Velbert. Die SSVg Velbert zeigt eine große Anfälligkeit bei Kontern und spielt die eigenen Möglichkeiten oft nicht konsequent zu Ende. Eine Fehlersuche:

Nach dem Aufstieg in die Regionalliga im Sommer ist die SSVg Velbert zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde ans Tabellenende abgerutscht. Maßgeblich dafür und für die Ergebniskrise sind insbesondere fünf Gründe:

Ein Punkt ist beispielsweise, dass die Qualität der Mannschaften in der Regionalliga nicht nur eine Spielklasse höher als in Oberliga ist. Dazwischen klafft eine deutlich größere Lücke, wie die Velberter erleben mussten.

„Der Verein hat sieben Jahre gebraucht, um in die Regionalliga aufzusteigen. Viele der Jungs sind schon lange dabei. In der Oberliga mussten sie nie an die Grenzen oder darüber gehen, oft war schon nach 70 Minuten alles entschieden. Und jetzt müssen sie 90 Minuten und mehr voll dran sein und dranbleiben. Den Abstiegskampf muss man annehmen, das muss man auch lernen“, erläutert Trainer Dimitrios Pappas. Er hat viele junge Spieler in seinem Kader, denen es auf diesem Niveau noch an Erfahrung fehlt.

Ein weiterer Grund ist die Schwäche des SSVg-Teams beim Verteidigen von Standardsituationen. In vielen Spielen kassierten die Velberter schon in der Anfangsphase ein Gegentor, oftmals resultierend aus Eckbällen, die nicht konsequent genug verteidigt wurden.

SSVg Velbert zeigt Anfälligkeit bei Kontern

„Dann kann man den Matchplan schon über den Haufen werfen und läuft der Musik schon wieder hinterher“, stellte auch Mannschaftskapitän Marcel Lenz bereits fest. Zudem leisteten sich die Niederbergischen viele individuelle Fehler, die in der Regionalliga oftmals sofort brutal bestraft werden. „Die Jungs müssen einfach auch lernen, dass man in der gefährlichen Zone nicht immer Fußball spielen kann, sondern konsequent klären muss“, stellt Pappas klar.

Darüber hinaus offenbarten die Velberter eine extreme Konteranfälligkeit. Es fehlte oftmals insbesondere gegen die U23-Mannschaften, die mit vielen jungen Spielern mit hohem Tempo die Umschaltaktionen spielten, die Restverteidigung respektive eines zweikampfstarken und schnellen Sechsers. Auch hier sieht Pappas Lernbedarf bei seinen Schützlingen. „Da muss man dann auch mal das Foul ziehen, die Partie durch Spielunterbrechungen langsam machen“, fordert der Coach.

Mehrere Punkte kostete die SSVg aber ihre anhaltende Abschlussschwäche. Auch hier ist deutlich mehr Konsequenz und Mut gefordert. Zu oft dauert es zu lange bis zum Abschluss, es wird noch einmal ein Haken geschlagen oder die Verantwortung weitergeschoben und der Ball quergelegt, so dass die Möglichkeiten verpuffen. „Oftmals wird der Ball in den Fuß gespielt anstatt in den Lauf. Das sind verschenkte Chancen und das ist ärgerlich, wenn die Jungs das nicht erkennen“, zeigt der Coach auf.

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