Velbert. Beim abstiegsbedrohten Oberligist SC platzt der Knoten – warum die Clubberer trotz des 7:4-Sieges nicht ganz zufrieden sind

Eine konsequentere Nutzung der eigenen Torchancen hatte Trainer Ralf vom Dorp nach dem verschwenderischen Umgang gegen St. Tönis gefordert und seine Mannschaft lieferte ab.

Am 7. Spieltag der Oberliga-Abstiegsrunde feierte der SC Velbert gegen den 1. FC Mönchengladbach einen 7:4-Erfolg und verkürzte den Rückstand auf das rettende Ufer auf sieben Zähler – bei vier verbleibenden Partien immer noch eine Hausnummer.

Clubberer beginnen zunächst so abschlussschwach wie gewohnt

Zu 100 Prozent zufrieden waren vom Dorp und Co. im Nachgang an die Partie dennoch nicht, doch der Reihe nach.

Beim schwungvollen Beginn schien es zunächst so, als würden die Clubberer auch gegen den feststehenden Absteiger, der sich obendrein früh mit einer Notbremse selbst dezimierte und knapp 80 Minuten in Unterzahl agierte, munter Torchancen versieben. „Da hab ich kurz an Roland Kaiser und sein Lied „Ich glaub, es geht schon wieder los“ denken müssen“, scherzte der Velberter Coach.

Denn es kam anders. Ahmet Kizilisik brach aus der Distanz den Bann (20.), Ahmet Gülmez (28.) und Laurenz Bock (38.) stellten bis zur Pause auf 3:0, wobei auch den Gästen Gelegenheiten angeboten wurden.

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Im zweiten Abschnitt drehte dann Gian-Luca Bühring endgültig auf. Erst stibitzte er dem Gäste-Keeper den Ball und traf zum 4:0 (47.), wenig später bediente er Yutatsu Taira mustergültig für den fünften Treffer (60.). Mönchengladbach verkürzte zwar umgehend (65.), doch Bühring hatte die passende Antwort und stellte den Fünf-Tore-Abstand wieder her (67.).

Und dennoch wurde es noch mal heikel, was vom Dorp natürlich überhaupt nicht schmeckte: „Was in der Schlussphase passiert ist, grenzte schon an eine Farce. Das darf gegen einen Gegner in Unterzahl so niemals passieren, mehrmals nach dem gleichen Muster ausgespielt zu werden und hier nach einem 6:1 fast noch zittern zu müssen. Darum sind wir auch nicht wirklich zufrieden, auch wenn wir den Pflichtsieg eingefahren haben.“

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Vom Dorp nahm Kapitän René Burczyk runter, um nicht dessen fünfte Gelbe Karte zu riskieren, fortan ging hinten nicht mehr viel. Innerhalb von acht Minuten kam der Gast auf 4:6 heran, ehe Adolf Otibo in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte (90.+1).

So sind die Clubberer nochmal mit einem blauen Auge davongekommen und bleiben einigermaßen im Geschäft um den Klassenerhalt. Dafür müssen aber zwingend drei aufeinanderfolgende Auswärtssiege, um am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Jahn-Hiesfeld noch eine Überlebenschance zu haben. Den Auftakt macht die Partie bei den Sportfreunden Niederwenigern am kommenden Sonntag.

So haben sie gespielt

SC Velbert: Schäfer – Derkum, Rec, Burczyk (76. Akkan), Kizilisik (64. Otibo), Gülmez (64. Schulz), Bühring, Bock (64. Bayraktar), Spazier (46. Taira), Hilger, Muharremi.

Tore: 1:0 Kizilisik (20.), 2:0 Gülmez (28.), 3:0 Bock (38.), 4:0 Bühring (47.), 5:0 Taira (60.), 5:1 (65.), 6:1 Bühring (67.), 6:2 81.), 6:3 (83.), 6:4 (89.), 7:4 Otibo (90.+1). Rote Karte: Mönchengladbach (13., Notbremse)