Velbert. Die Oberliga-Partie des SC Velbert fällt am Wochenende aus. Gearbeitet wird trotzdem. Trainer Ralf vom Dorp richtet klare Forderungen ans Team.

13 Gegentore innerhalb von nur vier Tagen – die Woche des SC Velbert war keine zum Genießen. Nach dem 0:8 gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen, ging auch das Derby gegen die SSVg Velbert am Mittwoch deutlich verloren.

Auch wenn die Pleite wieder sehr hoch ausfiel, waren es zwei grundverschiedene Auftritte, die die Clubberer gegen Essen und die SSVg hinlegten.

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Während es gegen den ETB von vorne bis hinten nicht stimmte, präsentierte sich der SC im Derby zunächst genau so, wie es sich die eigenen Fans unter den rund 350 Zuschauern am Mittwoch erhofft hatten: giftig, mutig und wach. Vor allem Gian-Luca Bühring stemmte sich mit all seinem Ehrgeiz gegen die hohen Favoriten, warf sich in jeden Zweikampf.

In der Anfangsphase ging es nach Ballgewinn blitzschnell über die Außen nach vorne. Lediglich beim Abschluss fehlte es an Konsequenz, blöd nur, dass genau das es am Ende ist, was über Sieg oder Niederlage entscheidet.

SC Velbert fehlt der Mut genau da, wo er am meisten benötigt wird

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Hätten Deniz Duran und kurz darauf Adolf Otibo selbst abgeschlossen, statt in der Mitte den Mitspieler zu suchen, ja dann wäre es sicherlich anders gelaufen. Ist es aber nicht. Denn das Pflänzchen Selbstvertrauen, welches sich die Spieler des SC Velbert mit ihrer Courage zurückholten, trampelten sie selbst auch wieder ein – und ließen Trainer Ralf vom Dorp ärgerlich an der Seitenlinie zurück.

Dass der zuvor durchaus überzeugende Ahmet Gülmez vor dem vorentscheidenden 0:2 in einen Zweikampf der Marke unnötig dribbelte und prompt den Ball verlor, quittierte sein Trainer mit der direkten Auswechslung nach dem Treffer.

„Er hat da die Aufgabe, klar nach vorne zu spielen. Es ist eine Zone, in der gesagt wurde, dass man dort nicht ins Eins-gegen-Eins geht. Das ist ein Fehler, der schon mehrmals angesprochen wurde. Irgendwann bringt es das Fass zum Überlaufen“, fand vom Dorp nach der Partie klare Worte.

SC Velberts Trainer Ralf vom Dorp fordert die Grundtugenden ein

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Von einem schützenden Stellen vor die eigene Mannschaft ist beim Trainer-Routinier aktuell keine Spur zu finden. Mit der Peitsche sollen die Clubberer, deren zunächst für Sonntag angesetzte Heimpartie gegen den FC Kray aufgrund von Coronafällen bei den Essenern abgesagt und für den 30. April neu angesetzt wurde, zum Klassenerhalt in der Abstiegsrunde angetrieben werden.

„Wenn man die Oberliga fußballerisch vielleicht nicht komplett drauf hat, kann man immer noch oberligamäßig laufen und kämpfen. Ob es dann fußballerisch reicht, steht auf einem anderen Blatt und da machen wir keinem einen Vorwurf. Wir wissen, dass wir es beim SC Velbert in der Liga immer schwer haben werden, weil wir auch viele junge Spieler haben. Aber in erste Linie geht es um die Grundtugenden“, sagt vom Dorp.

Die qualitative Breite des Kaders lässt laut dem Trainer zu wünschen übrig

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Statt eines freien Wochenendes steht deshalb auch Training auf dem Programm. „Wir können es uns nicht leisten, zu unterbrechen“, sagt der Coach.

Eine gute Sache kann er der Absage der Partie gegen den FC Kray auf jeden Fall abgewinnen: die angeschlagenen Pier Schulz und Ahmet Kizisik haben eine Woche mehr in den Beinen und werden somit möglicherweise wieder eine der dringend benötigten Alternativen für die anstehenden Aufgaben.

Pier Schulz könnte den SC Velbert in der Fußball-Oberliga bald wieder als Kapitän auf den Platz führen.
Pier Schulz könnte den SC Velbert in der Fußball-Oberliga bald wieder als Kapitän auf den Platz führen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Denn dass der Kader für vom Dorp auch aufgrund der Langzeitverletzten Stammspieler-Kandidaten Phil Pape (Mittelfußbruch), Blerton Muharremi (Schambeinentzündung), Shpetim Hasani (Kreuzbandriss) und Kabiru Hashim Mohammed (Knorpelschaden) und Laurens Bock (Muskelverletzung) nicht allzu viele Möglichkeiten zum Wechseln bietet, hat er damit bewiesen, dass gegen die SSVg gleich neun Spieler Startelf gegen den ETB wieder von Anfang an auflaufen durften.

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