Velbert. In letzter Minute verpasste Oberligist TVD Velbert im Derby gegen Ratingen den Sieg – durch ein Tor, das aus Velberter Sicht keins war.

„Wenn man in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert und das durch eine Entscheidung, die niemand nachvollziehen kann, ist das sehr bitter und dann fühlt sich das Unentschieden wie eine Niederlage an“, kommentierte TVD-Trainer Marcel Bastians das Remis gegen die Ratinger. Denn das Tor der Gäste zum 1:1 war aus Velberter Sicht keins

Seine Mannschaft spielte in der ersten Halbzeit einen hoch attraktiven Fußball und erarbeitete sich Chancen en masse. Nach fünf Minuten kam Björn Kluft aus acht Metern zum Schuss, der jedoch knapp am langen Pfosten vorbeiging.

Die Dalbecksbäumer starten mit viel Druck und Drang

Nur eine Minute später kam Maik Bleckmann nach einer Ecke von Kluft zum Kopfball, doch der Gästetorhüter Dennis Raschka, der im Laufe der weiteren Partie zum überragenden Spieler auf Seiten der Ratinger wurde, konnte parieren.

Der Druck der Dalbecksbäumer ließ nicht nach und nach Vorarbeit von Kluft erzielte Fabio Di Gaetano das vermeintliche 1:0, doch der Schiedsrichterassistent hatte eine Abseitsposition gesehen, so dass der Unparteiische den Treffer nicht anerkannte. Als Florian Schikowski alleine auf das RSV-Tor zulief, entschied er sich sehr früh zum Abschluss und verfehlte dadurch das Tor knapp.

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Pech hatten die Platzherren als ein Velberter kurz vor der Torlinie stand und so den Schuss von Ishmael Schubert-Abubakari am Tor vorbeilenkte. Die erste Torannäherung hatten die Ratinger Mitte der ersten Halbzeit, doch der Freistoß aus 20 Metern strich deutlich über die Latte. Dann ging es aber auf der anderen Seite wieder gefährlich weiter, doch nach einer präzisen Flanke von Kluft scheiterte der eingelaufenen Noah Korczowski mit seinem Kopfball am immer stärker werdenden Raschka.

Aber beim 1:0 für die TVD-Auswahl war auch er machtlos, denn Schubert-Abubakari konnte die Rechtsflanke von Jonas Haub annehmen und schob aus acht Metern zum Führungstreffer ein. „Es lagen permanent weitere Tore in der Luft, aber diesmal hatten wir vorne nicht die Effizienz bei der Chancenverwertung wie in der Woche zuvor gegen Hilden“, berichtete der Sportliche Leiter Michael Kirschner.

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Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum, die Velberter bestimmten weiterhin die Partie und hatten deutlich mehr Ballbesitz. Als Torjäger Björn Kluft sich über die linke Seite bis in den Strafraum durchdribbelte, wartete er mit seinem Abschluss vielleicht einen Tick zu lange und wurde vier Meter vor dem Tor im letzten Moment noch geblockt.

Zudem ging der Schuss von Schikowski knapp am Tor vorbei und wenig später scheiterte er aus elf Metern erneut am Ratinger Schlussmann, der mit einer tollen Fußabwehr den zweiten Gegentreffer verhinderte.

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TVD-Torhüter Robin Offhaus musste zunächst nur einmal eingreifen, als er gegen einen Angreifer aus kurzer Distanz rettete. Der eingewechselte Nozumu Nonaka hätte für die Entscheidung sorgen können, doch er schloss überhastet ab und verfehlte das Tor. Kluft fand dann wieder in Raschka seinen Meister, als er alleine auf das Tor zulief und aus zwölf Metern den Ball nicht am Keeper vorbeibrachte.

In der Nachspielzeit schlugen die Ratinger Germanen eine Flanke vor das Tor, den Ball fing Offhaus ab und ging dann zu Boden. Zur Überraschung aller hob der Schiedsrichterassistent seine Fahne und nach Rücksprache mit dem Unparteiischen entschied der auf Tor.

„Robin lag mit dem Ball weit vor der Torlinie. Auch die Ratinger waren völlig verblüfft, als der Schiedsrichter plötzlich zur Mitte zeigte“, berichtete Kirschner. „Natürlich haben sie das Geschenk gerne angenommen, aber nachher, man kennt sich ja gut, haben auch sie zugegeben, dass der Ball niemals im Tor war“, ärgerte sich der Sportliche Leiter.

So haben sie gespielt

TVD: Offhaus, Korczowski, Bleckmann, Meier, Kluft (82. Raudino), Fagasinski (63. Nonaka), Härtel, Di Gaetano (72. Bachmann), Schubert-Abubakari, Schikowski, Haub (63. Tumanan).
Tore: 1:0 Schubert-Abubakari (31.), 1:1 (90.+1). - Schiedsrichter: Lukas Luthe.