Velbert. Die SSVg Velbert musste gegen den SC Velbert die Anfangsphase überstehen. Dann setzte der Spieler des Spiels ein Zeichen. Das zeichnet ihn aus.
Nein, es war kein rundum überzeugender Auftritt der SSVg Velbert in der Anfangsphase des Oberliga-Derbys beim SC Velbert, da waren sich nach der Partie Zuschauer, Trainer und Spieler der Blau-Weißen sicher. Der eine oder andere Fan monierte lautstark das Abwehrverhalten des nun wieder Tabellenführers und wunderte sich über die ungewohnte Unsicherheit bei langen Bällen.
Dass die SSVg keinem 0:2-Rückstand hinterlaufen musste, hatte sie dem fehlenden Mut zum eigenen Abschluss der Spieler des SC Velbert zu verdanken. Hat man eine Chance gegen den Ligaprimus, sollte man diese auch nutzen. Denn allzu viele Möglichkeiten gibt es nicht, bei den Blau-Weißen Fehler-Minimalisten. Und liegen die erst einmal vorne, wird es erst recht schwierig.
SSVg Velbert hat möglicherweise genau das richtige Puzzleteil gefunden
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Dass dies nach der holprigen Anfangsphase gelang, hatte die SSVg Velbert vor allem einem Mann zu verdanken: Anil Aydin. Nicht nur SC-Trainer Ralf vom Dorp zollte dem ehemaligen Drittligaspieler des 1. FC Kaiserslautern für seinen Treffer zum 1:0 kurz vor der Pause seinen Respekt, als er sagte: „Das Tor haben sie hervorragend erzielt. Mit Auge, er ist gut nach innengezogen, da sieht man schon, wo er herkommt.“
Absolut recht hatte der SC-Coach mit dieser Aussage. An sich war es gar keine allzu gefährliche Position, in der der 22-Jährige in der 42. Minute an den Ball kam. Was er dann damit aber machte, war schlichtweg stark und dazu auch noch effizient. Aydin ist niemand, der nur für die Galerie spielt. Er nahm den von links kommenden Ball technisch gut an, lief mit ihm nach rechts und brachte somit Unordnung in die Abwehrkette des SC, legte ihn sich auf seinen starken linken Fuß und schoss – nicht einmal hart, aber sehr präzise - links unten ins Eck.
„Er hat heute das entscheidende, wichtige Tor zum 1:0 gemacht, das hat uns unser Spiel erleichtert. Seit er hier ist, hat er sehr gute Leistungen gezeigt“, lobte sein Trainer Hüzeyfe Dogan nach der Partie.
Kurz vor der Pause verhindert eine spektakuläre Rettungstat den zweiten Treffer
Es war nicht die einzige Aktion, in der Aydin den Sportclub ins Schwitzen brachte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff war er nach toller Vorlage von Max Machtemes am SC-Torwart Peter-Richard Garweg schon vorbeigegangen und schloss mit links ab. Nur weil sich Tomislav Simic mit seinem ganzen Körper in den Schuss warf, wurde der Doppelpack verhindert. Und auch in mehreren Situationen auf der linken Außenbahn zeigte Aydin in vollem Tempo seine technische Finesse.
Nach seinem Tordebüt im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg nun also auch sein erster Treffer in der Oberliga. Die SSVg wird noch viel Spaß an seinem Winterzugang haben, das ist klar. Nutzt dieser noch häufiger auch seinen rechten Fuß, sogar sehr viel Spaß. Das sieht auch sein Sturmpartner Robin Hilger so: „Anil ist ein super Fußballer, technisch stark. Er hat einen guten linken Fuß, einen guten Torabschluss, kommt immer mehr rein und bekommt mehr Spielzeiten. Er ist auf jeden Fall eine Verstärkung für uns.“
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