Velbert/Hattingen. Marcel Kuhlmann, der Sportliche Leiter der Sportfreunde Niederwenigern stellt sich in der Krise zum Interview und spricht auch von „absurden Gesprächen“.

Viele Jahre lang gehörte Marcel Kuhlmann zunächst als Spieler, später dann auch als Jugendtrainer und Coach der Bezirksligamannschaft zum festen Inventar des SC Velbert. Mittlerweile hat er seinen Heimatverein verlassen und ist als Sportlicher Leiter beim Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern aktiv. Er berichtet, wie er die ersten Wochen dort erlebt hat und wie er die aktuelle Situation beurteilt.

Marcel Kuhlmann, wie haben Sie die ersten Wochen im neuen Job und in neuer Umgebung erlebt?

Ich bin ja jetzt doch schon etwas länger in Niederwenigern. Nachdem es beim SC zum Trainerwechsel kam, habe ich mir zwei, drei Wochen Auszeit zum Runterkommen genommen. Und dann habe ich seit Mitte April mit meinem Vorgänger Christopher Weusthoff schon zusammengearbeitet. Von Vorteil war, dass wir uns schon kannten, weil wir bereits mal zusammengespielt haben. Ich habe mich gut eingelebt und fühle mich sehr wohl. Die Arbeit macht mir extrem Spaß und es ist schön zu sehen, dass die Vereinsführung voll dahintersteht.

Dann sind Sie behutsam in die Aufgaben eingeführt worden?

Ja, das kann man so sagen. Wir haben die Entscheidungen auch in Abstimmung mit dem Trainerteam gemeinsam getroffen. Mit dem Transfersommer sind wir dann auch sehr zufrieden. Wir haben sehr viele Gespräche geführt, darunter auch einige absurde im Hinblick auf die Vorstellungen mancher Spieler, aber wir haben erreicht, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation vor dem Spiel bei der SSVg Velbert am Donnerstag (15 Uhr)?

Wir haben nach sieben Spieltagen erst einen Punkt auf dem Konto. In den meisten Spielen waren wir aber gleichwertig. Solche Spiele wie gegen TVD Velbert, in denen wir die bessere Mannschaft sind, müssen wir einfach für uns entscheiden. In Monheim haben wir nach 2:0-Führung noch den Ausgleich kassiert. Hätten wir die beiden Spiele gewonnen, wir waren nahe dran, hätten wir sechs Punkte und die Welt wäre in Ordnung. Die Stimmung in der Mannschaft ist aber weiterhin gut und das ist die DNA des Vereins, da wird der Dorfverein noch gelebt. Wir haben auch keinen bestimmten Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben, sondern wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln. Natürlich sind wir aber auch Sportler, wollen jedes Spiel gewinnen und sind enttäuscht, wenn wir verlieren.

Bei einem solchen Saisonstart gerät in vielen Vereinen der Trainer in unruhiges Fahrwasser.

Unser Trainer ist unser größtes Faustpfand. Er arbeitet absolut akribisch und wendet sehr viel Zeit für den Fußball auf. Es gibt keinen im Verein, der über ihn diskutiert.

Wie blicken Sie auf Ihren Ex-Verein zurück?

Der SC Velbert ist mein Heimatverein, da gibt es natürlich noch sehr viele Kontakte, wenn man so lange da war. Mit Albin Rec habe ich noch selbst zusammengespielt, viele Spieler habe ich in der Jugend trainiert. Ich drücke die Daumen, dass die kleine Ergebniskrise bald beendet ist. Natürlich habe ich auch das Spiel der beiden Zweitvertretungen gesehen, obwohl die 2. Mannschaft in Niederwenigern nicht in meinen Aufgabenbereich fällt. Einige Spieler aus meiner Zeit sind ja noch dabei und ich habe mich gefreut, sie wiederzusehen. Ich bin überrascht, dass sie es geschafft haben, wieder eine Mannschaft aufzubauen, die realistische Chancen auf den Klassenerhalt hat.

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