Velbert. Die SSVg Velbert ist ungeschlagen, rennt den eigenen Ambitionen aber hinterher. Gegen Kleve muss dringend ein Sieg her - auch mit veränderter Spielweise.
- Die SSVg Velbert ist nach sechs Spieltagen ungeschlagen, steht aber mit vier Unentschieden und Platz acht hinter den eigenen Erwartungen, da das Team oft Führungen nicht halten konnte.
- Verletzungen, Sperren und fehlende Offensivkräfte wie Robin Hilger und Yasin Kaya beeinträchtigen die Mannschaft, doch Trainer Ismail Jaroui sieht dennoch viel Potenzial im Kader und fordert Lösungen sowie den notwendigen Siegeswillen.
- Am Freitagabend hofft die SSVg gegen den 1. FC Kleve auf ein Erfolgserlebnis, um wieder in den „Flow“ zu kommen und den Anschluss an die Spitze zu halten.
Nach sechs Spieltagen belegt die SSVg Velbert Tabellenplatz acht und hat bereits sechs Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter SpVg Schonnebeck. Da hatte man sich im Lager des Regionalligaabsteigers doch etwas mehr ausgerechnet. Zwar sind die Niederbergischen noch unbesiegt, aber vier Unentschieden lassen sie noch im grauen Mittelfeld der aktuellen Rangliste verharren.
„Wir sind schon unzufrieden, definitiv“, gibt Trainer Ismail Jaroui ehrlich zu. „Gerade, wenn man bei vier Unentschieden dreimal geführt hat, ist es enttäuschend, wenn man das Spiel nicht über die Zeit bringt“, erläuterte er. Aber woran liegt es? Bei der Analyse differenziert er.
Der Mittelstürmer fehlt der SSVg Velbert noch mindestens zwei Monate
„Gegen Schonnebeck haben wir den Vorsprung in doppelter Unterzahl nicht über die Zeit gebracht, da kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. In Meerbusch mussten wir 50 Minuten in Unterzahl spielen, da ist der Punkt anders zu bewerten als gegen Hilden, als wir dreimal geführt haben“, stellt er klar.
Beim SC St. Tönis ließ sich seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit tief in die eigene Hälfte drängen und kassierte dann fünf Minuten vor dem Abpfiff den Gegentreffer zum Ausgleich. „Wir haben es nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen, als St. Tönis alles nach vorne geworfen hat. Wir hatten gute Umschaltmomente und die Chancen, auf 2:0 zu erhöhen, dann wäre das Spiel wohl durch gewesen“, vermutet der Coach.
„Wir bewegen uns momentan aufgrund von Verletzungen, Erkrankungen und Platzverweisen mit anschließenden Sperren in sehr unruhigem Gewässer“, gibt er zu bedenken. „Mit Robin Hilger, der noch mindestens zwei Monate ausfallen wird, Yasin Kaya und Andri Buzolli fehlt uns dann eben die Offensivpower“, hat der Coach festgestellt.
Kombination aus Außenverteidiger und Inntenverteidiger sorgt für die beste Chance - bezeichnend
In der Phase, als das Team vom Niederrhein auf den Ausgleich gedrückt hat, wären Buzolli und Kaya mit ihrem Tempo und ihren Stärken im Eins gegen Eins wichtige Faktoren gewesen, denn die Räume dafür waren vorhanden. Aber auch die Verletzung von Hilger stellt die SSVg vor nicht zu unterschätzende Probleme.
„Wir haben jetzt halt nicht mehr die klassische Nummer Neun, 1,90 Meter groß, die die Bälle vorne festmacht“, betont Jaroui. „Wenn der Gegner uns hoch anläuft und der Untergrund nicht gerade ein Teppich ist, muss eben auch mal der lange Ball geschlagen werden, aber dann fehlt da der Adressat“, erklärt der SSVg-Trainer.
Die beste Chance der Velberter auf das Tor zum beruhigenden 2:0 hatte Tristan Duschke, dessen Schuss kurz vor der Linie noch abgewehrt werden konnte. „Die Vorlage kam von Felix Herzenbruch. Außenverteidiger auf Innenverteidiger, das ist bezeichnend“, führte Jaroui aus.
Zwei Offensivspieler kehren in den Kader zurück
Allerdings hatte aber auch Yassin Mohamed Benktib zwei Möglichkeiten, die er jedoch nicht verwerten konnte. „Die Situation ist nun mal so, wie sie eben ist, und das müssen wir annehmen. Alle unsere Spieler sind gut, deshalb haben wir auch viel Qualität im Kader. Jetzt müssen wir kreativ sein und Lösungen finden“, stellt der 32-Jährige klar.
„Alle unsere Spieler sind gut, deshalb haben wir auch viel Qualität im Kader. Jetzt müssen wir kreativ sein und Lösungen finden.“
Und das soll bereits am Freitagabend zum ersehnten Sieg führen, wenn um 19.30 Uhr der 1. FC Kleve in der IMS-Arena zu Gast sein wird. Der Velberter Trainer weigert sich aber, von einem Pflichtsieg gegen den Tabellenzehnten zu reden. „In der Oberliga gibt es keine schwachen Mannschaften. Alle haben mindestens zwei, drei Spieler in ihren Reihen, die ein Spiel auch schon mal entscheiden können“, mahnt er den gebotenen Respekt vor der Aufgabe an.
„Allerdings sollten wir als SSVg, mit unserer Qualität im Kader, das Selbstvertrauen haben, die drei Punkte zu Hause behalten zu wollen“, fordert er. Buzolli und Kaya haben ihre Sperren abgesessen und könnten wieder für die zuletzt als fehlend bezeichnete Offensivpower sorgen. „Nach und nach kommen jetzt wieder alle Spieler zurück und jetzt brauchen wir ein Erfolgserlebnis, um wieder in den Flow zu kommen“, nennt Jaroui seinen Wunsch für die anstehende Partie.
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