Langenberg. Dominik Kaiser vom Langenberger SV infizierte sich im Januar mit Corona. Er dachte, er sei schnell wieder fit. Er irrte sich. Der Weg ist steinig.
Als Dominik Kaiser Anfang Februar den zweiten Strich auf seinem Corona-Schnelltest erkannte, hatte der 24-Jährige gemischte Gedanken. „Die Infektion war wohl Ende Januar. Ich bin davon ausgegangen, dass es fast jeden irgendwann mal treffen wird. Daher war es kein Schock, ich hatte keine Angst vor Corona. Aber ein blödes Gefühl war es schon“, sagt Spieler des Langenberger SV. Dass ihn die Krankheit aber bis heute beeinträchtigt, damit hatte Kaiser nun wirklich nicht gerechnet.
Zunächst verlief die Infektion mild. Kaiser, dreifach geimpft und fit, begab sich sofort in Isolation, plagte sich ein paar Tage mit Symptomen wie Schnupfen und Kopfschmerzen herum und dachte, er hätte Glück im Unglück gehabt. „Es waren auch keine starken Schmerzen. Ich kenne andere, die es da viel schlimmer getroffen hatte. Da war ich erst einmal beruhigt“, so der Langenberger.
Langenberger SV: Dominik Kaiser merkt, dass der Körper noch Zeit braucht
Nach einer Woche Quarantäne und dem Verschwinden der Symptome testete Kaiser sich frei und gestaltete seinen Alltag langsam wieder wie vor der Infektion – musste aber schnell merken, dass sein Körper noch nicht wieder der alte war. Schon das Schleppen der Einkäufe vom Supermarkt nach Hause war eine nicht zu unterschätzende Anstrengung.
„Ich habe dann gemerkt, dass ich in der Quarantäne Kraft verloren habe. Ich habe gemerkt, dass ich gar keine Luft habe und es schon an so einfachen Sachen scheitert, wie eine Kiste Bier drei Etagen ins Dachgeschoss zu tragen. Danach war ich einfach fertig“, berichtet Kaiser.
Herzrasen war ein Warnsignal für Kaiser
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Dennoch kam nach einer gewissen Zeit der Punkt, an dem Kaiser auch auf den Fußballplatz zurückkehren und seinem seit 20 Jahren größtem Hobby wieder nachgehen wollte. „Ich musste aber schon beim Aufwärmen abbrechen, weil ich Lungenprobleme hatte, sehr schlecht Luft bekommen habe und mein Herz gerast hat“, so Kaiser.
Gerade Letzteres war ein Warnsignal, welches er ernst nahm und welches ihn dazu veranlasste, besonders vorsichtig zu sein, erst einmal eine Pause vom Fußball einzulegen. „Man hat ja auch schon gesehen, wie schnell Leute umkippen, wenn sie etwas nicht richtig auskurieren. danach habe ich es checken lassen und bin immer noch unter ärztlicher Aufsicht“, sagt Kaiser.
Die Mediziner konnten jedoch keine Auffälligkeiten am Herzen feststellen, ein Belastungs-EKG, welches Kaiser nach zehn Minuten beenden musste, blieb ohne Befund. Sie gehen von einer Erschöpfung nach der Infektion aus.
Weiterer Termin beim Lungenarzt steht an
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Viel Geduld war also trotz des Einverständnisses des Kardiologen, langsam und kleinen Schritten wieder mit dem Sport zu beginnen, gefordert – und ist es weiterhin, auch sieben Wochen nach der Infektion noch. Anfang März beim Spiel gegen Türkgücü Velbert stand Kaiser mal wieder im Kader des LSV, wurde für die letzten vier Minuten eingewechselt und merkte, dass auch dieses Spiel noch zu früh kam.
„Nach ein, zwei Sprints war ich durch. Nach dem Spiel musste ich in die Hocke gehen und habe gemerkt, dass es immer noch nicht reicht“, gibt er zu.
Seitdem hat sich Kaiser wieder zurückgezogen, schaut seiner Mannschaft von der Seitenlinie zu. „Das ist natürlich schwer. Es tut mit weh, wenn ich draußen stehe und die Jungs kicken sehe. Aber die Gesundheit geht vor“, sagt er.
Nach einem weiteren Termin beim Lungenarzt möchte der ehemalige Landesliga-Spieler des SC Velbert wieder vorsichtig Kondition aufbauen und Kraft tanken, Schritt für Schritt – um irgendwann dann auch wieder auf dem Feld stehen zu können.
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