Velbert. Die SSVg will in die Regionalliga, zwei Ex-Trainer des Velberter Oberligisten sind bereits da – und feiern hier derzeit beachtliche Erfolge.
Da gibt es nicht viel zu meckern. Dimitrios Pappas trat zu Beginn der Saison in der Oberliga das Amt des Trainers der SSVg Velbert an, um den Niederbergischen möglichst zum Aufstieg in die Regionalliga zu verhelfen. Zur Saisonhalbzeit steht Pappas mit seinem Team auf dem Aufstiegsplatz, die Velberter überwintern auf Platz eins.
Etwas kurios dabei: Sowohl Pappas’ Vorgänger Hüzeyfe Dogan, als auch dessen Vorgänger Marcus John hatten die SSVg verlassen müssen, weil die Vereinsverantwortlichen nicht mehr überzeugt waren, dass es unter John oder Dogan mit dem Aufstieg in die Regionalliga klappt. Inzwischen sind allerdings beide dort, wo Pappas mit der SSVg noch hin will.
Marcus John und Hüzeyfe Dogan hatten ihre Verdienste bei der SSVg
Dogan ist als Trainer des Wuppertaler SV in der Regionalliga und Marcus John als sportlicher Leiter, der zeitweise in Doppelfunktion auch den Trainerjob übernommen hatte. John war in den beiden Corona-Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 Trainer der SSVg.
Unter seiner Regie hatte das Team fleißig gepunktet und zudem mit dem 2:0-Sieg im Niederrheinpokal über die Profis des MSV Duisburg einen Erfolg für die Vereinshistorie gefeiert. In der Spielzeit 20/21 stürmte das Team auf den ersten Platz, den es dann allerdings an den 1. FC Bocholt verlor, ehe die Saison abgebrochen wurde.
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John hätte das Duell mit der Hünting-Elf gerne fortgesetzt, doch sein Vertrag wurde nicht verlängert und zu Beginn der Saison 2021/22 trat der frühere SSVg-Spieler und U 23-Trainer Hüzeyfe Dogan Johns Nachfolge an. Er mischte mit seinem Team in der ersten Saisonhälfte die Liga auf, stand lange auf Platz eins. Die Bocholter mussten sich anstrengen, den Anschluss zu halten.
John machte derweil Pause, meldete sich dann aber zurück. Als Sportlicher Leiter ausgerechnet des 1. FC Bocholt war er nun ein direkter Konkurrent seines früheren Vereins, den er im Endspurt dann auch tatsächlich überflügelte.
Leidtragender war sein Nachfolger in Velbert, Hüzeyfe Dogan, der drei Spieltag vor Schluss gefeuert wurde. Das brachte der SSVg aber nichts mehr, die Bocholter ließen sich nicht aufhalten.
In der Regionalliga legten sie allerdings einen Fehlstart hin, was Trainer Tim Winking den Posten kostete. Für ihn übernahm John dann neben seinem Job als Sportchef übergangsweise auch noch den Trainerposten.
Das funktionierte, John führte das Team auf einen Nichtabstiegsplatz und konnte das Traineramt vor einigen Tagen guten Gewissens an Ex-Profi Sven Schuchardt übergeben. John hatte das Angebot des Vereins, in Doppelfunktion weiterzumachen, abgelegt. Er wolle sich nun wieder auf seine Aufgabe als Sportlicher Leiter konzentrieren.
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Auch Ligarivale Wuppertaler SV lag mit der Verpflichtung eines früheren SSVg-Trainers offenbar richtig: Hüzeyfe Dogan übernahm im September den Posten des gefeuerten Björn Mehnert und brachte die schwächelnden Bergischen auf Vordermann.
Vor zwei Wochen gelang mit dem 4:2-Erfolg im Duell der Ex-Bundesligisten gegen die SG Wattenscheid 09 der siebte Sieg in Serie und der Sprung auf Platz zwei.
„Für mich ist das sehr zufriedenstellend. Der Trainerwechsel war notwendig und richtig“, meinte der langjährige WSV-Macher und Mäzen Friedhelm Runge.
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Zuletzt gab es dann zwar „nur“ ein 1:1 gegen den SC Wiedenbrück, doch mit Platz drei und 22 von 24 möglichen Punkten aus den vergangenen acht Spielen sowie dem dritten Tabellenplatz können Dogan und die Wuppertaler guten Gewissens in die winterliche Regionalligapause gehen.
Das Duell der früheren SSVg-Trainer eröffnet das Regionalliga-Jahr 2023
Die endet am 4. Februar. Und mit welchem Spiel geht die Saison dann weiter? Genau: Mit dem Treffern der Ex-SSVg-Trainer. Der Wuppertaler SV erwartet dann im Zoostadion zum ersten Spiel des neuen Jahres den 1. FC Bocholt.
Und womöglich gibt es in der kommenden dann auch noch Duelle zwischen dem aktuelle SSVg-Trainer und seinen Vorgängern: Nach aktuellem Tabellenstand wären jedenfalls der Wuppertaler SV, der 1. FC Bocholt und die SSVg Velbert in der nächsten Saison in der Regionalliga.