Velbert. Auftakt geglückt: Die SSVg Velbert schlägt den SV Lippstadt – und ist hochzufrieden. Die Stimmen zum 2:0-Sieg des Regionalliga-Neulings.

Es war ein Nachmittag, wie sich der Großteil der Zuschauer in der IMS-Arena ihn wohl auch gewünscht hat, zumindest wenn sie zu den Sympathisanten der SSVg Velbert gehörten. Und das waren sicherlich geschätzt 750 unter den insgesamt 875 Besuchern im Stadion.

„Endlich zurück in Liga vier, herzlich willkommen im schönsten Stadion der Regionalliga“, begrüßte der Stadionsprecher schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn das Publikum. Von Beginn an hatten die Klubverantwortlichen um Organisationsleiter Detlev Czoske alles im Griff, auch wenn die Anforderungen in der Regionalliga deutlich höher sind als in der Oberliga.

SSVg Velbert: Anspannung weicht nach dem ersten Tor

„Meine Anspannung war aber nicht mehr so groß wie bei dem Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Paderborn, denn da waren wir noch deutlich mehr gefordert. Mittlerweile sind wir auch eingespielt, aber es ist auch kein Selbstläufer“, sagte Czoske, der dem Anhang der Westfalen ein Lob ausstellte. „Sie haben ihrem Team einen super Support geleistet“, hat er festgestellt. In der Tat waren die Lippstädter Fans auf den Stehplätzen durchgehend mit ihren Gesängen zu hören.

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Genutzt hat die Fanunterstützung den Gästen jedoch nichts. „Hintenraus war der Sieg der Velberter sicherlich verdient“, stellte der SV-Trainer Felix Bechtold ehrlich fest. „Bis zum ersten Tor war es eher ein 0:0-Spiel und keine überragende Partie, denn beide Mannschaften wussten nicht, wo sie stehen, sind die Begegnung daher mit viel Respekt und nicht so viel Mut angegangen“, befand er.

Im zweiten Durchgang hatte er dann aber auch ein Übergewicht der SSVg festgestellt und bezeichnete den Treffer zum 1:0 als Dosenöffner für die Platzherren. „Wir haben eine runderneuerte Mannschaft mit 15 neuen Spielern und ein Durchschnittsalter von 22 Jahren, da wünsche ich mir ein bisschen mehr Zeit bei der Bewertung der Mannschaft, auch wenn heute gar nichts zusammenlief“, erläuterte Bechtold.

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Deutlich besser gestimmt war naturgemäß sein Pendant auf der Gegenseite, SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. „Für uns war es sehr wichtig, das erste Spiel zu gewinnen. Wir haben 15 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden, dann wurden die Jungs mutiger. Wir haben Lippstadt den Ball gegeben und haben es mit Gegenstößen versucht. Schon vor der Pause hatte Timo Mehlich die Chance, das Führungstor zu erzielen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr viel investiert und in der zweiten Halbzeit haben wir uns dann belohnt“, resümierte der SSVg-Coach zufrieden.

„Wir haben uns vorgenommen, richtig ekelhaft zu sein, in jeden Zweikampf zu gehen. Beim Tor zum 2:0 haben wir dann aber gezeigt, dass wir auch Fußball spielen können. Aber erst mal muss man ackern und jetzt freuen wir uns, dass die drei Punkte hierbleiben“, betonte der Ex-Profi. Beim zweiten herrlich herauskombinierten Treffer waren die Spieler maßgeblich beteiligt, die er im Verlauf der Partie eingewechselt und somit ein glückliches Händchen bewiesen hatte.

SSVg Velbert will jetzt gegen Oberhausen nachlegen

Manuel Schiebener schaltete sich wieder einmal in die Offensive ein, spielte Cellou Diallo an, der mit einem feinen Pass in die Tiefe Raum für den durchgestarteten Rechtsverteidiger schaffte, dessen scharfe Hereingabe Benjamin Hemcke, erst acht Minuten auf dem Feld, aus zwei Metern zur endgültigen Entscheidung verwertete.

Erfolgreicher Auftakt für Dimitrios Pappas: Die SSVg Velbert siegt.
Erfolgreicher Auftakt für Dimitrios Pappas: Die SSVg Velbert siegt. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn konnte nach dem Abpfiff seine Freude nicht verbergen. „Die Mannschaft hat richtig stark gespielt, gut gegen den Ball gearbeitet und war vorne auch immer wieder gefährlich. Alles so, wie wir das auch sehen wollen“, lautete sein Lob an die gesamte Truppe. Als Basis des Erfolgs wertete der Innenverteidiger Noah Abdel Hamid die Defensivarbeit des ganzen Teams. „Wir standen sehr gut und haben dann auch nicht viel zugelassen, sondern alles gut wegverteidigt“, schilderte er seine Sicht der Dinge.

„Wir haben nie die Ruhe verloren und hatten auch selbst mehr Möglichkeiten, deshalb ist unser Sieg verdient. So können wir jetzt mit breiter Brust am Freitag nach Oberhausen fahren. Die haben ihr erstes Spiel verloren und schon etwas Druck, auch wenn wir erst ganz am Anfang der Saison sind. Aber warum soll da nicht auch was für uns drin sein?“, stellt der 26-Jährige eine sicherlich nicht unberechtigte Frage. Denn dass die Lippstädter keinen starken Eindruck in Velbert hinterließen, lag sicherlich auch an einer disziplinierten Vorstellung der Velberter und das sieht Abdel Hamid als Schlüssel zu weiteren Erfolgen.