Velbert. Zwischendurch war die Empörung groß. Schonnebeck kommt gegen die SSVg spät zurück und ist nach der Partie dennoch unzufriedener.
- Die SSVg Velbert erreichte trotz zweier Platzverweise ein 1:1-Unentschieden gegen die Spvg Schonnebeck im Oberliga-Topspiel.
- Nach einer umstrittenen Elfmeterentscheidung und einer frühen Führung für Velbert, kämpfte die Mannschaft in doppelter Unterzahl tapfer, während Schonnebeck in der zweiten Halbzeit stark drückte.
- Die Trainer beider Teams zeigten sich nach dem Spiel unterschiedlich zufrieden: Velberts Interimscoach lobte die kämpferische Leistung seiner Mannschaft, während Schonnebecks Trainer das Remis als unbefriedigend ansah.
Vor dem Topduell der Oberliga zwischen der SSVg Velbert und der Spvg Schonnebeck stellte sich natürlich die Frage, ob der überraschende Rücktritt von Trainer Peter Radojewski sportliche Auswirkungen auf die Mannschaft der Niederbergischen haben würde. Das war definitiv nicht der Fall, denn die Velberter boten eine starke kämpferische Leistung und eroberten beim 1:1-Unentschieden trotz am Ende doppelter Unterzahl zumindest noch einen Zähler.
Beide Mannschaften orientierten sich nach dem Anpfiff zunächst einmal sofort nach vorne und nach 30 Sekunden hatte Cellou Diallo eine gute Möglichkeit zum Abschluss aus 18 Metern, doch er entschied sich für ein Dribbling und blieb hängen. Die Essener liefen hoch an und störten so massiv den Spielaufbau der Velberter. Ähnlich agierten die Velberter und so gab es zunächst auf beiden Seiten nur wenige Torannäherungen.
Als sich Andri Buzolli im Strafraum gegen Thorben Kern durchsetzen wollte, ging er im Zweikampf zu Boden. Zum Unverständnis der Essener entschied Schiedsrichter Jonah Besong auf Strafstoß, den Diallo sicher zum 1:0 verwandelte. Nur wenig später waren die Velberter entsetzt, als Mohammed Hassouni nach einem Zweikampf mit Kevin Kehrmann die Rote Karte sah. Eine ebenso harte wie umstrittene Entscheidung wie zuvor der Elfmeter zuvor auf der Gegenseite.
Und weitere zwei Minuten später stand erneut der Unparteiische im Mittelpunkt. Kehrmann war auf der rechten Seite durchgebrochen und nach seiner Hereingabe drückte Arne Wessels den Ball über die Linie. Der Treffer wurde jedoch nicht anerkannt, weil Besong eine Abseitsposition gesehen hatte. Ihre Überzahl münzten die Schonnebecker dann auch in mehr Ballbesitz um, während die Velberter tiefer standen und über Umschaltaktionen versuchten, nach vorne zu kommen.
SSVg Velbert verteidigt die Angriffe der SpVg Schonnebeck ordentlich
Als Buzolli, der für Hassouni aus dem Zentrum auf die Außenbahn wechselte, in mehreren Zweikämpfen attackiert wurde, der Schiedsrichter aber nicht pfiff, hatten die Essener eine gute Kontermöglichkeit, doch den Schuss von Connor Tönnies parierte SSVg-Schlussmann Marcel Lenz. Kurz vor der Pause waren Simon Skuppin und Tönnies in aussichtsreicher Position vor dem Tor, doch sie agierten nicht entschlossen genug und so wurde der Schuss von Tönnies noch geblockt. Und auch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte waren die Ruhrstädter noch einmal gefährlich vor dem SSVg-Tor, doch sie vertändelten die Möglichkeit zum Abschluss und so blieb es bei der knappen Halbzeitführung der Gastgeber.
Robin Hilger verpasst wohl die Entscheidung - dann folgt der zweite Platzverweis
Nach dem Seitenwechsel waren die Schonnebecker dem Ausgleich nahe, doch der ehemalige SSVg-Akteur Yannick Geisler traf mit seinem Schuss nur den Pfosten. In dieser Phase rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Velberter Tor und eine hochkarätige Chance hatte Tönnies, der aus acht Metern freistehend über das Tor schoss.
Nach einem Konter kam Buzolli aus halblinker Position zum Abschluss, sein Schuss war aber zu harmlos, so dass der Schonnebecker Schlussmann Lukas Lingk wenig Mühe hatte. Robin Hilger hätte auf 2:0 stellen können, als die Essener den Ball nach einer Freistoßflanke von Max Machtemes nicht geklärt bekamen, doch er war am langen Pfosten zu überrascht und traf nur das Außennetz.
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War schon die erste Rote Karte der Partie diskussionswürdig, war die Empörung im Velberter Lager riesig, als Timo Mehlich nach einer Grätsche an der Außenlinie ebenfalls Rot sah. Und kurz darauf gelang den Essenern in doppelter Überzahl der Ausgleich. Nach einem Durchbruch über die rechte Seite war Thomas Denker zur Stelle und beförderte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie.
Der Druck der Essener wuchs von Minute zu Minute, doch die Niederbergischen warfen sich in jeden Zweikampf und jeden Ball und ließen nur noch Halbchancen zu, so dass die Partie mit einer Punkteteilung endete.
SSVg Velbert kann mit der Punkteteilung gut leben
„Die zweite Halbzeit war ein Spiel auf ein Tor. Wir sind geduldig geblieben, haben gegen den tief stehenden Gegner Lösungen gefunden und haben uns auch Torchancen erarbeitet, deshalb sind wir mit dem Unentschieden nicht ganz zufrieden“, sagte Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies nach dem Abpfiff.
Ismail Jaouri, Interimscoach der SSVg, konnte mit dem Unentschieden besser leben. „Nach der frühen Führung lief zunächst alles nach Plan. Die Platzverweise will ich nicht kommentieren, aber die Jungs haben ihr Herz auf dem Platz gelassen und es super gemacht. Wir haben einen Punkt gewonnen und ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte der 32-Jährige.
SSVg: Lenz, Yoshida, Duschke, Abdel Hamid, Herzenbruch, Machtemes, Schiebener (59. Mehlich), Diallo (53. Benktib), Buzolli (89. Numakunai), Hassouni, Hilger (84. Glavas)
Schonnebeck: Lingk, Baraca, Skuppin, Tönnies (84. Denker), Geisler, Kehrmann (68. Brauer), Brandner (79. Küper), Bloch, Kern (63. Golubyttskij), Wessels, Kuhlmann (74. Pinke).
Tore: 1:0 Diallo (11./Strafstoß), 1:1 Denker (88.).
Rote Karten: Hassouni (15.), Mehlich (84.)
Zuschauer: 660
SR: Jonah Besong
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