Niederberg. Die HSG Velbert/Heiligenhaus hat den Rückschlag im Titelkampf gut weggesteckt und zeigte gegen die SG Überruhr II alles, was sie so stark macht

Die Vorzeichen vor dem Heimspiel der ersten Herren der HSG Velbert/Heiligenhaus gegen die SG Überruhr II waren nicht gerade verheißungsvoll.

Erst in der Vorwoche war der Aufstieg im verdient verlorenen Duell bei Spitzenreiter Mülheim/Saarn in weite Ferne gerückt.

Die Konkurrenz von den hinteren Tabellenplätzen punktet nicht mehr so konstant wie zu Anfang der Saison, weswegen der zweite Platz vermeintlich gefestigt wirkt.

HSG Velbert/Heiligenhaus: Co-Trainer Zekeriah Malagic muss selbst ran

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Von Dirk Friedrich, Tassos Socrates, Patrick Radtke, Michael Gohl

Ein Spannungsabfall eines Teams ist in so einem Fall keine Seltenheit, auch wenn die Verantwortlichen der HSG unter der Woche vehement davor warnten und die Bedeutung der noch offenen Partien herausstellten. Ein weiteres negatives Vorzeichen zeigte sich auf dem Spielberichtsbogen: lediglich sieben Feldspieler standen der HSG zur Verfügung, zahlreiche Ausfälle hatten zu dieser Situation geführt.

Auf links außen gab es nach dem kurzfristigen Ausfall von Justus Klement eine erfreuliche Nachricht: Der unter der Woche angeschlagene Lutz Niemarkt konnte spielen – wie wichtig er für die HSG sein würde, sollte sich in den 60 Minuten eindrucksvoll zeigen.

Lutz Niemarkt war mit elf Treffern der erfolgreichste Schütze der HSG Velbert/Heiligenhaus in der Handball-Bezirksliga.
Lutz Niemarkt war mit elf Treffern der erfolgreichste Schütze der HSG Velbert/Heiligenhaus in der Handball-Bezirksliga. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Das Hinspiel gegen die Zweitvertretung der SG Überruhr war schon in der ersten Halbzeit mit starkem Tempospiel seitens der Velberter entschieden worden, die Essener kamen sicherlich mit dem Plan auf Wiedergutmachung ins Sportzentrum.

Doch nach anfänglichen Abschluss-Schwächen der Hausherren zeigten die Adler, wieso sie auf Platz zwei stehen. Über die Zwischenstände 6:2 und 10:4 arbeitete das Team sich auf einen 15:5-Halbzeitstand vor. Co-Trainer Zekeriah Malagic, selbst als Spieler vor allem in der Abwehr sehr präsent, machte seinem Team in der Halbzeitansprache ein großes Kompliment für die aufopferungsvolle Abwehrarbeit.

Die Abwehr hält das ganze Spiel über die Konzentration oben

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Trotzdem sollte keine Zufriedenheit aufkommen: Einzelne Absprachen wurden thematisiert, die Spieler für die zweiten 30 Minuten eingestellt. Hier bot sich den zahlreich erschienenen Zuschauern im Sportzentrum ein ähnliches Bild: Die Abwehr stand felsenfest, Torhüter Lukas Jäger konnte ebenso wie sein Kollege Leo Loose mit zahlreichen Paraden und Tempogegenstoß-Pässen glänzen.

Auch wenn das Spiel phasenweise etwas hektisch wurde und auf beiden Seiten ein paar leichte Tore fielen, konnte die HSG ihren Vorsprung weiter ausbauen. Schon nach 36 Minuten führten die Adler mit 15 Toren Unterschied (21:6) und konnten diesen Abstand bis zum Abpfiff auf 21 Tore ausbauen: Endstand 36:15.

Lutz Niemarkt wird mit elf Treffern zum Spieler des Spiels

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Alles in allem also ein sehr zufriedenstellender Sonntagnachmittag für die HSG, die jeglichen schlechten Vorzeichen trotze und eine sehr starke und überzeugende Leistung auf die Platte brachte. Die Zuschauer bekamen dabei einige Kabinettstückchen zu sehen: so glänzte Rechtsaußen Lennard Köhler mit einem Dreher, Rückraumakteur Simon Klaus konnte einen Torwartwechsel der Gäste mit einem Tor von weit hinter der Mittellinie ausnutzen.

Die Zuschauer applaudierten lautstark, die Stimmung in der Halle war sehr gut. Auch Malagic zeigte sich nach Abpfiff zufrieden: „Ich bin echt begeistert und stolz auf die Leistung der Jungs. Das war heute keine leichte Ausgangslage – wir haben das super angenommen und das Beste rausgeholt. Die Abwehr stand wie eine Festung, dann fällt das Angriffsspiel natürlich leichter.“

Und auch der angesprochene Lutz Niemarkt, mit elf Toren Matchwinner, strahlte nach dem Spiel über beide Ohren: „Wir haben das super gemacht, das Spiel hat Spaß gemacht. Wir haben aus einer starken Deckung raus immer wieder Tempo gehen können und konnten die Partie so für uns entscheiden.“ Mit dem Kantersieg festigt die HSG ihren zweiten Tabellenplatz.

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