Velbert. Der SC steckt trotz etlicher Enttäuschungen nicht auf. In der Oberliga-Abstiegsrunde gelang nun der erste Sieg – glanzlos, aber wertvoll
Wie die erste Runde geendet hatte, so schien die Abstiegsrunde für den SC Velbert in der Oberliga weiter zu laufen. Zum Auftakt setzte es drei Niederlagen in Folge, es folgte das zu magere 0:0 daheim gegen den SC Düsseldorf-West. Der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze wurde einfach nicht kürzer.
Doch die Clubberer stecken nicht auf. Mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg über den Cronenberger SC gelang im fünften Anlauf der erste Sieg. Die rund 200 Zuschauer in der BLF-Arena hatten dabei ein spannendes, aber keineswegs gutklassiges Spiel erlebt.
SC Velbert kommt nach wackligem Beginn ins Spiel
Das räumte SC-Trainer Ralf vom Dorp auch ein: „Das war heute Abstiegskampf pur“, befand er, womit er zugleich auch um Verständnis warb: „In der augenblicklichen Situation steht das Fußballerische hinten an.“ Die Situation ist die: Nach etlichen Fehlschlägen und Misserfolgen mangelt es den Clubberern bei allem Einsatz an Sicherheit und manchmal auch an Selbstvertrauen.
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Es waren gerade gut fünf Minuten rum, da hätte es nach bedenklichen Aussetzern in der Abwehr schon 0:2 stehen können. Einmal rettete Kapitän Rene Burczyk, einmal traf ein Cronenberger den Ball nicht richtig.
Doch kurz darauf brachte SC-Stürmer Ahmet Kizilisk sein Team ins Spiel, als er auf der rechten Seite nicht angegriffen wurde und sich dafür mit einem schönen Schuss zum 1:0 bedankte. Die Clubberer wirkten nun munterer und relativ gefestigt, ließen hinten nicht mehr viel zu und hatten vorne die eine oder andere Chance zum zweiten Treffer.
Nach Wiederanpfiff schien der Schwung aber wieder dahin, die Cronenberger drängten mit Macht auf den Ausgleich, das Spiel wurde hektischer und zerfahrener. Der eingewechselte Adolf Otibo hätte nach knapp einer Stunde für Beruhigung sorgen können, doch nach einem Konter scheiterte er völlig frei am Cronenberger Keeper Yannick Radojewski. Der Sohn von Peter Radojweski, der vor nicht allzu langer Zeit noch Trainer der Clubberer war, rettete per Fußabwehr.
SC-Kapitän Rene Burczyk gab dann die Devise an seine Mitspieler aus: „Lasst euch nicht von der Hektik des Gegners anstecken, bleibt ruhig und habt Vertrauen.“ Sein Abwehrkollege Albin Rec und der eingewechselte Stürmer Duran Deniz beherzigten den Aufruf.
Rec ging entschlossen nach vorne und bediente Deniz mit einer brillanten Vorlage, der Angreifer ließ dann auch noch Radojewski aussteigen und traf aus spitzem Winkel zum umjubelten 2:0 knapp zwanzig Minuten vor Schluss.
Doch dann schlichen sich wieder Unruhe und leichte Fehler ein, niemand deckte den Cronenberger Ferat Sari, der frei vor Daniel Schäfer sogar zwei Versuche bekam. Den ersten konnte der SC-Keeper noch abwehren, der Nachschuss saß.
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Das 2:1 in der 80. Minute bescherte den Clubberern eine Schlussphase, die an die Nerven ging, zumal sie sich bei ihren Konterchancen allzu ungeschickt anstellten. Doch da sie leidenschaftlich kämpften und verteidigten hielten die Velberter den Sieg fest.
„Das geht eigentlich nicht, dass wir uns in der zweiten Halbzeit das Spiel der Cronenberger so aufzwingen lassen“, kritisierte Ralf vom Dorp, lobte aber die Einstellung seines Teams und freute sich, dass es sich dafür belohnt hatte.
„Allerdings mussten wir das Spiel auch gewinnen, sonst wäre das im Abstiegskampf wohl der K.o. gewesen“, betonte der Trainer. „So aber kann uns das Auftrieb geben.“
Das hofft auch der SC-Vorsitzende Dirk Graedtke: „Es war das ersehnte Erfolgserlebnis, das ist Balsam für die Clubberer-Seele. Es kann den Spielern nur guttun, dass sie gemerkt haben: Wir können auch mal so ein enges Spiel durchbringen.“
So haben sie gespielt
SC Velbert: Schäfer - Rec, Burczyk, Spazier - Ayinla (28. Muharremi,, Bock (55. Lars Hilger), Fritsch, Bayraktar (65. Deniz), Serdar - Kizilisik (51. Otibo), Gülmez (74. Akkan). - Tore: 1:0 Kizilisik (9.), 2:0 Deniz (72.), 2:1 Sari (80.). - Schiedsrichter: Christian Szewczyk. - Zuschauer: 200.