Hattingen/Velbert. Der TVD Velbert entführt mit Konterspiel die drei Punkte und verlässt die Abstiegszone. SFN-Trainer: „Es hat bestimmt nicht die bessere Mannschaft gewonnen.“

Mit den Sportfreunden Niederwenigern und dem TVD Velbert trafen zwei Mannschaften aufeinander, die beide um den Klassenerhalt in der Oberliga kämpfen. In einer umkämpften und intensiven Partie mit vielen technischen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten setzten sich die etwas glücklicheren Niederbergischen mit 2:1 durch, betrieben damit ein Stück weit Wiedergutmachung nach der 0:9-Pleite der Vorwoche gegen den FC Büderich und verließen vorerst die Abstiegsplätze.

Über weite Strecken dominierten die Hattinger die Partie, hatten deutlich mehr Ballbesitz, offenbarten aber große Schwierigkeiten, in die gefährlichen Räume zu kommen. Die erste Torannäherung hatten jedoch die Dalbecksbäumer, die nach einem Handspiel eines SFN-Abwehrspielers einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen bekamen, doch Baran Seker setzte den Ball in die Mauer.

Wenig später hatte Joel Agbo eine Schusschance aus halblinker Position, als die Hattinger Defensive den Ball nicht konsequent klären konnte, doch der Abschluss war überhastet und so zischte die Kugel deutlich über die Latt

TVD Velbert kontert sich gegen die Sportfreunde Niederwenigern zum Erfolg

e. Niederwenigern spielte, der TVD setzte auf Konter und ging dann auch in Führung. Der agile Agbo setzte sich aufgrund seines Geschwindigkeitsvorteils über die linke Seite durch, seine Hereingabe konnte SFN-Torhüter Yannick Ruhs nur zur Seite abklatschen und so konnte Stefan Okkert aus kurzer Distanz zum 1:0 vollenden.

Versuchte im Mittelfeld alles, blieb aber ohne Glück: Niederwenigerns Schevan Rascho.
Versuchte im Mittelfeld alles, blieb aber ohne Glück: Niederwenigerns Schevan Rascho. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Nur eine Minute später spielte auf der Gegenseite Dario Schumacher einen präzisen Pass in den Lauf von Marc Fabian Rappka, dessen Schuss in die lange Ecke vom Velberter Torhüter Robin Offhaus mit dem Fuß abgewehrt wurde. Die Sportfreunde hatten mit Florian Machtemes, dem immer anspielbaren Schevan Rascho und Schumacher ein deutliches Übergewicht im Mittelfeld, doch im letzten Drittel blieben sie zunächst ungefährlich.

Velbert muss in der Defensive richtig leiden und hat auch das nötige Glück

Hatten die Velberter bis dahin die wichtigen 50:50-Zweikämpfe zumeist für sich entschieden, gelang ihnen das einmal nicht und sofort wurden sie dafür bestraft. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld war es dann Schumacher, der im richtigen Moment Dominik Enz in der Tiefe anspielte, der von Labinot Kryeziu regelwidrig attackiert wurde. So entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, den Schumacher sicher gegen seinen letztjährigen Mannschaftskamerad Offhaus zum Ausgleich verwandelte.

Der Treffer schien Niederwenigern Auftrieb und Sicherheit zu geben, denn sie wurden nun noch überlegener und erspielten sich einige hochkarätige Möglichkeiten. Nach einem Chipball von Rascho in den Strafraum war Marc Fabian Rapka mit einer Flugeinlage zur Stelle, doch sein Abschluss wurde noch zur Ecke abgefälscht. Gleich zweimal musste Kryeziu mit letztem Einsatz und Grätsche in höchster Not gegen Enz klären, um einen Rückstand zu verhindern.

SF Niederwenigern sind am Ende in Überzahl, doch sie kommen nicht mehr zurück

Die Velberter blieben aber durch ihre Umschaltaktionen gefährlich und als Leif Linnig alleine auf das SFN-Tor zulief, zögerte er einen Tick zu lange und so konnte Jason-Lee Gerhardt den Schuss noch blocken. Das Tor für die Sportfreunde schien aber nur eine Frage der Zeit zu sein, doch immer war ein TVD-Abwehrbein dazwischen oder Offhaus war Endstation. Und so fiel der letzte Treffer des Tages etwas überraschend für die Dalbecksbäume.

„Wir haben zunächst die Flanke nicht verhindert und dann in Überzahl keinen Bezug zum Gegenspieler gehabt“, beschrieb SFN-Trainer Marcel Kraushaar die spielentscheidende Szene. Der Ball fiel Mehmet Demirci vor die Füße, der mit einem Flachschuss aus zwölf Metern zum 2:1 traf.

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Nach einem Foul an Rapka an der Außenlinie zeigte Schiedsrichter Besong Ebrahim Omayrat die Rote Karte, doch auch in Unterzahl gelang es den Dalbecksbäumern, die Führung durch aufopferungsvolles Verteidigen über die Zeit zu retten.

„Diese Niederlage tut richtig weh, denn es hat bestimmt nicht die bessere Mannschaft gewonnen“, befand Kraushaar. „Wie so oft belohnen wir uns wieder man nicht für unseren Aufwand und verlieren durch eigene Fehler“, stellte er fest. Sein Pendant, TVD-Coach Hakan Yalcinkaya, war dagegen überglücklich. „Die Mannschaft hat die erhoffte richtige Reaktion nach der Pleite der Vorwoche gezeigt. Wir haben uns den Sieg hart erarbeitet und damit auch verdient““, resümierte er.

SF Niederwenigern - TVD Velbert 1:2

  • SFN: Ruhs, Nissen, Enz, Renneberg, Machtemes (78. Barrera), Lümmer (84. Van Kleef), Gerhardt (90. Heufgen), Rapka, Rascho (84. Gipper), Schumacher, Schurig
  • TVD: Offhaus, Kryeziu, Omayrat, Agbo (90. Jaworek), Linnig (57. Mumcu), Okkert (80. Bel-Mustapha), Seker, Demirci, Fazlija, Taguchi, Kubina
  • Tore: 0:1 Okkert (13.), 1:1 Schumacher (26./Strafstoß), 1:2 Demirci (83.)
  • Rote Karte: Omayrat (85.)

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