Velbert. In der Dreiband-Bundesliga deutet viel auf die Annullierung der Saison hin - Aufsteiger BSV Velbert könnte damit allerdings gut leben.

Die Hängepartie geht weiter, in der Dreiband-Bundesliga bangen die Vereine um die Fortsetzung der Saison, die seit Oktober ruht. Derzeit rechnen viele damit, dass die Spielzeit in der Billard-Königsklasse abgebrochen wird – auch der BSV Velbert sieht diesem Szenario ins Auge.

Auf der Homepage des Traditionsvereins ist die Situation treffend zusammengefasst: „Nach den jüngsten Beschlüssen der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung wird der Corona-Lockdown in verschärfter Form bis mindestens 14. Februar verlängert. Bis dahin bleibt das Clubhaus geschlossen, Training ist nicht möglich, die Wiederaufnahme des Liga-Spielbetriebs ist ungewiss.“

Die Queues bleiben vorläufig im Schrank

Die Queues bleiben auch noch ein bisschen länger im Schrank stehen. Die Deutsche Billard Union hat die Pause für den Einzel- und Mannschaftssportbetrieb auf Bundesebene bereits bis Ende Februar verlängert.

"Der Termindruck wird einfach zu groß. So viele Spiele können wir gar nicht unterbringen“, glaubt Werner Klingberg (l.), der Vorsitzende des BSV Velbert. © BSV

Wie es dann weiter geht, soll nach dem derzeit gültigen Datum des in Aussicht gestellten Lockdown-Endes, am 14. Februar, beraten werden. Dann bewertet die Politik die Lage, danach werde sich die DBU richten.

Derzeit deutet viel darauf hin, dass die Saison abgebrochen wird. „Der Termindruck wird einfach zu groß. So viele Spiele können wir gar nicht unterbringen“, sagt Werner Klingberg, der Vorsitzende des BSV Velbert.

Der Termindruck wird zu groß

Damit ist er sich zum Beispiel mit seinem Kollegen Kurt Czerwanski vom aktuellen Tabellenführer BCC Witten einig.

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Der Vorsitzende des BC Crengeldanz weist dabei auf einen wichtigen Unterschied zu anderen Sportarten hin, die sich mit einem strafferen Terminplan zwecks eines Nachholprogramms behelfen können: „Es ist organisatorisch für keine Bundesliga-Mannschaft möglich, in der Woche zu spielen.“

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Eine Möglichkeit wäre noch, zumindest die Hälfte der Saison zu komplettieren und sie dann zu werten. So ähnlich lief es in der abgelaufenen Spielzeit, die der BSV als souveräner Spitzenreiter zum Zeitpunkt des Abbruchs mit der Rückkehr in die Bundesliga abgeschlossen hat.

14 von 22 Spielen stehen für Velbert noch aus

Aber selbst die Hinrunde hinzubekommen wird schon schwierig, bis auf zwei Ausnahmen haben alle Teams noch nicht einmal die Hälfte ihrer Hinserienpartien absolviert. Der BSV Velbert steht bei vier von neun Hinrunden-Spielen; insgesamt müsste er noch 14 Spiele austragen.

„Ich rechne nicht damit, dass die Saison fortgesetzt wird“, sagt BSV-Vorsitzender Werner Klingberg. Vielmehr laufe es darauf hinaus, dass die Saison abgebrochen und annulliert wird. „Und dann fangen wir in der nächsten Spielzeit sozusagen bei Null wieder von vorne an.“

Damit können die Velberter allerdings gut leben. Nach den ersten vier Spielen steht das Team um Weltmeister Eddy Merckx und BSV-Dauerbrenner Torsten Anders auf dem fünften Platz – damit hätten sich die Velberter auch am Saisonende gut anfreunden können.

„Wir haben nicht auf die Spitzenplätze geschielt. Als Aufsteiger war es uns das Wichtigste, die Klasse zu erhalten“, erklärt Klingberg.

Werner Klingberg gegen die Reduzierung des Teilnehmerfeldes

Von daher würde es schon passen, wenn alles in der kommenden Saison bei Null beginnen würde. Dabei wäre Klingberg etwas anderes wichtig: Für die nächste Saison hat die DBU eigentlich angekündigt, das Teilnehmerfeld zu reduzieren.

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„Ich hoffe, dass die Verantwortlichen das noch einmal überdenken“, sagt der BSV-Vorsitzende. „Eine Verkleinerung der Liga durch vier Absteiger in einer Saison ist extrem unsportlich und benachteiligt die Teams, die sich im unteren Tabellendrittel wiederfinden werden.“

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