Velbert. In zehn Jahren hat die SSVg Velbert elf Cheftrainer gehabt, Peter Radojewski hatte eine Amtszeit von 51 Tagen. Ismail Jaouri ist Trainer Nummer 12 seit 2014.

Peter Radojewski hielt es gerade einmal 51 Tage auf der Trainerbank des Oberligisten SSVg Velbert, ehe er seinen Rücktritt erklärte. Nun bekommt Ismail Jaroui seine Chance und rückt vom Co- zum Cheftrainer auf. Zuletzt hielten sich die Trainer bei der SSVg nicht besonders lange im Amt. Jaouri ist die zwölfte Lösung auf der Cheftrainerposition in den vergangenen zehn Jahren.

01. Juli 2014 - 07. April 2016: André Pawlak

Nach sechs Niederlagen in Folge in der Regionalliga musste Aufstiegstrainer Pawlak nach knapp zwei Jahren gehen. Kurz zuvor hatte er seinen Vertrag noch um ein Jahr verlängert. Danach trainierte Pawlak den KFC Uerdingen in der Saison 2016/2017, ehe es ihn zum 1. FC Köln zog. Beim FC war er Cheftrainer bei der zweiten Mannschaft, der U17 und interimsweise sogar der ersten Mannschaft in der 2. Liga. In der vergangenen Saison agierte er als Co-Trainer der ersten Mannschaft, ist mittlerweile aber Coach der U16-Nationalmannschaft des DFB.

Er hatte die SSVg in die Regionalliga geführt, musste in dieser aber nach sechs Pleiten in Folge gehen. Seinen Weg machte André Pawlak dennoch. Aktuell ist er beim DFB angestellt.
Er hatte die SSVg in die Regionalliga geführt, musste in dieser aber nach sechs Pleiten in Folge gehen. Seinen Weg machte André Pawlak dennoch. Aktuell ist er beim DFB angestellt. © FUNKE Foto Services | Knut Vahlensieck

09. April 2016 - 10. Mai 2016: Michael Lorenz

Auf Pawlak folgte Michael Lorenz. Seine Amtszeit dauerte aber gerade mal rund vier Wochen und sechs Spiele. Drei Unentschieden, drei Niederlagen standen in der Bilanz von Lorenz, ehe der Klub die Reißleine zog. Es sollte noch einmal frischer Wind ins Team gebracht werden, um möglicherweise doch noch den Abstieg aus der Regionalliga zu verhindern. Interimsweise übernahmen Salvatore Prestipino und Vereinsvorsitzender Oliver Kuhn für die letzten zwei Spiele. Zuvor hatten beide auch schon einmal ein Spiel an der Seitenlinie gestanden.

Lorenz war nach seiner Zeit in Velbert Interimstrainer bei der DJK Arminia Klosterhardt, ehe er Stützpunktkoordinator beim DFB wurde, danach von 2018 bis 2023 aber wieder als Sportlicher Leiter in Klosterhardt arbeitete. Aktuell ist er Sportlicher Leiter der Jugendabteilung bei Rot-Weiss Essen.

Es war eine unglückliche Zeit für Michael Lorenz bei der SSVg. Gerade einmal sechs Spiele trainierte er den Klub.
Es war eine unglückliche Zeit für Michael Lorenz bei der SSVg. Gerade einmal sechs Spiele trainierte er den Klub. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

01. Juli 2016 - 20. Januar 2017: Karsten Hutwelker

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga übernahm zur neuen Saison Karsten Hutwelker bei der SSVg Velbert und startete eine Siegesserie, ehe es zum Ende der Hinrunde enttäuschende Niederlagen gab. Er sollte den Verein, wenn möglich zurück in die Regionalliga führen und hatte sich seine Sporen zuvor unter anderem bei Wattenscheid 09, dem FC Kray, dem Wuppertaler SV und dem FC Carl Zeiss Jena verdient. Hutwelker blieb eine halbe Saison im blauen Trainingsanzug und zog sich daraufhin aus persönlichen Gründen zurück.

Hutwelker blieb der SSVg zunächst in anderer Funktion treu, ehe es ihn zum FCO Neugersdorf zog. Danach führte ihn sein Weg zum Wuppertaler SV, wo er Sportdirektor und zwischendurch auch Interimstrainer war. Zuletzt arbeitete er als Trainer in der Jugend von Eintracht Braunschweig.

Karsten Hutwelker übernahm die SSVg nach dem Abstieg aus der Regionalliga, blieb eine halbe Saison.
Karsten Hutwelker übernahm die SSVg nach dem Abstieg aus der Regionalliga, blieb eine halbe Saison. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

21. Januar 2017 - 30. Juni 2017: Mircea Onisemiuc

Die Rückrunde absolvierte die SSVg Velbert unter Anleitung von Mircea Onisemiuc, der von RW Ahlen zur SSVg kam. Der Start verlief holprig, erst später sammelte die SSVg Siege. Die spätere Trennung verlief nicht ganz ohne Zwischengeräusche. Oliver Kuhn verkündete die Einigung über die Trennung zum Saisonende, Onisemiuc dementierte dies öffentlich. Onisemiuc versuchte sich danach noch als U15-Trainer des MSV Duisburg, trat 2019 aus beruflichen Gründen aber zurück und ist seitdem nicht mehr auf die Fußballbühne im Ruhrgebiet zurückgekehrt.

Konnte die Trennung damals nicht verstehen: Mircea Onisemiuc.
Konnte die Trennung damals nicht verstehen: Mircea Onisemiuc. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

01. Juli 2017 - 30. Juni 2018: Imre Renji

In der nächsten Saison sollte es Imre Renji richten. Er kam vom TuS Ennepetal und sollte die junge Mannschaft in der Oberliga weiterentwickeln. Nach vielen kurzen Amtszeiten sollte Renji unbedingt länger bleiben. Und tat dies auch. Immerhin eine ganze Saison wurde die SSVg von Renji betreut. Das Team blieb im Mittelfeld der Oberliga. Insgesamt zu wenig für die Ansprüche in Velbert. In Einvernehmen wurde die Trennung zum Saisonende nach Rang zwölf verkündet. Renji war danach noch für die SSVg Heiligenhaus und später wieder für den TuS Ennepetal aktiv.

Imre Renji blieb mit der SSVg Velbert im Mittelfeld der Tabelle stecken. Zu wenig für den ambitionierten Klub.
Imre Renji blieb mit der SSVg Velbert im Mittelfeld der Tabelle stecken. Zu wenig für den ambitionierten Klub. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

01. Juli 2018 - 08. September 2019: Alexander Voigt

Ein großer Name übernahm 2018 mit Alexander Voigt ein ehemaliger Bundesligaspieler. Zuvor war er Co-Trainer von Sunday Oliseh bei Fortuna Sittard. Voigt wollte mit der SSVg die Spitzengruppe in der Oberliga angreifen und überzeugte insgesamt. Zum Aufstieg reichte es aber nicht. Am Ende der Saison stand Platz vier zu Buche, Spitzenreiter Homberg war weit entfernt. Voigt verlängerte dennoch bei der SSVg. Nach sechs Spieltagen in der neuen Saison war allerdings Schluss. Acht Punkte waren zu wenig. Als Interimstrainer sprangen einmal mehr Salvatore Prestipino und Oliver Kuhn ein. Voigt trainierte danach den Wuppertaler SV, den KFC Uerdingen, den Siegburger SV und nun den SSV Jan Wellem 05. Zudem war er als Nachwuchskoordinator beim VfL Alfter aktiv.

Ex-Profi Alexander Voigt führte die SSVg Velbert auf Rang vier.
Ex-Profi Alexander Voigt führte die SSVg Velbert auf Rang vier. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

19. September 2019 - 30. Juni 2021: Marcus John

Er hatte beim SV Straelen in der Regionalliga gute Arbeit geleistet und kam mit Vorschusslorbeeren nach Velbert. Den SC Düsseldorf-West führte er von der Landesliga in die Oberliga. Zudem spielte er einst selbst in Velbert. Fast zwei Jahre lang arbeitete John bei der SSVg. Die Rückkehr in die Regionalliga verpasste die SSVg aber auch unter John knapp, landete auf Rang zwei. Der Vertrag wurde nicht verlängert. Es konnte sich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt werden, hieß es, auch wenn John selbst sagte, dass er gerne weitergemacht hätte. John kam danach als Sportlicher Leiter und später auch als Trainer in der Regionalliga beim FC Bocholt unter. In der vergangenen Spielzeit trainierte er den KFC Uerdingen, aktuell ist er vereinslos.

Marcus John schaffte es mit der SSVg Velbert nicht bis in die Regionalliga. Später war er mi dem FC Bocholt dort aktiv.
Marcus John schaffte es mit der SSVg Velbert nicht bis in die Regionalliga. Später war er mi dem FC Bocholt dort aktiv. © Stefan Rittershaus / FUNKE Foto Services

01. Juli 2021 - 25. Mai 2022: Hüzeyfe Dogan

Wieder übernahm ein Ex-Spieler, der zudem auch noch in der Champions League für Bayer Leverkusen spielte. Zudem kannte Dogan den Velberter Fußball aus seiner Zeit beim TVD. Die Aufgabe für Dogan war klar: Aufstieg. Die SSVg machte es auch gut, war bis zum Schluss im Aufstiegsrennen der Oberliga dabei. Kurz vor Saisonende beurlaubte der Klub Dogan jedoch überraschend. Bis zum Saisonende übernahm Timo Achenbach vom 26. Mai bis zum 30. Juni. Grund für die Trennung war wohl ein angeknackstes Verhältnis vom Trainer zu einem Teil der Mannschaft. Zudem knirschte es auch im Trainerteam. Oliver Kuhn bezeichnete es damals als „emotionale und unpopuläre Entscheidung“ trotz einer „überragenden Saison“. Am Ende verpasste die SSVg erneut knapp den Aufstieg. Dogan wurde danach Trainer beim Wuppertaler SV, wurde nach eineinhalb Spielzeiten aber entlassen und ist seitdem vereinslos.

Hüzeyfe Dogan musste unmittelbar vor dem Saisonende bei der SSVg gehen.
Hüzeyfe Dogan musste unmittelbar vor dem Saisonende bei der SSVg gehen. © Stefan Rittershaus | Oberliga Niederrhein Aufstiegsrunde: SSVg Velbert 02 - 1.FC Kleve

01. Juli 2022 - 14. Februar 2024 Dimitrios Pappas

Zahlreiche Trainer scheiterten, doch Dimitrios Pappas gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Und natürlich: auch er war früher Spieler bei der SSVg. Der ehemalige Zweitliga-Profi erhielt direkt einen Zwei-Jahres-Vertrag und lieferte. Als Meister gelang durch ein 1:0-Sieg gegen Turu Düsseldorf nach einer überragenden Saison der Aufstieg. Pappas und die SSVg - das schien zu passen. Eine Liga höher lief es sportlich in der Rückrunde aber schwach. Die SSVg war Schlusslicht, dennoch bekam Pappas in der Winterpause noch das Vertrauen ausgesprochen. Kurz danach war an Rosenmontag dann aber doch Schluss. Die 0:5-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf II war zu viel. Pappas sprang am Ende der vergangenen Saison dann beim TVD ein, ist aktuell aber ohne Klub.

Aufstiegstrainer: Dimitrios Pappas führte die SSVg Velbert von der Ober- in die Regionalliga.
Aufstiegstrainer: Dimitrios Pappas führte die SSVg Velbert von der Ober- in die Regionalliga. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

15. Februar 2024 - 30. Juni 2024: Björn Kreil, Oliver Kuhn, André Adomat

Interimsweise übernahm ein Trio aus Torwarttrainer Kreil, Vorsitzenden Kuhn und Allzweckwaffe Adomat bei der SSVg. Da keiner über die für die Regionalliga benötigte A-Lizenz verfügte, unterstützte zudem Vorstandsmitglied Dietrich Claus. Unter dem Trio legte die SSVg einen Zwischensprint hin, der direkte Wiederabstieg konnte aber nicht verhindert werden. Mit 32 Punkten landete Velbert auf Rang 16. Es ging zurück in die Oberliga.

Andre Adomat, Oliver Kuhn und Dietrich Claus waren Teil des Quartetts, welches interinsweise bei der SSVg am Ende der vergangenen Saison das Sagen hatte.
Andre Adomat, Oliver Kuhn und Dietrich Claus waren Teil des Quartetts, welches interinsweise bei der SSVg am Ende der vergangenen Saison das Sagen hatte. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

01. Juli 2024 - 22. August 2024: Peter Radojewski

Blieb nur 51 Tage bei der SSVg Velbert. Gesundheitliche Gründe habe das nicht gehabt, sagte er nach seinem Abgang: Peter Radojewski.
Blieb nur 51 Tage bei der SSVg Velbert. Gesundheitliche Gründe habe das nicht gehabt, sagte er nach seinem Abgang: Peter Radojewski. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Mehr zur SSVg Velbert

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Velbert & Heiligenhaus lesen Sie hier!