesamten Mannschaft aufgefangen werden“, fordert Martin. Bevor am 4. Februar das erste Meisterschaftsspiel gegen die Breiten Burschen Barmen stattfinden soll, sind noch zwei Testpartien gegen den FC Mettmann und bei der Zweitvertretung des FSV Gevelsberg geplant.
Eine weitere könnte kurzfristig dazu kommen, da die für den vergangenen Sonntag geplante Begegnung bei Dersimspor Solingen witterungsbedingt ausfallen musste. „Entscheidend wird sein, dass wir gut aus der Winterpause kommen und mit einem Erfolgserlebnis starten. Dafür arbeiten wir, denn daraus könnte dann ja auch eine Serie entstehen“, formuliert Martin seine Hoffnungen.
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