Essen. Oberligist SSVg verliert zwar beim 3:3 in Schonnebeck zwei Punkte, hat aber weiter gute Chancen auf den Aufstieg – auch weil Bocholt patzt.

Fußball-Oberligist SSVg Velbert hat im Aufstiegsrennen der Oberliga zwei wichtige Punkte eingebüßt. Bei der Spielvereinigung Schonnebeck kam der Tabellenzweite nicht über ein 3:3 (1:1) hinaus.

Mit Blick auf den Spielverlauf haben die Velberter allerdings einen Punkt gewonnen, denn sie lagen gegen die stark aufspielenden Essener bereits mit 1:3 zurück. Dank einer tollen Schlussoffensive erkämpft sich die SSVg jedoch noch das Remis.

Schonnebecker heizen der SSVg Velbert kräftig ein

Der Punkt, der dabei heraus kam, kann durchaus noch Gold wert sein, zumal auch Tabellenführer 1. FC Bocholt diesmal nicht über ein Remis hinaus kam. Der große Konkurrent der Velberter musste sich beim 1. FC Monheim mit einem 0:0 begnügen.

Damit haben die Velberter weiterhin die Chance, den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Dazu müssen sie allerdings in den verbleibenden drei Partien mehr zeigen, als sie vor allem in der ersten halben Stunde am Schetters Busch angeboten haben.

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„Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen“ räumte Trainer Dogan ein. Bereits in der achten Minute hatte der Schonnebecker Kevin Barra nach einem üblen Patzer im Velberter Aufbauspiel freie Bahn und traf unhaltbar für SSVg-Keeper Marcel Lenz zum 1:0. Lenz verhinderte dann gegen Vojno Jesic und gegen Simon Skuppin, der völlig frei vor ihm auftauchte, einen höheren Rückstand.

Die Wende erzwang dann Massimo Mondello, der kurz zuvor für den verletzten Christian Dorda eingewechselt worden war. Das SSVg-Urgestein setzte sich auf der linken Seite durch und bediente Anil Aydin, der mit gut gezieltem Schuss zum 1:1 abschloss. „Danach lief es bei uns besser“, befand Dogan, musste dann aber mit ansehen, wie seine Mannschaft kurz nach Wiederanpfiff den Faden zwischenzeitlich wieder verlor. Zweimal durften sich die Essener auf der linken Seite durchspielen und durch Dustin Hoffmann sowie durch Calvin Küper auf 3:1 erhöhen.

Die Velberter steckten aber nicht auf. Als ein Schonnebecker nur wenige Minuten später im Strafraum mit ziemlich hohem Bein gegen Yasin Cemal Kaya zur Sache ging entschied Schiedsrichter Sven Heinrichs Elfmeter. „Ich weiß nicht, ob es einer war, ich hab bei der Aktion die Augen zugemacht“, meinte Kaya. Seinem Teamkollegen Robin Urban war es egal, er verwandelte wie in der Vorwoche gegen Ratingen wieder sicher.

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„Vielleicht war dieser Elfmeter nicht so klar – in zwei anderen Situation hätten wir eher einen bekommen müssen“, meinte Hüzeyfe Dogan. In der ersten Halbzeit war Anil Aydin im Essener Strafraum zu Fall gebracht worden und bei der Schlussoffensive wurde Mittelstürmer Robin Hilger in aussichtsreicher Position von hinten zu Boden gerempelt.

„Ja, es gab strittige Elfmetersituationen. Wir hätten auch einen bekommen müssen. Aber das gehört dazu“, meinte Dogans Kollege Dirk Tönnies, der sich sowohl von dem Spiel, als auch von seiner Mannschaft begeistert zeigte: „Es ging rauf und runter und die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. Dabei hatten wir den Favoriten am Rande einer Niederlage.“

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Dagegen hatten sich die Velberter aber in der letzten halben Stunde energisch gewehrt. Doch bei großen Chancen, so für Jonas Erwig-Drüppel und für „Zaki“ Xiros, stand ausgerechnet ein Ex-Velberter im Weg: Torwart Philipp Sprenger. „Pippo, dieser Drecksack“ sagte Hüzeyfe Dogan, was er selbstredend anerkennend meinte. Beide hatten einst zusammen für die SSVg gespielt.

Auf der anderen Seite verpasste der Schonnebecker Robin Andre Brandner nach einem Konter die Riesenchance zum 4:2. So belohnte sich die SSVg dann doch noch. Die Nachspielzeit war schon angebrochen, als Robin Hilger etwa 25 Meter vorm Essener Tor entfernt gefoult wurde. Max Machtemes nahm Maß und zirkelte den Freistoß an der Schonnebecker Mauer vorbei ins Eck. Pippo war doch noch geschlagen.

„Kompliment an meine Mannschaft, wie sie noch einmal alles rausgehauen hat. Kompliment aber auch an die Schonnebecker, die uns hier gut aufgenommen und uns ein tolles Spiel geboten haben“, bilanzierte Hüzeyfe Dogan und ergänzte dann schmunzelnd: „Wir kommen immer gerne hierher, nur nächste Saison wollen wir lieber nicht hier spielen.“

So haben sie gespielt

SSVg Velbert: Lenz - Schiebener (76. Xiros), Duschke, Abdel Hamid, Dorda (22. Mondello) - Machtemes, Urban, Aydin (70. Glowacki), Kaya, Coruk (58. Erwig-Drüppel, 81. Weißenfels) - Hilger.
Tore: 1:0 Barra (8.), 1:1 Axdin (30.), 2:1 Hoffmann (48.), 3:1 Küper (59.), 3:2 Urban (61. Foulelfmeter), 3:3 Machtemes (90. + 2.).- Schiedsrichter: Sven Heinrichs. - Zuschauer: 250.