Velbert. Zum zweiten Mal in dieser Saison wurde ein Spiel des SV Union Velbert abgebrochen, wieder waren Zuschauer auf dem Feld. Nun spricht der Vorstand.
Am vergangenen Sonntag wurde das Bezirksligaspiel des SV Union Velbert gegen den SC Frintrop beim Stand von 1:0 für die Gäste in der 75. Minute abgebrochen.
Damit ist es in dieser Saison bereits die zweite Partie in Tönisheide, die durch den Unparteiischen vorzeitig beendet wurde und eine Spruchkammersitzung nach sich ziehen wird.
Bereits im Herbst konnte das Spiel gegen den ASV Mettmann wegen Tumulten und Zuschauern auf dem Platz nicht regulär zu Ende gespielt werden. Damals stellte die Sportgerichtsbarkeit jedoch fest, dass der Schiedsrichter es versäumt hatte, die Begegnung wieder anzupfeifen, nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, so dass die Partie neu angesetzt wurde.
SV Union Velbert spricht von einer Katastrophe
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„Das ist natürlich eine Katastrophe, dass das bei uns jetzt schon zum zweiten Mal passiert“, findet Peter Kurka, der Abteilungsleiter Fußball des SV Union.
Dass jetzt ausgerechnet sein Klub zweimal betroffen ist, führt er nicht auf eine besondere Aggressivität der Velberter Spieler, Vereinsmitarbeiter oder Zuschauer zurück, sondern sieht das eher als zufällig an.
Dem pflichtet auch Trainer Mesut Güngör bei. „Es war eine Situation, die öfter auf den Fußballplätzen entsteht, sich dann aber auch immer schnell wieder beruhigt. Dann spricht der Schiedsrichter ein paar persönliche Strafen aus, sofern erforderlich, und dann geht es auch weiter“, erläutert er.
SV Union Velbert dementiert, dass es Schläge gegeben hat
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In der Situation, die dem Abbruch vorausging, hatte Souleymane Diaby einen Frintroper Konter mittels eines „handelsüblichen“ Fouls gestoppt. „Dabei hatten sich Beine der Akteure verhakt und als Souleymane aufstehen wollte, hinderte der Frintroper ihn daran, indem er die Umklammerung nicht löste. Als sich unser Spieler dann mit einer ruckartigen Bewegung befreien wollte, wertete der Schiedsrichter das als Treten“, schildert Güngör die Situation aus seiner Sicht.
Und weiter: „Sofort kamen einige Essener Spieler dazu und bedrohten Souleymane. Dann kamen ihm natürlich auch unsere Spieler zur Hilfe und die Folge waren Beschimpfungen und Schubsereien.“
Sowohl er als auch Kurka dementierten, dass es zu Schlägen gekommen sei, was der SC Union Frintrop behauptete. In der Folge hatte sich die Lage wieder beruhigt und Diaby wurde mit der Roten Karte des Feldes verwiesen.
Beide Teams hätten wohl weitergespielt
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„Es waren auch ein paar Zuschauer, meist Freunde der Spieler, darunter auch Frauen, auf dem Feld, die der Ordnungsdienst aber auch schnell wieder aus dem Innenraum verwiesen hat.
Danach wäre eine Weiterführung der Begegnung möglich gewesen“, glaubt der Funktionär, der Vorwürfe des Unparteiischen an die Ordner als unbegründet zurückweist. „Das spielte sich alles blitzschnell ab, in so kurzer Zeit kann niemand reagieren und verhindern, dass so etwas passiert“, betont er.
Dass es überhaupt so weit gekommen ist, dafür hält er auch den Schiedsrichter zumindest teilweise mit verantwortlich. „Die Partie wurde immer hitziger, die Frintroper spielten sehr aggressiv, was man auch an der Anzahl der Gelben Karten, vier für den SC und keine für uns, ablesen kann. Aufgrund seiner großzügigen Spielleitung, er hat selbst grobe Fouls ignoriert, gestaltete sich die Partie immer hitziger“, berichtete Kurka.
“Wir wollen auf keinen Fall etwas beschönigen“
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Die Schuld an der Entstehung des Eklats will er aber keinesfalls nur einer Partei zuschieben. Auch da ist Güngör seiner Meinung.
„An so einer Eskalation sind immer zwei Seiten beteiligt“, stellt er klar. Die Entscheidung, das Spiel abzubrechen, können beide nicht nachvollziehen. „Von einer Fortsetzung sind alle Akteure auch ausgegangen und haben bereitgestanden, weiterzuspielen“, teilt der Trainer mit.
„Wir wollen auf keinen Fall etwas beschönigen und haben eine Besprechung angesetzt, um die Ereignisse aufzuarbeiten“, stellt Kurka klar. Er findet, dass Spieler oft dazu neigen, überhitzt zu reagieren, und konfrontierte sie auch damit. „Undiszipliniertheiten der Mannschaften führen dann zu solchen Situationen. Das darf uns nicht mehr passieren“, fordert er unmissverständlich.
Interne Strafe wird noch diskutiert
„Ich muss meine Mannschaft in Schutz nehmen und kann ihr nichts vorwerfen, denn sie haben sich erst dazwischengeworfen, als ihr Mannschaftskamerad bedroht wurde. Wir werden aber alles daransetzen, dass so etwas bei einem Union-Spiel nie wieder passiert“, versichert Güngör.
Ob Diaby auch eine vereinsinterne Strafe bekommt, lässt er offen. „Er ist ein sehr introvertierter Typ und eigentlich der harmloseste Spieler der ganzen Truppe. Wir denken sicherlich mal über Sanktionen oder eine Denkpause nach, aber mit der zu erwartenden Verbandsstrafe ist er wahrscheinlich genug bestraft“, glaubt der 50-Jährige.
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