Velbert. In der Pandemie gründete Petros Petropoulos den KSV Velbert als ersten Ringer-Klub Velberts. Der Start war vielversprechend, die Ziele sind groß

Petros Petropoulos lebt für den Kampfsport. Mit sieben Jahren – kurz nachdem er aus Griechenland nach Deutschland kam – wurde er von seinem Vater in einem Judoverein angemeldet, kurz danach ging es weiter mit Taekwondo, später, nach einem Ausflug zum Fußball, kamen Brazilian Jiu-Jitsu, Mixed Martial Arts und das Ringen hinzu.

Petropoulos hat schon viel erreicht, leitet eine Kampfsportschule, war 2018 Sportler des Jahres in Velbert, wurde im Brazilian Jiu Jitsu mehrmals Deutscher Meister in verschiedenen Gurt-Klassen und im Ringen unter anderem Bezirksmeister und Vize-Westfalenmeister.

Doch was sich der heute 39-Jährige seit dem vergangenen Jahr auf die Fahnen geschrieben hat, ist auch für ihn Neuland, fordert ihn auf eine ganz andere Art und Weise: Petropoulos gründete den ersten Ringerverein in Velbert – mitten in der Corona-Pandemie.

KSV Velbert hat mittlerweile schon 50 Mitglieder

„Die Idee hatte ich schon länger, bin selbst aktiver Ringer in der Oberliga beim TV Essen-Dellwig und habe mich gefragt, warum ich für das Training immer bis nach Essen fahren soll“, so Petropoulos. Und nicht nur er wünschte sich einen Ringerverein direkt vor der eigenen Haustüre.

Auch die Sportler in seiner Kampfschule „Puls Schlag“ sagten ihm immer wieder, dass auch sie Lust auf einen Klub in der Heimat hätten. „Also haben wir ihn letztes Jahr gegründet, und mittlerweile haben wir schon circa 50 Mitglieder“, sagt Petropoulos. Zwei Mal in der Woche wird an der Poststraße trainiert, der 15-köpfige Wettkampfkader versucht sich dabei genauso fleißig zu verbessern wie auch Kinder, die Spaß am Ringen gefunden haben.

Hartes Training gehört zum Alltag beim KSV Velbert.
Hartes Training gehört zum Alltag beim KSV Velbert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Bevor der aktuelle Status erreicht wurde, mussten Petropoulos und sein Team aber bei Null anfangen. „Eigentlich wollte ich erst eine Zweigstelle mit Essen-Dellwig aufmachen. Der Geschäftsführer des NRW-Ringerverbandes, Carsten Schäfer, sagte mir aber, ich solle es selbst machen und einen Verein gründen. Denn in Velbert gab es ja noch keinen“, blickt Petropoulos zurück.

Erster Freundschaftskampf wurde gegen Germania Altenessen gewonnen

Die Aufbauarbeit sei auch für ihn neu und fordernd gewesen, gerade bei der Bürokratie lauert der eine oder andere Schulterwurf, der die Motivation durchaus auf den Mattenboden der Tatsachen herunterholen kann. „Carsten Schäfer hat mir dabei aber sehr geholfen“, beschwichtigt Petropoulos – und auch die Pandemie war bei dem Vorhaben kein Hindernis. Zwar sei zunächst nicht an Training zu denken gewesen, „aber immerhin hatten wir genug Zeit, alle Papiere fertig zu machen“, scherzt der erste Vorsitzende des KSV Velbert.

Die Mannschaft des KSV Velbert.
Die Mannschaft des KSV Velbert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Viele Stunden in der Trainingshalle machen auf Dauer aber auch nicht glücklich. Zur DNA eines Sportlers gehört, dass er sich mit anderen messen möchte. Das ist auch bei den Ringern des KSV Velbert nicht anders. Am vergangenen Wochenende stand der erste Freundschaftskampf gegen Germania Altenessen an, der mit 20:17 gewonnen wurde. „Es war ein turbulenter Abend, ein sehr schönes Event. Für unseren ersten Mannschaftskampf haben wir es super gemacht. Das war ein sehr schöner Start“, so Petropoulos.

Start in der Bezirksliga

Nur bei Freundschaftskämpfen soll es auch nicht bleiben. Zur neuen Saison möchte der KSV in der Bezirksliga starten und irgendwann zur Ringer-Elite in Deutschland gehören. „Unser erstes Ziel ist, Bezirksmeister zu werden. Auf Dauer soll es aber soweit hoch gehen, wie es geht, irgendwann in die Bundesliga“, sagt Petropoulos und lacht.

Bis dahin werden aber noch einige Kämpfe anstehen, und auch Rückschläge gehören auf dem Weg nach oben hinzu. Die passenden Gegenmittel scheinen sie beim KSV Witten aber bereits vorbereitet zu haben. Petropoulos: „Wir haben hier ein richtiges Team, fahren mit dem zu den Wettkämpfen, trinken zusammen ein Malzbier und haben sehr viel Spaß.“

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