Velbert. Das Nachholspiel des SC Velbert in der Fußball-Oberliga gegen den FC Kray ging verloren. Einem Joker gelang aber ein wunderschöner Treffer.

Mut und Präzision forderte SC Velberts Trainer Ralf vom Dorp von seiner Mannschaft für letzte Partie in der Vorrunde der Fußball-Oberliga am Mittwochabend gegen den FC Kray.

Erfüllt haben seine Mannen diesen Wunsch bei der 2:4-Niederlage (0:2 zur Pause) zunächst aber nicht. Sie lauerten mit der Doppelspitze Adolf Otibo und Gian-Luca Bühring ab der Mittellinie darauf, den Ball zu erobern und zu kontern, überließen diesen zuvor aber im heimischen Stadion völlig ungehindert dem ebenfalls in der Abstiegsrunde spielenden FC Kray – und das, obwohl beide Teams im Laufe der Saison vor allem defensiv Probleme offenbarten.

SC Velbert liegt nach der ersten Chance des FC Kray schon zurück

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So dauerte es zwar neun Minuten, bis die Essener ihre erste Torchance bekamen, diese nutzten sie aber auch sofort zur Führung. Ein einfacher Ball links die Linie lang erreichte Niko Bosnjak, der Velberts Rechtsverteidiger Kieran Boßhammer davonlief, im Strafraum noch Rene Burczyk auswackelte und vorbei am erneut statt Peter-Richard Garweg startenden Sven Hemsing zur Führung traf.

Die Clubberer reagierten nun so, wie es sich Vom Dorp auch vorgestellt hatte: Ein guter Schuss von Bühring klatschte ein paar Minuten später vom Innenpfosten wieder ins Feld, dann zog Ahmet Gülmez von seiner rechten Seite nach innen und zwang Krays Torhüter Leon in der 43. Minute zum 2:0 Klußmann zur Parade.

Gian-Luca Bühring machte als eine von zwei Spitzen eine gute Partie für den SC Velbert in der Fußball-Oberliga gegen den FC Kray. Ein Tor gelang ihm aber nicht.
Gian-Luca Bühring machte als eine von zwei Spitzen eine gute Partie für den SC Velbert in der Fußball-Oberliga gegen den FC Kray. Ein Tor gelang ihm aber nicht. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Das war dann aber auch schon wieder mit den zarten Annäherungsversuchen ans gegnerische Tor. Konsequenter zeigte sich erneut Kray. Calvin Minewitsch kam vor dem Strafraum an den Ball, setzte zum Dribbling an, kam zur Grundlinie und legte dort auf Alkan Talas zurück, der keine Probleme dabei hatte, seinen Fuß im richtigen Winkel hinzuhalten.

Knifflige Situation im Strafraum des FC Kray

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Die Hypothek zum Start der zweiten Hälfte war hoch für den SC, der mit einem Sieg bis auf einen Punkt an Kray hätte heranrücken und Sterkrade-Nord sowie den Cronenberger SC überholen können. Mit dem Wissen, dass das Team eh kaum noch was zu verlieren hatte, zwangen die Clubberer den FC aber nun immerhin wieder in knifflige Situationen.

Als Bühring im Strafraum in einen Ball spritzte und zu Boden kam, wäre ein Elfmeter für Velbert durchaus möglich gewesen. Zwar traf Krays Verteidiger bei der Rettungstat den Ball, aber auch Bührings Fuß. Dann nahm der frisch für Otibo eingewechselte Andri Buzolli einen weiten Einwurf von Aniyo Ayinla gut an, schoss aber ebenso vorbei wie kurz danach Bühring mit einem Schlenzer.

Traumtor bringt die Hoffnung beim SC Velbert zurück

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Auch wenn nicht alles gelang: Die Einwechsler machten auf sich aufmerksam – und wie! Wenn es schon nicht mit dem feinen Fuß klappt, dann muss die Brechstange her, schien sich Ayinla in der 59. Minute gedacht zu haben, als er 30 Meter vor dem Tor angespielt wurde und einen Strahl losließ, der unhaltbar für Krays Keeper im Winkel einschlug.

Mit diesem Treffer kam der Glaube an die eigenen Fähigkeiten zurück beim SC Velbert. Nach und nach setzte er sich immer mehr am Strafraum fest. Nun waren es die Essener, die reagierten statt zu agieren. Die Hoffnung der Velberter sollte jedoch nur bis zur 74. Minute reichen. Hemsing verschätzte sich bei einer Ecke, im Gewühl wurden zwei Versuche Krays zunächst abgewehrt, dann brachte Kamil Poznanski einen Kopfball doch im SC-Tor zur Entscheidung unter.

Zwei Tore in der Schlussphase

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Da half es auch nichts mehr, dass Rene Burczyk per Strafstoß – zuvor war Ibrahim Bayraktar gefällt worden, in der 89. Minute noch zum 2:3-Anschluss traf, weil der FC Kray unmittelbar mit dem 4:2 konterte. Die Essener brachen wie schon beim ersten Tor einfach auf rechts durch und legten den Ball in die Mitte, wo Girolamo Tomasello zum Endstand einschob.

Der SC Velbert geht somit mit 17 Punkten in die Abstiegsrunde der Oberliga. Dahinter sind noch die Sportfreunde Niederwenigern und der 1. FC Mönchengladbach platziert. Mindestens drei Plätze müssen die Clubberer gut machen, um in der Liga zu bleiben.

Hier geht es zum Trainerstatement von Ralf vom Dorp.

SC Velbert - FC Kray 2:4 (0:2)

SC Velbert: Hemsing - Simic, Burczyk, Rec, Boßhammer (46. Ayinla) - Fritsch, Bayraktar - Gülmez, Duran (75. Kizilisik) - Otibo (58. Buzolli), Bühring

Tore: 0:1 (9.), 0:2 (43.), 1:2 Ayinla (59.), 1:3 (74.), 2:3 Burczyk (89.), 2:4 (90.)

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