Velbert. Haakon Pomorin vom SC Velbert spielte in der Jugend gegen Atletico Madrid und Bundesliga-Stars. Wie er den Sprung in den bezahlten Fußball schaffen will.
Haakon Pomorin hat viele Jahre in drei Nachwuchsleistungszentren verbracht und gehört seit dieser Saison dem Landesligakader des SC Velbert als Torhüter an. Damit gehört er nicht zum kleinen Anteil der Talente, die den Sprung in den Profifußball schaffen. Jugend- und Seniorenfußball, das seien auch zwei verschieden Dinge, lautet sein erstes Fazit.
Bereits mit drei Jahren begann der mittlerweile 22-Jährige seine fußballerische Laufbahn in seiner unmittelbaren Nachbarschaft beim Hamminkeler SV. Von dort wechselte er ins Nachwuchsleistungszentrum des MSV Duisburg, dort blieb er vier Jahre, bevor es ihn ebenfalls für vier Jahre zu Fortuna Düsseldorf zog.
In der U 17 wechselte er dann zu Rot-Weiß Oberhausen, wo Dennis Czayka damals wie heute sein Trainer war beziehungsweise ist. „Bei RWO habe ich zuletzt quasi jeden Tag trainiert. Wenn in der U 19 keine Einheit anstand, dann habe ich zweimal wöchentlich in der Regionalligamannschaft mittrainiert“, berichtet er.
SC Velberts Torwart: Haakon Pomorin will zwei Mal am Tag trainieren
Hinsichtlich der Trainingshäufigkeit musste im NLZ deutlich mehr Aufwand betrieben werden, denn Landesligamannschaften trainieren in der Regel dreimal wöchentlich. Das ist Pomorin aber zu wenig. „Einmal die Woche trainiere ich noch zusätzlich mit unserem Torwarttrainer“, stellt er klar. Und nimmt dafür ein weiteres Mal die weite Anreise von circa 80 Kilometer für die einfache Strecke in Kauf.
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Insgesamt will ich aber mindestens zweimal täglich trainieren“, verweist er auf weitere individuelle Einheiten im Kraft- und Ausdauerbereich. „Ich bin enorm ehrgeizig und mein langfristiges Ziel ist es, doch noch im Profibereich zu landen“, betont Pomorin. „Zunächst aber will ich erst mal wieder in die Oberliga zurück, besser noch in die Regionalliga“, kündigt er an. „Gespräche mit interessierten Vereinen laufen aktuell schon“, lässt er sich entlocken.
In der U19-Bundesliga spielte Pomorin einst gegen Youssoufa Moukoko
Im vergangenen Sommer scheiterte ein Transfer des BWL-Studenten zum ambitionierten norddeutschen Oberligisten SV Wilhelmshaven nur an den Konditionen. Oberligaerfahrung sammelte er bereits in seinem ersten Seniorenjahr, als er bei der SpVgg Sterkrade-Nord in der laufenden Saison den Stammplatz zwischen den Pfosten erkämpfte, und beim 1. FC Kleve in der Saison 2023/2024.
In der U 19-Bundesliga ging es für Pomorin unter anderem gegen den hochtalentierten Nachwuchs der Profiklubs. Eine Partie ist Pomorin besonders in Erinnerung geblieben. „Auch wenn wir da verloren haben, aber gegen Borussia Dortmund zu spielen, war etwas Besonderes. Da hat Youssoufa Moukoko den Torrekord gebrochen, und auf Außen spielten Ansgar Knauff und Jamie Gittens. Da ist die komplette Startelf Profi geworden“, hat er festgestellt.
Aber auch Duelle mit Atletico Madrid, West Ham United oder mehrfach gegen Ajax Amsterdam sowie diverse internationale Turniere hatten ihre Reize für ihn.
Beim SC Velbert spielt Hakon Pomorin mit seinem Bruder zusammen
Mit dem SC Velbert trifft er nun hingegen auf Gegner wie den Cronenberger SC, DV Solingen oder VSF Amern. Eins freut ihn daran aber besonders. „Nach 15 Jahren kann ich mal wieder mit meinem Bruder zusammenspielen.“ Der steht am anderen Ende des Spielfelds und ist Stürmer beim SC.
„Das war eine ganz andere Art von Fußball und die Stürmer waren einfach cleverer, wussten genau, wie der Torwart reagieren würde.“
Was traut er seiner aktuellen Mannschaft in dieser Saison noch zu? „Wir haben auf jeden Fall die Qualität, unter die Top Fünf zu kommen. Aber wir haben eine ganz junge Truppe, der es eben manchmal an Erfahrung fehlt“, erläutert der Schlussmann.
Und dass Erfahrung wichtig ist, hat er gleich bei seinem Wechsel vom Jugend- in den Seniorenfußball festgestellt. „Das war eine ganz andere Art von Fußball und die Stürmer waren einfach cleverer, wussten genau, wie der Torwart reagieren würde“, hat er damals festgestellt.
Und auch außersportlich musste er sich umstellen. „Plötzlich spielst du mit 18, 19 Jahren mit 30-Jährigen zusammen“, erinnert er sich. Wo er den nächsten Schritt seiner Laufbahn macht, könnte sich schon kurzfristig entscheiden. Auf jeden Fall behält er sein großes Ziel im Auge, wie er nachdrücklich versichert.
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