Velbert. 810 Fans sahen das Oberliga-Derby am Freitagabend zwischen der SSVg Velbert und dem TVD. Und dennoch war die Atmosphäre fade. Woran das lag.

Mit einem deutlichen 4:0-Sieg entschied die SSVg Velbert das Velberter Derby in der Oberliga gegen den Nachbarn TVD für sich und hält damit Anschluss an die Tabellenspitze, während die Dalbecksbäumer den vorletzten Platz belegen. 810 Zuschauer hatten den Weg in die IMS-Arena gefunden, aber Derbystimmung kam eigentlich nie richtig auf. „Das haben wir in der Vergangenheit immer ganz anders erlebt“, erinnerte sich Michael Kirschner.

Der Sportliche Leiter der SSVg war in diesen Ortskämpfen bislang immer in grün-weißen Farben als TVD-Funktionär dabei. „Die Spiele waren auch immer sehr eng“, betonte er. Dass es sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen so ruhig blieb, erklärte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.

„Wir waren ja drückend überlegen und es stand schnell 2:0. Da waren wir auch nicht mehr gezwungen, an die Leistungsgrenze zu gehen“, war seiner Meinung nach die Dominanz der SSVg ein „Stimmungskiller“. „Aber 810 Zuschauer sind für Oberligaverhältnisse schon sehr gut“, stellt Kuhn klar und bezeichnet die Heimspiele in der IMS-Arena als Event.

Oberliga Niederrhein: Velberter Oberliga-Derby wird zu einer klaren Angelegenheit

Es war tatsächlich von Beginn an eine klare Angelegenheit, bereits nach 20 Minuten führte der Favorit durch die beiden Tore von Andri Buzolli und Manuel Schiebener mit 2:0. „Wir wussten, dass es für uns ein sehr schweres Unterfangen werden würde, zumal wir auch wieder personell sehr dezimiert waren. Wir hatten den Anspruch, dem Favoriten Paroli zu bieten, das haben wir nicht geschafft“, resümierte TVD-Trainer Hakan Yalcinkaya, der feststellte, dass die ersten beiden Gegentore wie in den Vorwochen aus
individuellen Fehlern resultierten.

„Meine Mannschaft befindet sich noch immer im Entwicklungsprozess, aus solchen Spielen müssen wir lernen und die Punkte gegen andere Teams holen“, hakte der Coach die Begegnung damit auch ab.

Nun folgen die Pflicht-Aufgaben für die SSVg Velbert

In einer völlig anderen Gemütslage zeigte sich dagegen SSVg-Trainer Ismail Jaroui. „Wir haben ein wirklich sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir hatten uns vorgenommen, torgefährlicher zu werden, haben aber noch sehr viel liegengelassen. Wir hätten den Sack noch viel eher zumachen können“, stellte er fest.

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„Wir hatten auch genau diese Erwartung an die Mannschaft, dass sie das Spiel deutlich für sich entscheidet und souverän nach Hause bringt“, berichtete Oliver Kuhn. „Die Gegner aus dem oberen Tabellenbereich haben wir jetzt alle weg. Jetzt geht es darum, gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte unsere Hausaufgaben zu machen“, fordert er.

Für die SSVg geht es am Samstag um 17 Uhr beim Aufsteiger SV Biemenhorst weiter, die Dalbecksbäumer sind schon am Mittwoch um 19.30 Uhr im Nachholspiel bei den Sportfreunden Baumberg gefordert. Im Monheimer Vorort treffen sie zwar auf den Meister der Vorsaison, doch der befindet sich nach einem personellen Umbruch derzeit auch überraschenderweise im Kampf um den Klassenerhalt.

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