Bocholt. Corona, ein Ex-Kicker von Real Madrid und der MSV Duisburg beim 1. FC Bocholt. Und dann ist da ja auch noch das Titelrennen mit der SSVg Velbert.
Offenes Visier, volle Attacke. Die SSVg Velbert und der 1. FC Bocholt liefern sich in der Oberliga einen sportlich spannenden Schlagabtausch. Ganz eindeutig sind es die beiden besten Mannschaften der Klasse. Patzt die eine, freut sich die andere. Die Rivalität und der Wettkampf sind groß, aber fair.
Bocholts Trainer Jan Winking ist kein Freund davon, um Dinge herumzureden und macht daher auch gar keinen Hehl daraus, dass stets ein Blick die rund 85 Kilometer in den Süden geht. „Natürlich schauen wir, was bei den Velbertern passiert. Sowohl die Spieler, als auch wir Trainer“, sagt Winking.
Zu eindeutig um es zu ignorieren ist die Abhängigkeit des eigenen Aufstiegs von den Leistungen des Kontrahenten.
Coronaausbruch beim 1. FC Bocholt – SSVg Velbert kann vorlegen
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Aktuell hat der 1. FC Bocholt nach dem Erfolg unter der Woche im Niederrheinpokal gegen den 1. FC Kleve, wodurch im Viertelfinale das Top-Duell gegen den MSV Duisburg ansteht, andere Sorgen als den Titelkampf. Denn das Coronavirus treibt innerhalb der Mannschaft sein Unwesen.
Das Spiel in der Oberliga gegen Union Nettetal am Samstag ist ebenso abgesetzt wie die Partie gegen den MSV. Während es gegen Nettetal nun am 30. März (19.30 Uhr) geht, spielt Bocholt am 6. April (19.30 Uhr) gegen den Drittligisten.
Als der 1. FC Bocholt, der zuletzt mit Christopher Schorch einen Ex-Spieler von Real Madrid, Hertha BSC, dem 1. FC Köln oder dem MSV Duisburg in sein Kompetenzteam zur Professionalisierung des Klubs geholt hat, seine bisher einzige Saisonniederlage gegen Ratingen 04/19 kassierte, „haben sie in Velbert bestimmt Freudensprünge gemacht. Nun haben sie gegen Hiesfeld verloren und wir waren wieder auf der Eins. Daran sieht man, wie schnell ein Punktverlust bestraft wird, wie entscheidend er sein kann“, so Winking.
Die beiden Teams treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen
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Die beiden Mannschaften zeichnet eine enorme Konstanz aus, die Punkteschnitt der Teams spricht laut Winking für eine „Übersaison, mit den man in fast allen anderen Ligen mit Abstand Erster“ wäre.
Die SSVg und der 1. FC pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen. „Beide Kader sind hervorragend zusammengestellt, in beiden gibt es Spieler mit viel Erfahrung und einer großen individuelle Klasse. Wenn Velbert mal in Führung ist, haben sie eine sehr stabile, erwachsene Defensive. Das ist ihre Qualität. Wenn man auf uns schaut, fällt das Torverhältnis auf. Mit 74 Toren heben wir uns massiv ab. Das ist beeindruckend und unser Steckenpferd. Die offensive Power macht uns aus.. Es gibt Einzelspieler, die das Team tragen können“, sagt Winking.
Bocholts Torjäger Marcel Platzek jagt einen Rekord
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Bei seinem Team, bei dem Kapitän Tim Winking und Torhüter Sebastian Wickl selbst Erfahrung im SSVg-Trikot haben ist einer derjenigen in jedem Fall Marcel Platzek, der nach 20 Partien schon bei 29 Toren steht und bei nur drei weiteren Treffern einen neuen Rekord in der Oberliga aufstellen würde.
Platzek war so etwas wie das letzte Puzzleteil, welches im Kader der Bocholter noch gefehlt hatte. „Als wir ihn verpflichtet haben, war er bei Rot-Weiss Essen auf dem Abstellgleis, hatte seit zwei Jahren den Stammplatz verloren. Wir haben ihn aber mit Kusshand genommen“, erinnert sich Winking.
Ein wenig Risiko war durch die fehlende Spielpraxis dabei, aber „wir wussten, dass er unsere Nummer eins wird. Wir hatten vorher Stürmer, die eher eine Art hängende Spitze oder Zehner gespielt haben. Jetzt jemanden zu haben, der in der Endverwertung so eine Qualität hat, ist wichtig. Er fühlt sich unheimlich wohl in der Mannschaft und ist der, der mit einem Ruhepol von 25 die Dinger wegmacht“, lobt sein Trainer den Leistungsträger.
Ein Puls von 25 ist Platzek nun wirklich nicht zu wünschen, es ist aber klar, was Winking mit dieser Überspitzung ausdrücken möchte: Der 31-Jährige ist derjenige, der den 1. FC Bocholt erstmals in diesem Jahrtausend in die Regionalliga schießen kann. Zuletzt spielten die Schwarz-Weißen dort zwischen 1994 und 1997.
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