Velbert. Regionalliga-Absteiger gegen Landesliga-Aufsteiger. Die SSVg Velbert ist gegen die SFN klar favorisiert. Doch Vorsicht: Hierauf muss Velbert achten.

Englische Woche in der Fußball-Oberliga. Donnerstag, um 15 Uhr erwartet die SSVg Velbert die Sportfreunde Niederwenigern in der IMS-Arena. Absteiger aus der Regionalliga gegen Aufsteiger aus der Landesliga, der Tabellenletzter ist. Auf der Papierform eine Pflichtaufgabe für die SSVg. Aber Vorsicht: Es könnten Stolperfallen drohen.

SSVg Velbert - SF Niederwenigern: Diese Dinge könnten entscheidend sein

• Stolperfalle 1: Überheblichkeit. Marcel Kuhlmann, Sportlicher Leiter der Sportfreunde, betont ausdrücklich die Außenseiterrolle der Hattinger und weiß, dass Niederweingern in Velbert nichts zu verlieren hat. Das sollte aber die SSVg nicht dazu verleiten, die Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Trainer Ismail Jaroui warnt vor Überheblichkeit: „Jede Mannschaft, die in der Oberliga spielt, ist gut. Alle Teams können gut verteidigen und haben mindestens zwei, drei starke Spieler, die den Unterschied ausmachen können.“
• Stolperfalle 2: Niederwenigern kommt mit Wut. Niederwenigern verlor am Sonntag das Kellerduell gegen TVD Velbert, obwohl es die bessere Mannschaft war. Dementsprechend groß war die Enttäuschung, daraus könnte aber auch eine Wut entstehen, die sie vergleichbar zu verletzten Tieren in der Natur gefährlich macht. „Wir leben den Dorfverein“, sagt Kuhlmann und meint damit, dass den Klub ein großer Zusammenhalt auf und neben dem Spielfeld auszeichnet, der sich auch mal in nicht unbedingt erwarteten Erfolgen auswirken kann.
• Stolperfalle 3: Dario Schumachers Schüsse aus der Distanz. Mit Dario Schumacher haben die Sportfreunde einen schussstarken Mittelfeldspieler in ihren Reihen, der in Velbert aus seiner Zeit beim TVD bestens bekannt ist, und der in seiner Laufbahn bereits viele sehenswerte Tore aus der Distanz erzielt hat. Zudem ist er ein gefährlicher Standardschütze. Bei Freistößen in Tornähe hat er eine hohe Trefferquote, aber auch seine Eckbälle oder Freistöße sorgen regelmäßig für Alarm im Strafraum des Gegners. 

• Stolperfalle 4: Irgendwann muss der Knoten platzen. Mit Schumacher, Florian Machtemes und dem quirligen Schevan Rascho verfügt Niederwenigern über eine Mittelfeldbesetzung, die durchaus Oberligaansprüchen genügt. Gegen TVD Velbert gelang es ihnen mehrfach, ihre Vorderleute in Szene zu setzen, die ihre Chancen jedoch nicht nutzten. Dominik Enz und Marc Fabian Rapka haben in der vergangenen Saison gemeinsam 45 Tore erzielt und damit entscheidend dazu beigetragen, dass in Niederwenigern wieder Oberligafußball gespielt wird. Auch wenn die beiden momentan in der höheren Liga noch Anpassungsschwierigkeiten offenbaren, geht man im Umfeld fest davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie auch in der höchsten Verbandsspielklasse „zünden“. Möglicherweise sogar schon in Velbert.
• Stolperfalle 5: Das Konterspiel der Sportfreunde: Gefährlich könnten die Hattinger den Velbertern auch durch Konter werden. Es ist davon auszugehen, dass die SSVg sehr dominant auftreten wird und deutlich mehr Ballbesitz haben wird. Nach Ballverlusten entstehen aber Räume, die die Sportfreunde mit einigen Hochgeschwindigkeitsspielern in ihren Reihen für Umschaltaktionen nutzen könnten.

In Velbert ist man allerdings positiv gestimmt. „Wir müssen nach dem Sieg gegen Kleve jetzt nachlegen“, fordert der SSVg-Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn. „Mit einem Sieg gegen Niederwenigern kämen wir auf 16 Punkte aus acht Spielen, das entspricht einem Schnitt von zwei. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man für den Aufstieg einen Schnitt von knapp über zwei benötigt“, erläutert er. Die zuletzt aus gesundheitlichen Gründen fehlenden Leistungsträger Felix Herzenbruch sowie Kapitän und Stammtorhüter Marcel Lenz werden nach ihrer Genesung wohl wieder in der Startelf stehen.