Niederberg. Gegen den etablierten Regionalligisten SV Lippstadt startet die SSVg Velbert in die neue Saison – und will die Gäste nicht unterschätzen.
Nach dem Abstieg im Jahr 2016 benötigte die SSVg Velbert sieben Jahre, um in die Regionalliga zurückzukehren.
Am ersten Spieltag trifft sie nun in der IMS-Arena auf den SV Lippstadt, der 2018 den Aufstieg aus der Oberliga Westfalen schaffte und sich seitdem in der vierthöchsten deutschen Spielklasse etabliert hat.
SV Lippstadt hat sich in der Regionalliga etabliert
Nachdem das Team aus dem Kreis Soest in den ersten Jahren meist gegen den Abstieg kämpfte, war von Jahr zu Jahr eine Steigerung erkennbar, die in der vergangenen Saison zu Tabellenplatz elf am Ende der Spielzeit führte. Dass die Lippstädter noch immer als eine der „grauen Mäuse“ der Liga angesehen werden, mag daran liegen, dass sie nicht die klangvollen Namen von Ex-Profis im Kader ausweisen wie manche finanziell besser ausgestatteten Klubs.
Weitere Artikel aus dem Amateurfußball in Velbert & Heiligenhaus
- Oberhausen in der Landesliga – geteilte Meinung in Velbert
- Finanzen und Tickets: So plant SSVg Velbert die Regionalliga
- SSVg-Chef Kuhn: Deshalb schafft Velbert den Klassenerhalt
Doch davon lässt sich der Velberter Trainer Dimitrios Pappas nicht beirren. „Lippstadt spielt jetzt seit fünf Jahren in der Regionalliga. Da trauen sich dann junge talentierte Spieler auch schon mal dort hinzugehen, wenn sie in der Liga Fuß fassen oder sich für den Profibereich präsentieren wollen und den Verein als Sprungbrett sehen, ohne befürchten zu müssen, gegen den Abstieg zu spielen“, vermutet der SSVg-Coach.
SSVg Velbert: Trainer warnt vor einem spielstarken Auftaktgegner
Er hält Lippstadt jedenfalls für einen starken Auftaktgegner. „Sie sind sehr spielstark, variabel in ihren Systemen, können mit Dreier- oder Viererkette agieren und sind taktisch sehr gut geschult“, weiß der Ex-Profi. Insofern rechnet er auch damit, dass sich die Gäste nicht tief hinten reinstellen werden. „Sie werden uns möglicherweise hoch anlaufen und versuchen, uns unter Druck zu setzen, da müssen wir uns aus diesen Situationen lösen und Ideen haben“, fordert Pappas.
Den gebotenen Respekt vor dem Gegner hat er, Angst allerdings nicht und so betont er: „Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken. Wir spielen zu Hause, das ist ein Vorteil, denn im eigenen Stadion haben wir in der letzten Saison sehr stark gespielt.“
SSVg Velbert ist mit der Vorbereitung zufrieden
Mit dem Verlauf der Vorbereitung äußerte er sich sehr zufrieden und aufgrund des 4:2 Erfolgs bei der Generalprobe gegen den Ortsnachbarn TVD hat seine Mannschaft noch einmal Selbstvertrauen getankt. „Das war noch einmal ein guter Schritt in die richtige Richtung“, stellt er fest. „Wir hatten uns vorgenommen, mehr aus den Standardsituationen zu machen. Das ist uns mit zwei Toren sehr schnell gut gelungen, wenn auch ein Torwartfehler dazu beigetragen hat. Das Spiel hat aber gezeigt, dass wir bereit sind“, findet er.
Personell hat er die Qual der Wahl, denn alle Spieler stehen zur Verfügung. Lediglich hinter dem Einsatz von Neuzugang Vedran Beric steht aufgrund einer Schulterverletzung ein Fragezeichen. „Das könnte knapp werden“, befürchtet Pappas. Im letzten Testspiel hatte er angeschlagene Akteure wie beispielsweise Noah Abdel Hamid noch geschont, um jedes Risiko zu vermeiden. „Wichtiger ist, dass alle zum Saisonstart absolut fit sind“, erläutert der Coach.
Zentraler Mittelfeldspieler trainiert noch zur Probe
Seit ein paar Tagen trainiert mit Furkan Sagman ein zentraler Mittelfeldspieler mit, der gegen TVD auch eine Halbzeit als Gastspieler zum Einsatz kam, dort aber nicht so auffällig war. Der 23-Jährige war zuletzt drei Jahre in der Türkei im Profibereich aktiv und versucht nun einen Neustart in Deutschland. „Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit in Bochum, er hat einen guter Charakter. Wir haben ihm die Möglichkeit geboten, sich bei uns fit zu halten und zu zeigen. Wir müssen sehen, ob es für uns reicht oder um sich für andere Vereine zu empfehlen“, verrät der 43-Jährige.
In der vergangenen Woche veranstaltete die Redaktion des Internetportals „Fupa“ eine Umfrage im Hinblick auf die Regionalliga, an der 1280 Personen teilgenommen haben. Mit der überwältigenden Mehrheit von 67,9 Prozent gilt Alemannia Aachen nicht ganz überraschend als absoluter Aufstiegsfavorit, während 59,5 Prozent der User davon ausgehen, dass die Velberter zu den Absteigern gehören werden.
Pappas gibt nicht viel auf die Umfrage
„Solche Umfragen sind okay, daran kann man erkennen, was die Leute denken. Auswirkungen auf uns hat das aber nicht. Vielleicht ärgert unsere Spieler das kurz, wenn sie das lesen, aber im Spiel werden sie nicht daran denken. Wir haben viele Siegertypen in der Mannschaft, die ohnehin jede Partie gewinnen wollen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt und als Mannschaft zu bestehen, dafür müssen wir zusammenhalten. Jetzt freuen wir uns, dass es endlich losgeht und hoffen, dass auch ein paar Zuschauer mehr kommen. Wenn es 1000 werden, wird das eine gute Atmosphäre und allen Spaß machen“, sagt Pappas.
Der Verein weist darauf hin, dass die Zufahrt zur IMS-Arena für die Velberter geändert wurde. Der Heimbereich (Kasse 3 und 4) kann bis auf Widerruf nur noch über die Industriestraße angefahren werden.